Stütz- und Bewegungssystem In den Wachstumsfugen findet Knochenwachstum statt Das Skelett eines Säuglings ist zum größten Teil knorpelig. Der Knorpel wird erst allmählich durch Knochensubstanz ersetzt. Erst nach Abschluss des Wachstums, zwischen dem 20. und 22. Lebensjahr, ist dieser Vorgang abgeschlossen und das Skelett größtenteils verknöchert. Beim Röhrenknochen eines heranwachsenden Kindes befinden sich zwischen dem Knochenschaft und den Gelenksköpfen so genannte Wachstumsfugen, die mit Knorpelsubstanz ausgefüllt sind ( Abb. 2). An den Wachstumsfugen wird neue Knochensubstanz gebildet. Die Knochen wachsen also von hier aus in die Länge. Im Röhrenknochen eines Erwachsenen sind die Wachstumsfugen geschlossen. An bestimmten Stellen bleibt der Knorpel erhalten Allerdings werden nicht an allen Teilen des menschlichen Körpers die Knorpelanteile durch Knochensubstanz ersetzt: Bei den Gelenken überziehen Gelenksknorpel ( Abb. 3A und S. 15) die Gelenksflächen, um eine Reibung zwischen den am Gelenk beteiligten Knochen zu verringern. An manchen Stellen im Skelett verbinden Knorpel auch Knochen miteinander. Diese elastischen Knochenverbindungen werden als Fugen bezeichnet. Beim Menschen findet man sie zwischen den Rippen und dem Brustbein ( Abb. 3B), als Schambeinfuge ( Abb. 3C) zwischen den Schambeinen und als Bandscheiben zwischen den Wirbelkörpern ( Abb. 3D und S. 12). Knorpel findet man auch zur Festigung bzw. als Stützelement in der Nase, den Ohrmuscheln und in der Luftröhre sowie im Kehlkopf (Kehlkopfgerüst). Knochen bestehen aus Knochenrinde und Knochenbälkchen Betrachtest du den Aufbau eines Knochens im Querschnitt ( Abb. 4) siehst du, dass im äußeren Bereich, in der Knochenrinde, die Knochensubstanz sehr dicht gepackt ist. Im Inneren ist sie aufgelockert. Sie bildet dort so genannte Knochenbälkchen. Das Innere der Knochen erhält dadurch ein schwammartiges Aussehen. Die Lücken sind mit einem speziellen Gewebe, dem Knochenmark ( S. 10), ausgefüllt. Die Knochenrinde wird von einer gut durchbluteten Knochenhaut umgeben. Blutgefäße führen auch ins Knocheninnere. Mit dem Blut werden Stoffe transportiert, die der Ernährung des Knochens dienen. An der Innenseite der Knochenhaut gibt es Knochenbildungszellen. Sie liefern Knochensubstanz für das Dickenwachstum des noch nicht ausgewachsenen Knochens sowie zur Ausheilung von Knochenbrüchen. Die Knochenhaut enthält Nerven, was ihre Schmerzempfindlichkeit erklärt. Wachstumsfuge knorpeliger Zwischenraum zwischen Knochenschaft und Gelenkskopf; Ort des Knochenwachstums Knochenmark füllt die Hohlräume der Knochen aus und dient unter anderem der Bildung von Blutzellen. 2 Röhrenknochen, Lage der Wachstumsfugen blau 3 Wirbelsäule, Brustkorb, Becken und Oberschenkel (Modell), Knorpelanteile blau/türkis 4 Querschnitt durch einen Knochen (Schema) Vielleicht konntest du bereits folgende schmerzhafte Erfahrung machen: Stößt du dir das Schienbein, schmerzt es stärker, als wenn du dir die Hinterseite des Unterschenkels stößt. Erläutere den Grund für das unterschiedliche Schmerzempfinden. Du bist dran! Gelenksköpfe Knochenschaft Brustbein Schambein A B D C Knochenrinde Knochenbälkchen 9 Nur zu Prüfzw cken – Eigentum des Verlags öbv
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