Begegnungen mit der Natur 4, Schulbuch

Der Mensch Sexuell übertragbare Krankheiten Beim Geschlechtsverkehr, egal ob bei homo- oder heterosexuellen Kontakten, können Krankheitserreger (Viren, Bakterien, Pilze …) übertragen werden. Einige davon lassen sich durch geeignete Medikamente relativ rasch bekämpfen. Andere hingegen, wie beispielsweise HIV ( S. 95), können unheilbare Krankheiten (AIDS) auslösen. Die Candidamykose ist eine Pilzinfektion Pilze siedeln sich beim gesunden Menschen auf der Haut und auf den Schleimhäuten an, wo sie als Kommensalen leben. Das Immunsystem verhindert ihre übermäßige Ausbreitung. Ist diese natürliche Abwehr aus bestimmten Gründen gestört (etwa durch die Einnahme von Antibiotika, Schlafmangel, Rauchen, eine Krankheit oder bei Frauen durch die Menstruation) kann sich unter anderem im Bereich der Geschlechtsorgane das Krankheitsbild der Candidamykose entwickeln. Durch Geschlechtsverkehr kann der Partner bzw. die Partnerin infiziert werden. Mit Hilfe bestimmter pilzabtötender Cremes oder Scheiden-Zäpfchen lassen sich akute Beschwerden durch Auftragen bzw. Einführen beseitigen. Wie bei allen sexuell übertragbaren Krankheiten ist eine Behandlung beider Geschlechtspartner notwendig. Trichomoniasis wird durch Einzeller hervorgerufen Trichomonaden sind Geißeltierchen ( „Einzeller“, Begegnungen mit der Natur, Band 2), die fast ausschließlich beim Geschlechtsverkehr übertragen werden. Infizierte Männer spüren mitunter ein Jucken und Brennen beim Harnlassen als Folge einer Entzündung der Harn-Spermien-Röhre. Meistens zeigen sich jedoch keine Symptome. Bei Frauen verursacht die Infektion meist einen unangenehmen, brennenden Ausfluss. Durch die Einnahme bestimmter Antibiotika lässt sich die Krankheit behandeln. Unbehandelt kann sie jedoch bei Frauen, bedingt durch den Befall der Eileiter, zur Sterilität führen. Chlamydien dringen in die Zellen ein Chlamydien sind Bakterien, die beim Geschlechtsverkehr übertragen werden und in die Zellen des befallenen Gewebes eindringen. Dort vermehren sie sich. Die Zellen platzen auf und die freigesetzten Bakterien befallen weitere Zellen. Während Männer, die unter einer Chlamydieninfektion leiden, fast immer Beschwerden haben, spüren betroffene Frauen oft gar nichts davon. Steigen die Bakterien in der Harn-Spermien-Röhre bzw. über die Gebärmutter weiter in Richtung Körpermitte auf, können sie zu schweren Entzündungen der Prostata und der Hoden bzw. der Eileiter und in der Folge zur Sterilität führen. Zur Behandlung genügt in den meisten Fällen die Einnahme eines bestimmten Antibiotikums, das die Chlamydien abtötet. Kommensalen leben in oder auf anderen Lebewesen (Wirte) und beziehen von diesen Nahung, ohne sie zu schädigen Candidamykose Erkrankung durch einen bestimmten Pilz (Candida albicans) Symptome beim Mann: Juckreiz in der Harn-Spermien-Röhre, Brennen beim Harnlassen, eventuell morgendlicher Ausfluss und dunkelrote, brennende Bläschen auf der Eichel Symptome bei der Frau: Rötung und Schwellung der äußeren Geschlechtsorgane, Juckreiz, milchigrahmiger Ausfluss Betrifft die Pilzinfektion den ganzen Körper, hilft eine spezielle Ernährungsumstellung (Verzicht auf Zucker und Weißmehl). Sterilität Unfruchtbarkeit Chlamydieninfektion Symptome beim Mann: Harn- Spermien-Röhrenentzündung, die sich durch Brennen, Jucken und einen weißlichen wässrigen bis schleimigen Ausfluss bemerkbar macht, Symptome bei der Frau: eventuell Bauchschmerzen und leichter Ausfluss 164 Sexuell übertragbare Krankheiten müssen unbedingt ärztlich behandelt werden. 94 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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