Begegnungen mit der Natur 2, Schulbuch

Pflanzen im Wald Nadelbäume blühen nicht jedes Jahr Mit durchschnittlich 40 Jahren blühen Fichten zum ersten Mal. Blütezeit ist in den Monaten Mai und Juni, allerdings nur alle drei bis vier Jahre. In höheren Lagen, wo es kühler ist, kann die Zeitspanne zwischen zwei Blüten noch größer sein. Wie bei allen Nadelbäumen sind die Blüten eingeschlechtig. Sie befinden sich an verschiedenen Trieben auf der gleichen Pflanze und sind in zapfenförmigen Blütenständen angeordnet. Alle Nadelbäume sind Nacktsamer Die weiblichen roten Blütenstände sitzen überwiegend im oberen Bereich der Baumkrone. Eine Einzelblüte besteht aus einer Samenschuppe, die an der Unterseite zwei Samenanlagen trägt. Im Blütenstand befinden sich abwechselnd Samenschuppen und kleinere Deckschuppen untereinander. Fällt dir im Vergleich zu den Blütenpflanzen, die du bisher kennen gelernt hast, etwas auf? Die Samenanlagen sind nicht in einem Fruchtknoten eingeschlossen, sondern liegen unbedeckt, also „nackt“, auf den Samenschuppen ( Abb. 19 b). Die Fichte wird deshalb als Nacktsamer bezeichnet. Die kleineren, ebenfalls rötlich gefärbten männlichen Blütenstände sitzen meistens weiter unten am Baum. Sie werden von vielen, dicht übereinanderstehenden Staubblättern gebildet ( Abb. 20). Bei Nadelbäumen erfolgt die Bestäubung durch den Wind Der Blütenstaub wird vom Wind verblasen und gelangt so zu den weiblichen Blütenständen. Nach der Bestäubung erfolgt die Befruchtung. Bis zum Herbst reifen die Samen heran. In dieser Zeit wandeln sich auch die aufrecht stehenden weiblichen Blütenzapfen zu braunen, holzigen, nach unten hängenden Samenzapfen um ( Abb. 21). Erst im darauffolgenden Frühjahr fallen die Samen bei trockenem Wetter aus den Zapfen heraus und werden durch den Wind verbreitet. Sind die Zapfen leer, fallen sie im Ganzen ab. Tannenzapfen stehen aufrecht am Zweig Die Zapfen sind ein weiteres auffälliges Merkmal, durch das man Tanne und Fichte leicht unterscheiden kann. Tannenzapfen stehen im Gegensatz zu den Fichtenzapfen aufrecht. Zur Samenreife fallen sie nicht im Ganzen, sondern die Zapfenschuppen einzeln ab. Die Achsen der Zapfen, die so genannten Spindeln, bleiben auf den Zweigen stehen. Nacktsamer Alle Nadelbäume sind Nacktsamer. 19 Fichte; weiblicher Blütenstand a) Blütenstand (Schema) b) Samenschuppe 20 Fichte; männlicher Blütenstand 21 Fichtenstamm mit schuppiger Borke 22 Fichtenzapfen hängen nach unten und fallen schließlich ab. 23 Tanne: aus dem weibl. Blütenstand entwickelt sich ein aufrechter Zapfen Samenschuppe Deckschuppe a b 80 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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