Begegnungen mit der Natur 3, Schulbuch

Landwirtschaft in Österreich Das Getreide Auf knapp zwei Drittel aller Feldflächen Österreichs wird Getreide angebaut. Alle unsere Getreidearten sind Kulturpflanzen. Sie sind aus Wildpflanzen aus der Familie der Süßgräser gezüchtet worden. Süßgräser sind an einigen typischen Merkmalen leicht zu erkennen. Süßgräser besitzen Halme, Knoten und lange, schmale Blätter Bis auf wenige Ausnahmen besitzen Süßgräser runde, hohle Sprossachsen, die als Halme bezeichnet werden. Die Halme sind durch feste, mit Gewebe gefüllte Knoten in kürzere Abschnitte gegliedert. Die langen, schmalen Laubblätter sind parallelnervig. Ihre Blattränder sind so scharf, dass du dich damit schneiden kannst. Der untere Teil eines Blattes umhüllt den Halm bis zum nächsten Knoten. Dies erhöht die Festigkeit des Halmes. Die kleinen, unscheinbaren Blüten bilden Blütenstände Süßgräser besitzen ganz kleine, unscheinbare Blüten. Jede besteht aus einem Stempel (Fruchtknoten und zweigeteilte federförmige Narbe), drei Staubblättern und Hüllblättern, den so genannten Spelzen (Hüll-, Vor- und Deckspelzen). Die Deckspelzen mancher Getreidearten, zB Roggen, besitzen borstenartige Fortsätze, die Grannen. Der Roggen beispielsweise hat mittellange Grannen, die oft gleich lang sind ( Abb. 3). Mehrere dieser Blüten – beim Roggen sind es zwei – bilden einen kleinen Blütenstand, ein Ährchen. Jedes Ährchen wird von zwei Hüllspelzen umgeben. Viele Ährchen vereinigen sich zu einem größeren Blütenstand. Ein Blütenstand, bei dem die Ährchen so wie beim Roggen ungestielt am Halm sitzen, wird als Ähre bezeichnet ( Abb. 2 und 3). Kulturpflanzen sind vom Menschen angebaute und durch Züchtung aus Wildformen veränderte Pflanzen. Sie sind erheblich ertragreicher als ihre wilden Stammformen. Ähre beschreibt einen Blütenstandstyp mit gestreckter Hauptachse, an der ungestielte Einzelblüten sitzen. Süßgräser, die wie der Roggen ährige Blütenstände haben, bezeichnet man als Ährengräser. 2 Bau eines Süßgrases 3 Blühende Roggenähre 4 Ährchen aus zwei Einzelblüten (Roggen) Blütenstand (Ähre) Halm Blatt Knoten Wurzel Narbe Vorspelze Granne Deckspelze Fruchtknoten Staubbeutel Hüllspelze 48 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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