Begegnungen mit der Natur 1, Schulbuch
Säugetiere Das Pferd ist ein Unpaarhufer Vor 5 500 Jahren wurden in Asien, im Norden Kasachstans, erstmals Pferde domestiziert. Die Tiere dienten in erster Linie als Fleisch- und Milchlie- feranten, aber auch als Reittiere. Als Vorfahren unserer Hauspferde gelten mongolische Wildpferde, die Przewalski-Pferde (sprich: Pschewalski). Pferde sind Herdentiere Wildpferde bilden Herden , die aus mehreren Stuten und deren Fohlen so- wie einem Hengst bestehen. In natürlicher Umgebung frei lebende Pferde gibt es nur noch in der Mongolei. Pferde sind Zehenspitzengänger und Unpaarhufer Im Galopp können Pferde eine Geschwindigkeit von 25 bis 30 km/h auch über eine längere Strecke halten. Über kurze Distanzen sind sogar Spitzen- geschwindigkeiten bis etwa 70 km/h möglich. Bein- und Armskelett sind an das schnelle Laufen gut angepasst: An den Füßen bzw. Händen sind jeweils der dritte Mittelfußknochen und die Kno- chen der mittleren Zehe bzw. der dritte Mittelhandknochen und die Kno- chen des mittleren Fingers verlängert und kräftig ausgebildet. Die übrigen Fuß- bzw. Handknochen sind zurückgebildet. Pferde sind Unpaarhufer. Laufen Pferde häufig über harten Grund, wetzen sich die Hufe sehr stark ab. Als Schutz gegen übermäßige Abnutzung werden den Tieren deshalb Hufeisen aufgenagelt. Pferde Ein männliches Pferd wird Hengst genannt, kastriert ist es ein Wallach. Ein weibliches Pferd heißt Stute. Die Jungtiere sind die Fohlen. Przewalski-Pferde sind im 19. Jh. von dem russischen General und Asienforscher Nikolai Michailowitsch Przewalski erstmals beschrieben und deshalb nach ihm benannt worden. Herden Innerhalb der Herde herrscht eine Rangordnung. Eine Leitstute führt die anderen Tiere an, zum Bei- spiel zu Futterplätzen. Ein Leithengst beschützt die Herde. Galopp ist die schnellste Gangart des Pferdes. Im Trab läuft ein Pferd etwa 15 km/h. Im Schritt ist es ungefähr so schnell wie ein Fußgänger. Blinddarm Der Blinddarm eines Pferdes hat etwa 33 Liter Fassungs- vermögen. Pferde sind Pflanzenfresser Pferde haben ein Pflanzenfressergebiss, das dem der Rinder ähnlich ist. Allerdings besitzen die Pferde auch im Oberkiefer Schneidezähne. Eckzäh- ne finden sich nur im Unterkiefer bei den Hengsten. Mit den Schneidezähnen und mithilfe der Lippen wird Gras abgebissen und danach gründlich zwischen den Vormahl- und Mahlzähnen zerrieben. Die Zähne, und zwar besonders die Schneidezähne, nutzen sich im Lauf der Zeit ab, weshalb man am Gebiss das Alter des Tieres abschätzen kann. Pferde sind keine Wiederkäuer. Anstelle eines Wiederkäuermagens besit- zen die Tiere einen sehr langen Dünndarm und einen großen Blinddarm , in dem die Zerlegung der Pflanzenkost unter Mitwirkung von Bakterien stattfindet. 170 Przewalski-Pferd 171 Erste Domestikation von Pferden und heutige Verbreitung des Przewalski-Pferdes. Kasachstan Mongolei 172 Arm (Vorderbein) eines Pferdes (Schema und Foto) Unterarm Handwurzel Mittelhand Finger Huf 94 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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