Mensch und Regenwald Gefährdung des tropischen Regenwaldes 1950 gab es noch geschätzte 16 bis 17 Millionen km2 Regenwald weltweit. Bis heute hat sich die Fläche etwa um die Hälfte reduziert. Noch immer verschwindet jährlich tropischer Regenwald im Flächenausmaß von rund 160 000 km2. Das entspricht etwa zweimal der Gesamtfläche Österreichs. Die Profitgier ist Ursache der Regenwaldzerstörung Die Bodenbedingungen für die Landwirtschaft im tropischen Regenwald sind nicht optimal. Dennoch werden vor allem für den Anbau von Soja (v.a. als Viehfuttermittel) und die Rinderzucht jährlich Millionen Hektar Regenwald gerodet. Auch finden sich Bananen-, Ananas-, Kaffee-, Tee-, Tabak- und Ölpalmenplantagen auf ehemaligen Gebieten des tropischen Regenwalds. Aus angebautem Zuckerrohr und Mais werden Agrotreibstoffe hergestellt. Tropenholz wie Mahagoni und Teak ist sehr begehrt und teuer. Dies ist ein weiterer Grund für den Rückgang tropischer Wälder. Auch die Gewinnung von Bodenschätzen trägt zur Regenwaldvernichtung bei. Regenwaldvernichtung gefährdet Pflanzen- und Tierarten In der von der Naturweltschutzunion herausgegeben „Roten Liste“ der gefährdeten Pflanzen- und Tierarten sind viele Lebewesen angeführt, die im tropischen Regenwald beheimatet sind. Zum Beispiel zählt der Orang- Utan durch die Zerstörung seines Lebensraumes in Südostasien zu den stark gefährdeten Arten. Auch werden durch die Vernichtung des Regenwaldes noch immer unzählige unerforschte Pflanzen- und Tierarten ausgerottet. Der Regenwaldverlust bedroht außerdem die Existenz vieler indigener Völker. Die Vernichtung der Regenwälder trägt zum Klimawandel bei Die Gewinnung landwirtschaftlicher Nutzflächen erfolgt hauptsächlich durch Abbrennen (Brandrodung) der Vegetation zu Beginn der Trockenzeit. Die Folge ist, dass der Kohlenstoff, der teils Jahrhunderte lang durch die Fotosynthese in der pflanzlichen Biomasse gebunden wurde, binnen kürzester Zeit als Kohlenstoffdioxid an die Atmosphäre abgegeben wird. Du weißt bereits, dass Kohlenstoffdioxid ein Treibhausgas und somit ein Grund für die globale Erwärmung ist. Im Jahr 2019 nahmen die Waldbrände zur Trockenzeit im Amazonas-Regenwald verheerende Ausmaße an. So verbrannten allein im August 2019 innerhalb von fünf Tagen mehr als 400 000 Hektar Wald. Soja Mehr als die Hälfte des in den ehemaligen Regenwaldgebieten angebauten Sojas wird in EU-Länder importiert – auch nach Österreich. Rinderzucht Die zumeist riesigen Rinderherden verstärken durch die Ausscheidung des bei der Verdauung entstehenden Methans noch zusätzlich den Treibhauseffekt. Agrotreibstoffe Kraftstoffe aus pflanzlichen Ausgangsprodukten Gewinnung von Bodenschätzen Abbau von Kupfer-, Aluminium-, Zink-, Zinn- und Silbererzen 39 Brandrodung 40 Gewinnung von Tropenholz 41 Rinder statt Regenwald 1. „… der Atenod ist edgltg. Kene eizie au§ger©tt<te At knn j∑mls wie£er n#chg$mac%t we&den. Entschlüssle diese Zitat aus dem Buch „Der Tropische Regenwald“, das der deutsche Biologe Josef H. Reichholf geschrieben hat, indem du die verschlüsselten Buchstaben durch die richtigen ersetzt. Verwende das Zitat, um damit ein Plakat zu gestalten, das den Schutz der durch Regenwaldvernichtung gefährdeten Pflanzen- und Tierarten zum Thema hat. 2. Recherchiere: Was ist der „Regenwald der Österreicher“? Du bist dran! 141 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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