Begegnungen mit der Natur 4, Schulbuch

Grundlagen der Vererbung Die meisten Lebewesen entstehen aus befruchteten Eizellen, das heißt durch Verschmelzung der Zellkerne von Eizellen und Spermien ( S. 98). Die Zellkerne enthalten die Pläne für den Bau, für das Aussehen und für die Lebensfunktionen von Lebewesen. Chromosomen, Gene, DNA Im 19. Jahrhundert war sich die Wissenschaft einig, dass sowohl Menschen und Tiere als auch Pflanzen aus Zellen bestehen. Die Körperzellen bauen den Körper auf. Die Geschlechtszellen sind für die Fortpflanzung zuständig, also dafür, dass neues Leben entsteht. Die Zellen haben unabhängig von ihrer Form und Funktion eine Gemeinsamkeit: Sie besitzen einen Zellkern. Im Zellkern befinden sich die Chromosomen Jeder Zellkern enthält lange fadenförmige Gebilde, die Chromosomen. Sie bestehen aus sehr langen Molekülen, der DNA, die auf bestimmten Proteinen aufgewickelt sind. In der DNA sind hintereinander Informationen verschlüsselt. Es sind die „Pläne“ für die Produktion von Proteinen, die viele Aufgaben im Körper erfüllen (zB sind sie Baustoffe deines Körpers und für die Regelung von Körperfunktionen zuständig  S. 22). Diese „Pläne“ werden als Gene oder Erbanlagen bezeichnet. Deine Gene sind also u.a. dafür verantwortlich, dass du größer oder kleiner bist, rötliche, blonde, braune oder schwarze Haare, grüne, braune oder blaue Augen und die Blutgruppe A, B, AB oder 0 hast. Du kannst dir ein Chromosom wie ein Kochbuch vorstellen, in dem hintereinander die verschiedenen Rezepte („Gene“) stehen. Körperzellen Körperzellen sind in Zellverbänden (Geweben) organisiert. Eine Ausnahme stellen Blutzellen dar. Geschlechtszellen werden auch als Keimzellen bezeichnet. Zellkern Die meisten Zellen unseres Körpers haben einen Zellkern. Eine Ausnahme stellen zB die roten Blutkörperchen dar. Der Zellkern wird bei ihrer Bildung (aus den Stammzellen im Knochenmark) abgestoßen. Chromosomen bedeutet übersetzt “Farbkörper”. Der Name kommt davon, weil sie sich mit bestimmten Farbstoffen färben lassen. chroma (griech.) = Farbe, soma (griech.) = Körper DNA ist die Abkürzung für deoxyribonucleic acid. Im deutschen Sprachgebrauch wird sie auch als DNS bezeichnet (Desoxiribonukleinsäure). Gene Abschnitte der DNA, in denen bestimmte Informationen verschlüsselt sind; die Gesamtheit aller Erbanlagen wird als Erbgut bezeichnet. 108 Genetik Was denkst du? Wie lässt sich die etwa zwei Meter lange DNA in einem winzig kleinen Zellkern verpacken? Wird es ein Mädchen oder ein Bub? Wie weiß die befruchtete Eizelle, wie sie sich entwickeln soll? Braunäugige Eltern können blauäugige Kinder haben. Aber können auch blauäugige Eltern braunäugige Kinder haben? Warum tritt frühzeitiger Haarausfall häufiger bei Männern als bei Frauen auf? Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=