Begegnungen mit der Natur 3, Schulbuch

Landwirtschaft in Österreich Laufstallhaltung gilt als artgerechter Immer mehr Landwirtinnen und Landwirte wechseln bei der Rinderhaltung zur artgerechteren Laufstallhaltung. In einem Laufstall können sich die Tiere frei bewegen. Gut ausgestattete Laufställe haben eigene Bereiche für Liegen, Laufen und Fressen sowie eine Auslaufmöglichkeit ins Freie. Die Liegebereiche sind mit Einstreu weich gepolstert, um ein Aufscheuern der Gelenke beim Niederlegen und Aufstehen zu verhindern. Der Boden ist wärmeisoliert. Der Laufbereich ist rutschsicher gestaltet. Scheuereinrichtungen und Kratzbürsten tragen zum Wohlbefinden der Tiere bei. Mit solchen Maßnahmen, die unter dem Begriff „Kuhkomfort“ beschrieben werden, wird auch der Milchertrag erhöht. Beim Weidegang grasen Kühe im Freien Von einem Weidegang spricht man, wenn Rinder auf einer freien Grünfläche grasen. Zum Melken werden die Kühe in den Stall geführt. Im Winter ist Weidehaltung nicht möglich. Österreich hat die meisten Almen in Europa 2016 stellte sich die Situation auf Österreichs Almen so dar: Auf etwas über 8 000 Almen wurden im Frühjahr über 311 000 Rinder aufgetrieben. Über 7000 Sennerinnen und Senner bzw. Hirtinnen und Hirten fanden hier von Juni bis September Arbeit. Österreich hat europaweit die meisten Almen. Rinderhaltung auf der Alm bietet den Tieren viel Auslauf und eine tiergerechte Fütterung, die sich in der Qualität von Milch und Fleisch bemerkbar macht. Durch die Beweidung der oft steilen Flächen wird auch das Auftreten von Hangrutschungen verhindert. Jede fünfte Kuh in Österreich ist ein Bio-Rind In Österreich produzieren 20 Prozent der milchproduzierenden Betriebe biologisch. Bio-Rinder müssen an mindestens 120 Tagen im Jahr Auslauf haben. Bei einer Betriebsgröße von weniger als 35 Milchkühen ist auch zeitweise Anbindehaltung erlaubt, wenn die Kühe regelmäßig Zugang zu Weideland und mindestens zweimal pro Woche Zugang zu Freigelände haben. Rindfleisch aus Österreich ist auch im Ausland sehr beliebt Rindfleisch aus Österreich ist international für seine gute Qualität bekannt. Gründe dafür sind unter anderem laufende tierärztliche Untersuchungen und Kontrollen, die die Gesundheit und die sichere Herkunft der Tiere garantieren. Kälber müssen bis spätestens sieben Tage nach ihrer Geburt mit Ohrmarken versehen werden, die über das Alter der Tiere und ihre Herkunft Aufschluss geben. tiergerechte Fütterung Die natürliche Nahrung der Rinder ist Raufutter (Gras und Heu). Kraftfutter ( S. 93) steigert zwar die Milch- und Fleischleistung, jedoch oft auf Kosten der Tiergesundheit (es können zB Entzündungen der Pansenschleimhaut oder Euterentzündungen durch die unnatürlich hohe Milchproduktion auftreten) 191 Laufstallhaltung 192 Kratzbürsten für das Wohlbefinden 193 Rinderhaltung auf der Alm 94 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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