Begegnungen mit der Natur 4, Schulbuch

Ökosystem tropischer Regenwald im Überblick Tropische Regenwälder sind die artenreichsten Landökosysteme der Erde. Sie kommen zwischen 10° nördlicher und 10° südlicher Breite vor. Da es hier keine Jahreszeiten gibt, sind es immergrüne Wälder. Die größten zusammenhängenden tropischen Regenwaldgebiete liegen in Südostasien, im Amazonas- und Kongobecken. Auch die tropischen Regenwälder weisen einen Stockwerkbau auf. Die Baumkronen der Baumschicht bilden ein nahezu geschlossenes Blätterdach, aus dem einzelne Baumriesen herausragen. Das Sonnenlicht trifft hier voll auf. In die darunter liegenden Stockwerke gelangt kaum Licht. Es können hier nur an das Dämmerlicht angepasste Pflanzen existieren. Um ausreichend Licht zu erhalten, ranken sich Lianen an Bäumen empor. Epiphyten klammern sich an Ästen in den Baumkronen der Baumschicht fest. Die meisten Tiere des Regenwaldes kommen in der Baumschicht vor. Im Baumkronendach und darunter gibt es vielfältige Futter- und Versteckmöglichkeiten. Mehr als die Hälfte aller Pflanzen- und Tierarten der Welt lebt in tropischen Regenwäldern. Das relativ gleichbleibend warme und feuchte Klima, der Mineralstoffmangel sowie gleichbleibende Klimabedingungen über die letzten 65 Millionen Jahre dürften Gründe für die hohe Artenvielfalt sein. Im tropischen Regenwald findet ein rasch ablaufender Stoffumsatz statt: Organisches Material wird rasch zu CO2, Wasser und Mineralstoffen abgebaut. Die Mineralstoffe werden sofort nach ihrer Freisetzung von den Produzenten aufgenommen. So kommt es kaum zu Humusbildung, weshalb der Boden im tropischen Regenwald dünn und mineralstoffarm ist. Der tropische Regenwald ist auch die Heimat indigener Völker. Tropische Regenwälder beeinflussen das Weltklima. Sie liefern Nahrungsmittel, Rohstoffe und Grundstoffe für Kosmetika und Medikamente. Durch die Profitgier von Menschen wird kontinuierlich tropischer Regenwald vernichtet. Pflanzen- und Tierarten werden unwiederbringlich ausgerottet und indigene Völker in ihrer Existenz gefährdet. Die Regenwaldzerstörung ist eine Bedrohung für das Weltklima. Ökosystem tropischer Regenwald im Überblick Hättest du das gedacht? Aufgrund der Lage am Äquator gibt es im tropischen Regenwald keine Jahreszeiten. Die größten zusammenhängenden tropischen Regenwaldgebiete liegen in Südamerika (Amazonasbecken), in Afrika (Kongobecken) und in Südostasien. Epiphyten oder Aufsitzerpflanzen sind Pflanzen, die sich an Zweigen oder in Astgabeln in den Baumkronen festklammern, um ausreichend Licht zu bekommen. Baumwürger sind Pflanzen, die zunächst als Epiphyten leben, durch die Ausbildung eines dichten Luftwurzelgeflechts um den Stamm der Wirtspflanze diese jedoch nach Jahrzehnten zum Absterben bringen. Übermäßiger Fleischkonsum gefährdet die Regenwälder, da diese gerodet werden, um Rinderweiden und Sojaanbauflächen (Soja dient u.a. als Tierfutter) zu gewinnen. Die Rodung der tropischen Wälder erfolgt hauptsächlich durch Abbrennen. Dabei gelangen große Mengen an Kohlenstoffdioxid (ein Treibhausgas) in die Atmosphäre. Zudem bedeutet der Verlust der Wälder einen Verlust an Produzenten, die Kohlenstoffdioxid bei der Fotosynthese verbrauchen. (Auflösung von Seite 132) 143 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum d s Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=