Begegnungen mit der Natur 3, Schulbuch

Die Erde Zu viel Düngen ist schädlich Es wäre ein Irrtum zu glauben, dass eine übermäßige Zufuhr von Dünger (Überdüngung) eine überreiche Ernte zur Folge hätte. Oft ist das Gegenteil der Fall. Intensive Stickstoffdüngung kann zum Beispiel zu einer höheren Anfälligkeit für Pilzerkrankungen führen. Außerdem fördert Düngung nicht nur das Wachstum der Nutzpflanzen, sondern auch das vieler so genannter „Unkräuter“. In der Folge werden oft Schädlings- und Unkrautbekämpfungsmittel eingesetzt. Überschüssige Düngemittel sowie Schädlings- und Unkrautbekämpfungsmittel reichern sich im Boden an. Durch die Niederschläge gelangen sie entweder direkt oder über das Grundwasser ( S. 41) in Bäche, Flüsse, Seen usw. Dort bewirkt die übermäßige Mineralstoffzufuhr eine Störung des biologischen Gleichgewichts: Wasserpflanzen und Planktonalgen und in der Folge auch Algen fressende Planktonkrebse vermehren sich stark. Durch die höhere Planktondichte wird das Wasser trüb. Häufig erscheint es grün. Absterbendes Plankton sinkt auf den Gewässergrund. Beim Abbau dieser organischen Substanz verbrauchen die Destruenten Sauerstoff, wodurch das Gewässer zusehends an Sauerstoff verarmt. In der Folge ersticken die Fische und treiben an die Oberfläche. Auch die anderen Tiere sterben. Ist nicht mehr ausreichend Sauerstoff für die Destruenten vorhanden, werden die abgestorbenen Lebewesen am Grund abgelagert und verfaulen. Zuletzt sterben die Pflanzen ab. Die Sauerstoffproduktion bleibt aus. Das Wasser verwandelt sich in eine stinkende Brühe. Man sagt: „Das Gewässer ist gekippt“, weil das biologische Gleichgewicht zerstört ist. Fruchtwechsel verhindert die einseitige Auslaugung des Bodens Die verschiedenen Pflanzen stellen unterschiedliche Ansprüche an den Boden. Erfolgt mehrmals hintereinander der Anbau derselben Pflanzenart, werden dem Boden immer wieder dieselben Mineralstoffe entzogen. Der Boden wird einseitig ausgelaugt. Eine Anbaufolge verschiedener Ackerfrüchte verhindert dies. Der Boden kann sich so in Bezug auf die Mineralstoffe, die ihm in einem Jahr entnommen worden sind, im darauffolgenden Jahr „erholen“: Dem Boden werden die entzogenen Mineralstoffe wieder zugeführt und die Bodenfruchtbarkeit bleibt dadurch erhalten. Dies vermindert den Einsatz von Dünge- sowie Schädlingsbekämpfungsmitteln. Unkräuter Als Unkräuter gelten Pflanzen, die auf Nutzflächen unerwünscht sind 100 Gewässer mit verstärktem Wachstum von Wasserpflanzen 101 Fischsterben 1. Erkläre in deinem Biologieheft das „Gesetz des Minimums“ mit eigenen Worten. Nimm dazu Abb. 99, S. 39, zu Hilfe. 2. Die Verwendung des Begriffs „Unkraut“ ist subjektiv und abhängig vom menschlichen Empfinden. Deshalb wird zunehmend gefordert, ihn gegen den Begriff „Wildkraut“ zu tauschen. Nimm Stellung zu dieser Forderung, indem du den Begriff „Unkraut“ aus ökologischer Sicht bewertest. 3. Recherchiere die Bedeutung des Begriffs „Brache“ und welchen Nutzen sie für einen an Mineralstoffen verarmten Boden hat. 4. Fasse in deinem Biologieheft die Vor- und Nachteile von Naturdünger und Gründüngung in Form einer Tabelle zusammen. Notiere Gründe, weshalb Mineraldünger dennoch zum Einsatz kommt. Du bist dran! 102 Beispiel für einen Fruchtwechsel (Schema) Zuckerrübe Gerste Weizen 40 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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