Begegnungen mit der Natur 3, Schulbuch

Die Entstehung des Lebens Homo heidelbergensis 1907 wurde in der Nähe von Heidelberg (Deutschland) ein etwa 500 000 Jahre altes menschliches Unterkiefer gefunden. Dem Fundort verdankt Homo heidelbergensis seinen Namen. Der „Heidelberger Mensch“, der in Europa und Teilen Afrikas verbreitet war, lebte bis vor 200 000 Jahren. Homo neanderthalensis 1856 wurden im Neandertal bei Düsseldorf (Deutschland) erstmals Skelettreste eines Neandertalers gefunden. Der „Neandertaler“, der in Europa und im Nahen Osten verbreitet war, lebte bis vor ca. 30 000 Jahren. „Mann aus dem Irak“ In Shanidar im Irak fand man in einem alten Grab die Gebeine eines männlichen Neandertalers. Die Erde rund um das Skelett war reich an Pollen, die von einheimischen Pflanzen stammten. Sie lassen auf Blüten als Grabbeigabe schließen. Offensichtlich waren die Neandertaler die ersten, die ihre Toten bestatteten. Aus dem Homo erectus ging der Homo sapiens hervor Aus Homo erectus entwickelten sich die ersten Homo sapiens-Formen und der Homo heidelbergensis. Der „Heidelberger Mensch“, der in Europa und Teilen Afrikas lebte, war ein erfolgreicher Jäger, der sich vor allem von Großwild ernährte. Bei der Jagd, die in Gruppen stattfand, benutzte er über zwei Meter lange Speere. Das Gehirnvolumen des Homo heidelbergensis war mit 1 350 cm3 etwas größer als das des Homo erectus. Aus dem Homo heidelbergensis ging vermutlich Homo neanderthalensis hervor. Verglichen mit Homo sapiens hatte er ein wesentlich robusteres Skelett und einen muskulöseren Körperbau. Er war damit dem Homo sapiens an Körperkraft überlegen. Mit 1 500 bis 1750 cm3 hatte er auch ein größeres Gehirnvolumen als der heutige Mensch (rund 1 450 cm3 Gehirnvolumen). Warum der „Neandertaler“ vor etwa 27000 Jahren ausgestorben ist, ist unbekannt. Noch Anfang des 20. Jahrhunderts galt der „Neandertaler“ als primitiver, brutaler Urmensch. Erst ein Fund in einer Höhle im Norden des Iraks („Mann aus dem Irak“) veränderte dieses Bild. Eine aktuelle Studie (2018) weist auch darauf hin, dass sich Homo neanderthalensis beim Werkzeuggebrauch nicht auf seine Kraft verließ, sondern seine Hände feinfühlig und geschickt einsetzte. Fossile menschliche Skelette, die etwa 150 000 Jahre oder jünger sind, weisen keine wesentlichen Unterschiede mehr zum Skelett des heutigen Menschen auf. Homo sapiens dürfte demnach vor 150 000 Jahren erstmals in Afrika aufgetreten sein. 54 Schädel eines Homo heidelbergensis 55 Schädel eines Homo neanderthalensis 56 Schädel eines Homo sapiens 57 Rekonstruktion eines Homo heidelbergensis 58 Rekonstruktion eines Homo neanderthalensis 59 Homo sapiens 125 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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