Begegnungen mit der Natur 4, Schulbuch

Die Ernährung des Menschen Auch Untergewicht kann krank machen Laufstegmodels werden von vielen aufgrund ihrer schlanken Körper als Schönheitsideal angesehen. Was hier als Idealgewicht „verkauft“ wird und Vorbild für viele junge Menschen und Erwachsene ist, ist oft das Ergebnis von extremem Hungern. Der tägliche Energiebedarf einer Frau liegt, abhängig von den bereits genannten Faktoren, zwischen 8 500 und 10 000 Kilojoule. Laufstegmodels decken diesen Tagesenergiebedarf häufig nur zur Hälfte, viele hungern sich damit krank. Mitunter werden zusätzlich Methoden wie die Einnahme von Abführmitteln oder herbeigeführtes Erbrechen angewandt. Essstörungen können unterschiedliche Ursachen haben Untergewichtige Models, wie oben genannt, als Vorbilder gelten als möglicher Auslöser für Essstörungen wie Magersucht und Ess-Brechsucht. Weitere Ursachen können seelische Probleme (Ängste, Depressionen oder mangelndes Selbstwertgefühl sein. Magersüchtige hören fast völlig mit dem Essen auf Mögliche Krankheitszeichen für die Magersucht sind eine dramatische Einschränkung der Nahrungszufuhr, extreme körperliche Aktivitäten, Einnahme von Appetithemmern und Abführmitteln und Störungen der eigenen Körperwahrnehmung. Trotz starker Gewichtsabnahme fühlen sich die Betroffenen noch immer zu dick. Starker Gewichtsverlust führt zu mehr oder weniger schweren Erkrankungen, die durch Mangelerscheinungen und Hormonstörungen verursacht werden, wie zB Entkalken der Knochen und Ausfall der Menstruation. Andere körperliche Schäden sind Haarausfall, trockene Haut, brüchige Nägel, Kältegefühl, Blauverfärbung der Hände, niedriger Blutdruck, Unterzucker, Herzrhythmusstörungen durch Mangel an lebenswichtigen Mineralstoffen und seelische Veränderungen. Zu großer Gewichtsverlust ist lebensbedrohend. Etwa 15% der Magersüchtigen sterben an Organversagen. Ess-Brechsüchtige essen besonders große Mengen auf einmal Typisch für die Ess-Brechsucht sind wiederholte Essanfälle (anfallartiges, hastiges Verschlingen großer Mengen kalorienreicher Speisen) und der anschließende Versuch, eine Gewichtszunahme durch selbst herbeigeführtes Erbrechen sowie durch die Einnahme von Appetithemmern und Abführmitteln zu verhindern. Mögliche Krankheitszeichen sind Schleimhautreizungen der Speiseröhre, Magen- und Darmstörungen, Gastritis, Vergrößerung der Speicheldrüsen (mumpsartiges Aussehen), Herzrhythmusstörungen durch den Verlust lebenswichtiger Mineralstoffe sowie Zahnschäden. Essstörungen müssen ärztlich behandelt werden Egal ob Esssucht, Anorexie oder Bulimie, jede dieser Essstörungen muss ärztlich behandelt werden. Während der Therapie lernen die Betroffenen nicht nur richtig zu essen, sondern auch wieder auf die ureigensten Instinkte – das Gefühl „Hunger zu haben“ bzw. „satt zu sein“ – zu hören. Der bzw. die Kranke lernt mit einem Therapeuten oder einer Therapeutin, die eigenen Stärken zu erkennen sowie Möglichkeiten der Konfliktbewältigung. Wichtig ist eine Stärkung des Selbstbewusstseins. Spezielle Institute, gemeinnützige oder medizinische Einrichtungen bieten Hilfe, Hotlines ( Abb. 42) und verschiedene Therapieprogramme an. Auch Prävention, also Vorbeugung, in Form von Veranstaltungen und Kampagnen ( Abb. 43), spielt eine große Rolle. Magersucht Anorexia nervosa Erwachsene mit einem BMI unter 19 sind untergewichtig, unter einem BMI von 17,5 spricht man von Magersucht. Ess-Brechsucht Bulimie Depressionen psychische Störung, typische Symptome sind anhaltende Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit Gastritis Entzündungen der Magenschleimhaut Esssucht Binge-Eating-Störung; äußert sich durch unkontrollierbare Essanfälle 40 Extreme Schlankheit als Vorbild … 41 … kann zur Störung des Selbstbilds führen. 42 Anonyme Beratung und Hilfe: Essstörungshotline 33 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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