Begegnungen mit der Natur 4, Schulbuch

Der Mensch Achtung Suchtgefahr! So spannend und wichtig es für viele heranwachsende Jugendliche ist, sich im Zuge ihrer Entwicklung neu zu definieren, sich auszutesten und Neues ausprobieren, so folgenschwer kann allerdings das Ausprobieren von Drogen bzw. Suchtmitteln sein. Die Gefahr, ein Suchtverhalten zu entwickeln, ist nämlich nicht zu unterschätzen. Für Jugendliche verboten ist daher u.a. Rauchen, Alkoholkonsum und Kiffen. Rauchen steht an erster Stelle bei Suchterkrankungen in Österreich In Österreich leben derzeit 8,7 Millionen Menschen, davon sind 1,23 Millionen abhängig von Nikotin. Unter den Jugendlichen zwischen zwölf und 18 Jahren beträgt der Anteil an Rauchern bzw. Raucherinnen 27%, wobei es etwas mehr Mädchen sind als Burschen (Stand 2018). Rauchst du oder hast vor, es auszuprobieren, solltest du dir Folgendes überlegen: Die Freiheit, rauchen zu dürfen, haben nur nicht-rauchende Menschen. Ein Raucher oder eine Raucherin „darf“ nicht rauchen, sondern er oder sie muss: Er bzw. sie ist nikotinabhängig. Rauchen ist demnach kein Zeichen von Erwachsensein, sondern ein Zeichen von Abhängigkeit und mangelndem Gesundheitsbewusstsein ( S. 42). Auch Alkohol kann süchtig machen Eine Befragung österreichischer Schülerinnen und Schüler im Alter von elf bis 17 Jahren hat ergeben, dass fast 20% der Burschen und 14% der Mädchen mindestens einmal pro Woche Alkohol konsumieren. Etwa 35% der Befragten (darunter bereits sehr viele 14-Jährige) gaben an, bereits einmal einen Alkoholrausch gehabt zu haben (Stand 2019). Das Trinken alkoholischer Getränke gilt für viele Jugendliche als ein Zeichen des Erwachsenseins, denn viele Erwachsene konsumieren mehr oder weniger regelmäßig Alkohol: Bier oder ein Glas Wein zu einem guten Essen oder das Glas Sekt, wenn es etwas zu feiern gibt. Der gelegentliche, maßvolle Konsum solcher Getränke ist für einen Erwachsenen meist unbedenklich. Doch verlieren viele Menschen aus den verschiedensten Gründen das vernünftige Maß: die einen aus Spaß am Trinken, als Zeitvertreib, die anderen, weil sie Probleme haben. Alkohol lässt die Sorgen vergessen und löst Hemmungen. Man fühlt sich glücklich, mutig und beschwingt. Wenn das Trinken zur Gewohnheit wird, führt es unbemerkt zum Alkoholismus, denn der Körper passt sich an die regelmäßige Zufuhr von Alkohol an. Der oder die Betroffene verträgt nun scheinbar mehr Alkohol und muss, um beschwingt zu werden, mehr davon trinken. Der Körper fordert immer größere Mengen. Der Alkoholkonsum steigt und macht krank. Am meisten werden dabei Leber, Bauchspeicheldrüse, Magen, Herz und Kreislauf geschädigt. Zusätzlich wirkt der ständige Konsum alkoholischer Getränke persönlichkeitsverändernd, da er dem Nervensystem zusetzt. Eingeschränkte Urteilsfähigkeit, verminderte Denkleistungen, Zittern, erhöhte Erregbarkeit bis hin zur Aggressivität, schwere Depressionen und zuletzt Wahnvorstellungen sind die Folge. Das natürliche Verlangen nach sexueller Befriedigung lässt nach, Probleme beim Geschlechtsverkehr können auftreten. Besonders Jugendliche sind von den Wirkungen des Alkohols betroffen: größere Alkoholmengen verzögern das Knochenwachstum und verhindern die Einlagerung von Kalzium, was sich auf die Härte der Knochen negativ auswirkt. Suchtverhalten eine stoffliche Sucht liegt vor, wenn man die Kontrolle über den Konsum eines Stoffes (zB Alkohol, Nikotin, illegale Drogen) verliert bzw. bereits eine zwanghafte Konsumation erfolgt. Bei einer so genannten nichtstofflichen Sucht müssen bestimmte Tätigkeiten immer wieder ausgeführt werden (zB Computerspiel- und Internetsucht, Kaufsucht, Esssucht). Kiffen Rauchen von Hanfprodukten; ist auch für Erwachsene illegal ( S. 103) Raucher bzw. Raucherinnen Laut einer Statistik der deutschen Krebsgesellschaft haben über 80% der erwachsenen Raucher bzw. Raucherinnen in der Pubertät zu rauchen begonnen. Der Großteil derer, die bis zum zwanzigsten Lebensjahr nicht rauchen, bleibt auch nicht-rauchend. nikotinabhängig Bekommt der Körper kein Nikotin zugeführt, treten körperliche und psychische Entzugserscheinungen auf: Unruhe und Nervosität, Gereiztheit, Aggressivität, Konzentrationsstörungen, gesteigerter Appetit u. v. a. m. Alkoholrausch Psychische und physische Beeinträchtigungen und Störungen des Nervensystems durch Alkoholkonsum. Je nach Menge reicht dies von leichter Erregbarkeit über Bewusstseinstrübung bis hin zur Bewusstlosigkeit (Koma). Auch kommt es zu Erinnerungslücken, verlangsamtem, undeutlichem Sprechen und gestörter Koordination beim Gehen und Stehen. Alkoholismus Alkoholsucht 179 Erwachsen sein bedeutet nicht, dass es plötzlich in Ordnung ist, zu viel zu trinken und zu rauchen. 102 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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