Begegnungen mit der Natur 3, Schulbuch

Der Boden und seine Organismen Düngen liefert dem Boden Mineralstoffe Jeder Boden weist eine typische Vegetation und damit auch eine typische Tierwelt auf. In allen Naturlandschaften findet ein ständiger Kreislauf statt. Abgestorbenes organisches Material wird von Bodenlebewesen abgebaut. Die dabei entstehenden Mineralstoffe werden von den Pflanzen wieder aufgenommen ( Abb. 48, S. 25). Auf einem Acker unterbricht der Mensch diesen Kreislauf, indem er die Feldfrüchte erntet. Damit fällt nicht mehr genug organisches Material zum Zersetzen an. In der Folge gelangen zu wenige Mineralstoffe in den Boden. Um ihn dennoch weiter ertragreich zu erhalten, muss gedüngt werden. Man versteht darunter das Einbringen von organischer Substanz oder von Mineralstoffen in den Boden durch den Menschen. Naturdünger wird erst im Boden mineralisiert Stallmist, Jauche und Gülle sind Naturdünger. Sie werden auch als organische Dünger bezeichnet. Naturdünger sind reich an organischen Stoffen, die erst im Boden mineralisiert werden. Das heißt, sie werden von den Destruenten zu Mineralstoffen abgebaut. Wurzelknöllchenbakterien versorgen den Boden mit Stickstoff Unter Gründüngung versteht man den Zwischenanbau und das Einpflügen von Pflanzen wie beispielsweise Klee und Erbsen. Diese Pflanzen sorgen mithilfe symbiontischer Wurzelknöllchenbakterien für eine natürliche Stickstoffanreicherung im Boden, indem sie den Luftstickstoff in Stickstoffverbindungen verwandeln ( Begegnungen mit der Natur, Band 2, S. 16). Mineraldünger liefern dem Boden direkt Mineralstoffe Im Jahre 1840 hat der deutsche Chemiker Justus von Liebig (1803 –1873) erkannt, dass das Pflanzenwachstum von dem Mineralstoff begrenzt wird, der in der geringsten Menge vorhanden ist (Gesetz des Minimums). Das Fehlen eines Stoffes im Boden kann nicht dadurch ausgeglichen werden, dass man einen anderen Stoff im Übermaß anbietet. Seit den Forschungen von Justus von Liebig haben Mineraldünger zunehmend an Bedeutung gewonnen. Sie enthalten einen oder mehrere Mineralstoffe, die dem Boden direkt geliefert werden. Meistens handelt es sich dabei um Mineralsalze, die aus Stoffen wie Phosphor, Stickstoff und Kalium aufgebaut sind. Mineraldünger liefern – im Gegensatz zum Naturdünger – keine Nahrung für Destruenten. Stallmist Stallmist ist die mit dem Kot und etwas Harn der Stalltiere vermengte Einstreu (Stroh). Der Stallmist wird am Misthaufen gelagert, wo ein Abbau der organischen Substanz durch Mikroorganismen einsetzt. Bei Bedarf wird der Mist auf die Felder gebracht. Jauche ist der Harn der Stalltiere, der über einen Kanal aus dem Stall in die Jauchengrube geleitet wird. Gülle bezeichnet das Gemisch aus Kot und Harn der Stalltiere. Es wird in einen Sammelkanal abgegeben und mit Wasser in die Güllegrube geschwemmt (Schwemmentmistung). In Laufställen mit Spaltenböden aus Holz oder Beton ( S. 90) gelangen Kot und Harn direkt in die darunter befindliche Güllegrube. Mineraldünger werden industriell hergestellt und enthalten – im Gegensatz zum Naturdünger – bereits die Mineralstoffe. 95 Ausbringen von Stallmist 96 Ausbringen von Gülle 97 Rot-Klee 98 Erbsen 99 Das Gesetz des Minimums (Schema) Ca N P K 39 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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