Der Mensch Unser Auge, ein Lichtsinnesorgan Was in unserer Umwelt vorgeht und wie sie uns erscheint, erfahren wir vor allem über unsere Augen. Das Auge ist ein Sinnesorgan zur Wahrnehmung von Lichtreizen. Die Augen liegen gut geschützt in den Augenhöhlen Die Augen liegen, in Fett gepolstert, tief in den knöchernen Augenhöhlen. Die Augenbrauen ( Abb. 110/8) und die Wimpern ( Abb. 110/7) leiten Schweiß und Regen seitlich ab. Die Augenlider ( Abb. 110/5 und 6) verschließen das Auge automatisch bei grellem Licht und wenn Staub oder Fremdkörper die Wimpern berühren (Lidschlussreflex). Die Tränendrüsen bilden ständig Tränenflüssigkeit. Diese hält die Hornhaut des Auges feucht und tötet gleichzeitig Krankheitserreger ab. Der regelmäßige Lidschlag verteilt die Flüssigkeit gleichmäßig. Im Tränenkanal (Öffnung des Tränenkanals Abb. 10/4) wird sie wieder abgeleitet. Dringt ein Fremdkörper in das Auge ein, wird vermehrt Tränenflüssigkeit abgegeben und der Fremdkörper dadurch ausgeschwemmt. Die Netzhaut ist die innerste Augenschicht Lichtwellen gelangen durch die Hornhaut und die Pupille ( Abb. 110/1) ins Auge. Die Pupille kann durch die farbige Regenbogenhaut ( Abb. 110/2) vergrößert und verkleinert werden. So kann geregelt werden, wie viel Licht ins Auge dringt (Hell-Dunkel-Anpassung). Hinter der Pupille befindet sich die glasklare, elastische Augenlinse. Sie ist rundherum mit den Linsenbändern am ringförmigen Augenlinsenmuskel aufgehängt. Die Augenkammer zwischen Hornhaut und Linse ist mit einer Flüssigkeit gefüllt, die beide mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Der Glaskörper, eine geleeartige Masse, füllt den Augeninnenraum aus. Er gibt dem Augapfel die Form. Nachdem die einfallenden Lichtwellen Linse und Glaskörper passiert haben, gelangen sie auf die innerste Schicht der Augenwand, die Netzhaut. Sie wird von der Aderhaut umschlossen. Ihre Blutgefäße versorgen die Netzhaut mit Sauerstoff und Nährstoffen. An der äußersten Schicht der Augenwand, der harten Lederhaut, sind sechs Muskeln für die Augenbewegungen befestigt. Die Lichtsinneszellen liegen in der Netzhaut In der Netzhaut liegen über 130 000 Lichtsinneszellen, die Farbstoffe (zB Sehpurpur) enthalten. Trifft Licht auf die Sinneszellen, werden die Farbstoffe chemisch verändert, was zu einer Erregung der Sinneszellen führt. Mit den ableitenden Nervenfasern, die sich schließlich zum Sehnerv vereinigen, gelangt die Erregung in das Sehzentrum im Gehirn. Erst hier erfolgt die Wahrnehmung. Wir unterscheiden zwei Arten von Lichtsinneszellen, die Stäbchen und die Zapfen. Die Lichtsinneszellen sind auf der Netzhaut unterschiedlich verteilt. Gegenüber der Pupille liegen sehr dicht nebeneinander nur Zapfen. Es ist dies die Stelle des schärfsten Sehens. Sie wird als Gelber Fleck bezeichnet. An der Stelle, an der der Sehnerv das Auge verlässt, gibt es keine Sinneszellen. Da Lichtwellen, die hier auf die Netzhaut auftreffen, nicht wahrgenommen werden können, bezeichnet man diese Stelle als Blinden Fleck. Sinnesorgan Organ, das Sinneszellen besitzt und daher Reize aufnehmen kann Hornhaut des Auges Die Hornhaut ist eine glasklare, runde Haut, die im Bereich der Regenbogenhaut in die harte oder weiße Lederhaut ( Abb. 110/3) eingelassen ist. Die Lederhaut ( S. 76) ist eine Schutzhülle um das Auge. Pupille Sehloch Regenbogenhaut Iris Wahrnehmung Verarbeitung und Interpretation von Sinnesreizen im Gehirn Stäbchen Die Stäbchen ermöglichen uns das Hell-Dunkel-Sehen. Sie werden bereits durch schwaches Licht gereizt. Dadurch können wir auch in der Dämmerung sehen. Zapfen Die Zapfen sind weniger lichtempfindlich. Sie dienen dem Tages- und Farbensehen. 110 Das menschliche Auge 1 8 5 7 3 6 2 4 68 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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