Begegnungen mit der Natur 1, Schulbuch

Vögel – gefiederte Wirbeltiere  Der Federwechsel wird als Mauser bezeichnet Da sich die Federn mit der Zeit abnutzen, fallen alte Federn aus und wer- den durch neue ersetzt. Die Zeit des Abwerfens und Neuwachstums der Federn wird als Mauser bezeichnet. Der Federwechsel erfolgt nach und nach, wodurch bei der Mehrzahl der Vogelarten die Flugfähigkeit erhalten bleibt. Federkiel und Federfahne sind Teile der Feder Betrachtest du die Deckfeder in Abbildung 3, siehst du in der Mitte den Kiel. Von ihm zweigen seitlich feine Äste ab, die gemeinsam die Fahne auf- bauen. Der Teil des Kiels, an dem die Fahne sitzt, wird als Schaft, der nack- te, hohle Kielteil als Spule bezeichnet. Mauser  abgeleitet von dem lateini- schen Wort „mutare“ für „ändern“ oder „tauschen“ Von den Ästen zweigen weitere Ästchen ab. Diese so genannten Strahlen verhaken sich wie ein Klettverschluss ineinander, was der Federfahne die nötige Festigkeit und Steifheit verleiht. Daunenfedern haben nur einen kurzen Schaft. Die Äste sind nicht mit- einander verhakt, weshalb auch keine feste Federfahne gebildet wird. 2  Von welchem Vogel stammt diese Deckfeder? 1. Zugespitzte Federkiele, haupt- sächlich Gänsefedern, wurden früher als Schreibfedern ver- wendet. Probiere es selbst ein- mal aus. Spitze die Spule einer Feder vorsichtig zu, tauche mit der Spitze kurz in ein Tintenglas ein und schon kann es losgehen. 2. Halte eine große Deckfeder ein paar Zentimeter vor deinen Mund und versuche, durch die Feder hindurch eine Kerze aus- zublasen. Es wird dir nicht gelin- gen. Die Äste weichen nicht aus- einander. Erforsche die Ursache: Die Strahlen sind wie ein Klett- verschluss ineinander verhakt. Löse die Äste vorsichtig vonein- ander und streiche dann mit ge- schlossenen Fingern schaftauf- wärts, um sie wieder zu schließen. 3. Die Deckfeder in Abb. 2 ist etwa 50 cm lang, die Strahlen sind al- lerdings nicht in einander ver- hakt. Sie stammt von einem Vo- gel, der nicht fliegen kann. Vermute, von wem sie stammt. Du bist dran! Schwung- und Steuerfedern dienen dem Fliegen Das Armskelett der Vögel besteht so wie das der Säuger aus Oberarm-, Un- terarm- und Handknochen. In Anpassung an das Fliegen ist aber beson- ders das Handskelett stark verändert (siehe Abb. 12, Seite 102). Es gibt weniger, teilweise miteinander verwachsene Handwurzel-, Mittelhand- und Fingerknochen. An ihnen sowie an den Unterarmknochen sind lange, steife Federn, die so genannten Schwungfedern, befestigt. Sie dienen den Vögeln gemeinsam mit den am Schwanz befindlichen Steuerfedern zum Fliegen. Die Schwungfedern werden, je nachdem wo sie ansetzen, auch als Arm- und Handschwingen (siehe Abb. 6) bezeichnet. 6  Fliegende Krähe 3  Deckfeder (Schwanzfeder) eines Mäusebussards Äste Fahne Schaft Spule Schaft + Spule = Kiel 4  Bussardfeder, Ausschnitt 5  Bau der Federfahne einer Deckfeder (Schema) Schaft Ast Strahlen Handschwingen Armschwingen Steuerfedern 99 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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