Lebensraum Stadt Marder und Krähen können Schaden anrichten Immer wieder kommt es vor, dass sich Autofahrer bzw. Autofahrerinnen über durchgebissene Kabel, Schläuche oder Gummidichtungen sowie zerfetzte Motorhaubendämmmatten ärgern. „Täter“ sind Steinmarder ( Abb. 15), die sich gerne im warmen Motorraum von gerade abgestellten Autos aufhalten. Auch verschiedene Krähen wie Saat-, Raben- oder Nebelkrähen ( Abb. 16) sind nicht immer willkommen. Beobachtet werden sie u.a. beim Entwenden von Mist aus Mülltonnen, in Gärten beim Ausgraben von Blumenzwiebeln oder auf Gräbern beim Ausreißen von Pflanzen oder beim Zerstören von Kränzen und Gestecken. Ratten können Krankheiten übertragen Im Kanalsystem, in Kellern, in Bauruinen, auf Müllhalden und in Grünanlagen halten sich Wanderratten ( Abb. 17) auf. Als Allesfresser ernähren sie sich u.a. von den Vorräten der Menschen genauso wie von Speiseabfällen, die oft gedankenlos irgendwo entsorgt werden. Rattenweibchen bringen jährlich rund 25 Junge zur Welt. Sie sind bereits mit drei bis vier Monaten geschlechtsreif. Schätzungen zufolge leben in Großstädten doppelt so viele Ratten wie Menschen. Ratten sind Überträger gefährlicher Krankheiten. Beispielsweise parasitieren auf ihnen Flöhe, die wiederum Bakterien übertragen. So kam es zB durch den Rattenfloh (bzw. seine Bakterien) Ende des 17. Jahrhunderts zur Großen Pest von Wien. Andere durch Ratten übertragene Infektionskrankheiten sind Typhus, Ruhr und Cholera. Auch bei Tierseuchen (zB die durch Viren hervorgerufene Geflügel- und Schweinepest und die Maul- und Klauenseuche) sind Ratten als Überträger bekannt. Der „beste Freund des Menschen“, der Hund, löst auch Konflikte aus Auch vom Menschen in der Stadt gehaltene Hunde können mitunter zum Streitpunkt werden. Wie bei den Tauben ist es auch hier der Kot, der oftmals zum Ärgernis wird. Zum Beispiel werden in Wien, wo ca. 61 100 Hunde (Stand 2018) gemeldet sind, täglich ca. zehn Tonnen Hundekot auf den Gehwegen, auf Straßen und Grünflächen hinterlassen. Das Wiener Reinhaltegesetz sieht ein ausdrückliches Verbot von Verunreinigen im öffentlichen Raum vor. Aktionen mit dem Slogan „Nimm ein Sackerl für mein Gackerl!“ und das Aufstellen von Sackerlspendern sollen zusätzlich das Bewusstsein fördern. 15 Steinmarder 16 Nebelkrähe durchwühlt Abfall 17 Wanderratte 18 Wer verantwortungsvoll ist, entsorgt den Kot seines Hundes! Speiseabfälle wie Knochen, Fleisch oder Eier sollen nicht am Komposthaufen, in der Toilette oder anderswo entsorgt werden, sondern nur in verschlossenen Müllsäcken zusammen mit dem Restmüll. Obst- und Gemüseabfälle gehören in die Biotonne oder auf den Komposthaufen. Pest ist eine bakterielle Infektionskrankheit; Symptome sind hohes Fieber, geschwollene Lymphknoten, die innerlich zu bluten beginnen, Blutvergiftung und Bewusstseinstrübung. Unbehandelt endet die Krankheit meist tödlich. Typhus, Ruhr, Cholera sind bakterielle Infektionen des Verdauungstraktes. Je nach Erreger kommt es zu unterschiedlichen Symptomen wie Fieber, Bauchschmerzen, schleimig- blutigen Durchfällen und Darmverstopfung. Unbehandelt können die Erkrankungen tödlich enden. Bei uns gilt die Pest als ausgerottet. In unterentwickelten Regionen der Erde fordert sie allerdings bis heute Todesopfer. Erläutere, weshalb Länder mit schlechteren Lebensbedingungen und Armut stärker von Seuchen wie der Pest betroffen sind. Du bist dran! 127 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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