Begegnungen mit der Natur 4, Schulbuch

Der Mensch Am Anfang des Dickdarms liegt der Blinddarm Der Rest des Nahrungsbreis, der weitgehend unverdaulich ist, wird vom Dünndarm weiter in den Dickdarm ( S. 28, Abb. 32/10) befördert. Er ist beim erwachsenen Menschen 1,2 bis 1,4 Meter lang. An der Stelle, an der der Dünndarm in den Dickdarm mündet, verhindert eine Klappe den Rückfluss des Dickdarminhalts in den Dünndarm. Unterhalb der Einmündung des Dünndarms in den Dickdarm befindet sich eine blind endende Aussackung, der Blinddarm ( Abb. 36). Beim Menschen ist der Blinddarm auf ein ca. 6 bis 8 cm langes Darmstück reduziert. An diesem hängt der 2 bis 20 Zentimeter lange, etwa bleistiftdicke Wurmfortsatz (Appendix). Der Wurmfortsatz enthält Schleim oder Darminhalt. Manchmal ist er aber auch teilweise oder vollkommen verschlossen. In der Schleimhaut des Wurmfortsatzes gibt es viele Lymphozyten. Das sind Zellen, die Krankheitserreger abwehren ( S. 57 f). Im Dickdarm leben Bakterien und Pilze (Darmflora). Diese bauen für ihren eigenen Energiegewinn restliche Eiweißstoffe und Kohlenhydrate (v. a. Zellulose) ab. In Abhängigkeit von der aufgenommenen Nahrung kommt es dabei zu einer Gasbildung, die mehr oder weniger stark ausfallen kann. Hauptsächlich wird Methan (CH4) freigesetzt (Blähungen). Im Dickdarm werden Wasser und Mineralstoffe resorbiert Beim Menschen ist der Dickdarm dicker als der Dünndarm. Allerdings leitet sich sein Name nicht von der Weite des Darmlumens ab. Die Bezeichnung weist vielmehr auf eine seiner Hauptfunktionen hin: Im Dickdarm wird der noch relativ flüssige Darminhalt durch Wasser- und Salzresorption bis auf ein Drittel bzw. Viertel seines Volumens eingedickt. Auf diese Weise wird der Kot geformt. Der Geruch des Kots entsteht durch die Eiweißabbauprodukte, die durch die Tätigkeit der Darmbakterien entstehen. Die typische Färbung erhält er von dem durch Bakterien veränderten Gallenfarbstoff. Die Darmschleimhaut sondert Sekrete als Gleit- und Schmiermittel ab. Durch peristaltische Muskelkontraktionen wird der Darminhalt in den Endabschnitt des Dickdarms, in den Mastdarm ( S. 28, Abb. 32/12), befördert und durch den After abgegeben. Blinddarm Zelluloseverdauende Pflanzenfresser haben lange Blinddärme, in denen die Zerlegung der schwer verdaulichen Nahrung unter Mithilfe von Mikroorganismen stattfindet. Appendix appendix (lat.) = Anhang, Anhängsel Darmflora wird auch als Mikrobiom bezeichnet. Die Darmflora synthetisiert auch Vitamine, die im Darm resorbiert und somit für den Menschen verfügbar gemacht werden. Weiters unterdrücken die im Darm lebenden Bakterien und Pilze die Vermehrung von krankheitserregenden Mikroorganismen (Fremdkeimen) durch Konkurrenz. Ist die Darmflora gestört, zB nach längerer Antibiotikaeinnahme, können sich Fremdkeime unkontrolliert vermehren und Darmfunktionsstörungen (zB Durchfall) sowie Darmentzündung verursachen. Darmlumen der Innenraum des Darmes 36 Blinddarm 1. Bei Durchfallerkrankungen bleibt der Speisebrei kürzer im Verdauungstrakt als im gesunden Zustand. Erläutere die Konsequenzen der kurzen Verweildauer für den menschlichen Organismus. 2. Bringe den Text in die richtige Reihenfolge. Nummeriere dazu die Kästchen von 1–4: Bei starker Verstopfung werden mitunter Abführmittel verschrieben. Fehlen sie, führt dies zu Verstopfung. Auf die Dauer aber sind ballaststoffreiche Ernährung sowie körperliche Bewegung wirkungsvoller und auch gesünder. Ballaststoffe regen die Darmtätigkeit an. 3. Der Appendix wird von der Wissenschaft als Überbleibsel eines zurückgebildeten Teil des Blinddarms angesehen. Solche Überbleibsel werden in der Fachsprache als rudimentäre Organe bezeichnet. Sie haben ihre Funktion im Laufe der Evolution teilweise oder vollständig verloren. Nenne ein weiteres Beispiel im menschlichen Körper. Tipp: Du hast im Vorjahr bereits Beispiele für rudimentäre Organe kennengelernt. Du bist dran! Dickdarm Übergang Blinddarm Wurmfortsatz (Öffnung) Wurmfortsatz Dünndarm 30 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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