Begegnungen mit der Natur 1, Schulbuch

Raubtiere 51  Katzenpfote von unten 53  Kätzchen, sieben Tage alt 54  Kätzchen werden gesäugt Argumentiere, warum eine Katze lautlos über den Fliesenboden schleichen kann, ein Hund aber nicht. Du bist dran! Katzen sind Schleichjäger Katzen sind wie Hunde Zehengänger. An den Vorderpfoten haben sie je fünf und an den Hinterpfoten je vier Krallen, die sie, anders als der Hund, einziehen können. Dies ist für ihre Art zu jagen von großer Bedeutung. Nur mit eingezogenen Krallen kann sich eine Katze lautlos an ein Beutetier heranschleichen. Erst beim Beutesprung werden die spitzen Krallen zum Ergreifen und Fest- halten der Beute ausgefahren. Katzen sehen und hören sehr gut Bei der Jagd sind Augen und Ohren sehr wichtig. Die Ohrmuscheln können in verschiedene Richtungen gedreht werden, wodurch es den Tieren mög- lich ist, auch noch aus größeren Entfernungen leiseste Geräusche wahrzu- nehmen. Katzen sind dämmerungs- und nachtaktiv. Die mit einem Tapetum lucidum ausgestatteten Augen sind hervorragend an das Sehen bei Dun- kelheit angepasst (siehe Abb. 30, Seite 60). Ist es vollkommen dunkel, können die Tiere mit ihren Schnurrhaaren die unmittelbare Umgebung ertasten. Tastsinneszellen befinden sich vermehrt auch in den Sohlenballen. Sie er- möglichen der Katze, geringste Bodenerschütterungen wahrzunehmen. Der Geruchssinn der Katzen spielt bei der Jagd keine Rolle, allerdings beim Prüfen der Nahrung sowie bei der Partnerwahl. Außer der Nase haben Katzen dafür ein weiteres Geruchssinnesorgan – das so genannte Jacob- son’sche Organ , das sich im Gaumen befindet. Die Geruchsaufnahme mit dem Jacobson’schen Organ wird bei den Säugern als „Flehmen“ bezeich- net. Die Katzen saugen dabei mit schwach geöffnetem Maul Luft ein. Katzen sind reviertreue Einzelgänger Katzen sind Einzelgänger. Deshalb gehen sie auch nie so enge Beziehun- gen zum Menschen ein wie ein Hund. Das Haus oder die Wohnung, in der sie leben, betrachten sie als ihr Revier, das sie nicht gerne verlassen. Katzen, die im Freien herumstreunen, markieren ihr Territorium durch Ver- spritzen von Harn und Duftstoffen, die aus Drüsen auf der Schwanzober- seite nahe dem Schwanzansatz abgesondert werden. Katzenbabys sind Nesthocker Katzen werden jährlich bis zu dreimal rollig , erstmals im Alter von sechs bis zehn Monaten. Die Fortpflanzungsbereitschaft dauert etwa fünf Tage an. Findet in dieser Zeit die Paarung mit einem Kater statt, wird die Katze trächtig. Nach etwa zwei Monaten werden vier bis acht blinde Kätzchen geboren. Nach etwa ein bis drei Wochen öffnen sie die Augen. Mit etwa vier Wochen beginnen sie zu laufen und zu spielen. Mit ungefähr sechs Monaten sind sie selbstständig. Ohrmuscheln  An ihnen lässt sich die Stimmung der Katze erkennen: Auf- recht nach vorne gerichtet, wie in Abb. 52, bedeutet interessiertes Be- obachten. Angelegte Ohren zeigen die Bereitschaft zur Verteidigung. Bodenerschütterungen  Die Tast- sinneszellen in den Sohlenballen sind so empfindlich, dass sie sogar auf Bo- denerschütterungen ansprechen, die von kleinsten Beutetieren (zB von Mäusen) verursacht werden. Jacobson’sches Organ  Geruchs- organ in der Mundhöhle, das bei den meisten Amphibien (Kröten, Fröschen …), Reptilien (Eidechsen, Schlangen …) und Säugetieren vor- kommt; benannt nach dem dänischen Arzt Ludwig Levin Jacobson, der das Organ um 1820 entdeckt hat. Territorium  andere Bezeichnung für Revier (lat. „terra“ = Land, Gebiet) rollig  paarungsbereit, fortpflan- zungsbereit 52  Gut entwickelte Sinne der Katze Gehörsinn Sehsinn Tastsinn 67 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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