Begegnungen mit der Natur 4, Schulbuch

Die Ernährung des Menschen Nahrungsmittelunverträglichkeiten Als Nahrungsmittelunverträglichkeiten werden bestimmte Unverträglichkeitsreaktionen des Körpers nach der Nahrungsaufnahme klassifiziert. Dazu gehören u.a. Lebensmittelvergiftungen, Nahrungsmittelintoleranzen, aber auch Nahrungsmittelallergien (Reaktionen des Immunsystems,  S. 61). Im engeren Sinn und üblichen Sprachgebrauch sind mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten allerdings nur Reaktionen des Körpers ohne Gifteinwirkung und auch ohne Immunreaktionen (Allergien) gemeint. Deshalb werden Nahrungsmittelintoleranzen und -unverträglichkeiten oft synonym gebraucht. Lactoseintoleranz – Probleme beim Verdauen von Milchzucker Lactose, ein Zweifachzucker, ist ein natürlicher Bestandteil der Milch und damit auch von Milchprodukten. Milchzucker ist aber auch häufig in anderen Nahrungsmitteln als Zusatzstoff enthalten, zum Beispiel in diversen Fertigbackwaren, Fertiggerichten, Mayonnaise, Salatdressings, Wurstwaren u. v. a. m. Damit unser Körper den Milchzucker verwerten kann, muss er erst in seine resorbierbaren Bausteine, in die Einfachzucker Galactose und Glucose, gespalten werden. Dies geschieht unter Mitwirkung des Verdauungsenzyms Lactase ( Abb. 48). Unverträglichkeitsreaktionen gehen mit verschiedenen körperlichen Symptomen nach der Nahrungsaufnahme einher: zB Übelkeit, Durchfall oder Blähungen, Hautreizungen, Schwellungen der Mundschleimhaut etc. Nahrungsmittelintoleranzen werden durch fehlende oder in zu geringer Menge vorhandene Enzyme, die zur Verdauung bestimmter Nährstoffe nötig sind, verursacht. intolerantia (lat.) = Unerträglichkeit synonym bedeutungsgleich; synonymos (griech.) = gleichbedeutend Lactose Milchzucker; lac (lat.) = Milch Galactose Schleimzucker gala (griech.) = Milch DAO Diaminoxidase 15 bis 20% der Europäerinnen und Europäer weisen einen Lactasemangel auf oder das Enzym fehlt ihnen vollständig. Dadurch kann die Lactose nur teilweise oder gar nicht abgebaut werden. Darmbakterien vergären sie zu Essigsäure, Methan, Kohlenstoffdioxid und Wasserstoff. In der Folge kommt es zu massiven Blähungen, wässrigem Durchfall, Bauchkrämpfen und Übelkeit. Der bei der Vergärung von Lactose entstehende Wasserstoff wird teilweise ins Blut aufgenommen und über die Lunge ausgeatmet. Der Wasserstoffgehalt in der Ausatmungsluft kann bestimmt werden und gibt Hinweise auf eine mögliche Lactoseintoleranz. Auch Histamin kann krank machen Histamin ist ein Naturstoff, der unter anderem bei Abwehrreaktionen unseres Körpers freigesetzt wird ( S. 56). Neben der körpereigenen Produktion nehmen wir Histamin aber auch mit der Nahrung auf. Histamin ist in größerer Menge beispielsweise in Käse, Salami, Geselchtem, Speck, Meeresfrüchten, Fisch, Sauerkraut, Tomaten, Spinat, Auberginen, Schokolade, Rotwein und Sekt enthalten. Im Körper wird Histamin unter Mitwirkung des Enzyms DAO abgebaut. Fehlt dieses Enzym oder ist es in zu geringer Menge vorhanden, erfolgt kein oder nur ein langsamer Abbau. Dies löst verschiedenste Symptome aus: Schnupfen, tränende Augen, Rachen-, Nasen-, Augen- und Hautjucken, Husten, Atembeschwerden bis Asthma, Kopfschmerzen, Übelkeit, Blähungen, Durchfall u. v. a. m. 47 Lactase spaltet Lactose in Galactose und Glucose. 48 Milch enthält Lactose. Diagnose Lactoseintoleranz: Recherchiere Behandlungsmöglichkeiten. (Achte dabei auf den richtigen Umgang mit Quellen,  S. 5) Du bist dran! Lactose Galactose Lactase Glucose 35 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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