Planet Erde Die Geologie Österreichs Aufgrund der Bewegung der Lithosphärenplatten haben sich im Lauf der Erdgeschichte die Kontinente verschoben und tun es auch heute noch. Dabei entstanden und entstehen unter anderem Gebirge. Das Landschaftsbild Österreichs ( Abb. 36) wurde von zwei Gebirgsbildungen geprägt. Die erste setzte vor rund 400 Millionen Jahren ein. Zu dieser Zeit waren fast alle Landmassen zu zwei großen Kontinenten vereint – im Norden zu Laurussia (heute: Nordamerika und Nordosteuropa) und im Süden Gondwana (heute: Afrika, Südamerika, Antarktis, Indien und Australien) ( Abb. 33). Durch das Aufeinanderzubewegen der Afrikanischen und der Eurasischen Platte kollidierten Laurussia und Gondwana. Es entstand der Großkontinent Pangaea. Er war im Westen vom Urozean Panthalassa umgeben, im Osten erstreckte sich das Tethysmeer ( Abb. 34). An der Kollisionsnaht der Kontinente faltete sich ein 600 km langes und 3000 bis 4000 Meter hohes Gebirge, die Varisziden, auf. Sie sind heute nur noch als Rumpfgebirge erhalten. Das Wald- und Mühlviertel sind Teil der Böhmischen Masse Der mitteleuropäische Teil des Variszischen Rumpfgebirges wird als Böhmische Masse ( S. 23) bezeichnet. Sie erstreckt sich von Bayern über das Mühlviertel (OÖ) und das Waldviertel (NÖ) bis nach Tschechien. Wir finden dort hauptsächlich Granit und Gneis. Deshalb wird der österreichische Teil der Böhmischen Masse Granit- und Gneishochland genannt. Es ist das älteste Gebirge Österreichs. Vor 200 Millionen Jahren begann Pangaea wieder zu zerbrechen Vor etwa 200 Millionen Jahren änderten sich die Magmaströmungen im Erdmantel und Pangaea begann wieder auseinanderzubrechen. Die Tethys drang zwischen die auseinanderweichenden nördlichen Landmassen (Laurasia genannt) und südlichen Landmassen (Gondwana) vor. In den immer weiter absinkenden Meerestrog gelangten Verwitterungsprodukte der Kontinente sowie Schalen und Skelette toter Tiere und lagerten sich dort ab. Da ein sehr heißes und trockenes Klima herrschte, kam es durch Wasserverdunstung immer wieder zum Austrocknen kleinerer Meeresbecken und zur Ausscheidung von Salz. 33 Lage der Kontinente vor 400 Mio. Jahren 34 Lage der Kontinente vor 220 Mio. Jahren 35 Freiliegende Granitblöcke sind typisch im Waldviertel 36 Die Gesteinszonen Österreichs Rumpfgebirge Rest eines ehemaligen Gebirges, das durch die Millionen von Jahren andauernde Verwitterung und Abtragung heute abgeflacht und sanft hügelig erscheint. Granit- und Gneishochland Mühl- und Waldviertel Laurussia Gondwana Panthalassa Pangaea Tethys Böhmische Masse Granit- und Gneishochland Molassezone Nördliches Alpenvorland Karpatenvorland Alpenvorland im Südosten Beckenlandschaften Wiener Becken Kleines Ungarisches Tiefland Klagenfurter Becken Flyschzone Sandsteinzone Alpine Zonen Nördliche Kalkalpen Grauwacken- oder Schieferzone Zentralalpen Südliche Kalkalpen 21 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=