Begegnungen mit der Natur 1, Schulbuch
Säugetiere 8 Der Hund hat ein Raubtiergebiss. 10 Auch der Große Panda ist ein Raubtier. Raubtiere Unter den Säugetieren gibt es Tiere, die sich im Wesentlichen von Fleisch ernähren. Sie jagen dazu Beutetiere und töten sie, weshalb sie die Be- zeichnung Raubtiere erhalten haben. Um ihre Beute erfolgreich jagen zu können, besitzen alle Raubtiere ein gemeinsames Merkmal: sie haben ein Raubtiergebiss . Der Hund ist ein Raubtier Menschen, die Hunde halten, können sich vermutlich schwer vorstellen, dass ihr treuer Gefährte ein Raubtier ist. Betrachtet man das Gebiss eines Hundes, kann man jedoch bei ihm das typische Raubtiergebiss (siehe Ab- bildung 9) erkennen. Kennzeichnend sind die Fangzähne und die Reißzähne Mit den Schneidezähnen gelingt es, Fleisch von Knochen zu schaben. Mit den dolchartigen Eckzähnen, auch als Fangzähne bezeichnet, kann die Beute festgehalten und getötet werden. Die Vormahlzähne und der erste Mahlzahn im Unterkiefer (in jeder Gebiss hälfte) sind spitz und haben scharfe Kanten. Sie dienen dem Zerreißen und Zerkleinern des Fleisches sowie dem Knacken von Knochen. Mit den dahinter sitzenden breitkronigen Mahlzähnen kann der Hund auch Pflanzenkost zerquetschen. Raubtiere Viele Raubtiere verzehren zusätzlich pflanzliche Kost. Die Großen Pandas, die aufgrund ihres Gebisses ebenfalls zu den Raubtieren gezählt werden, ernähren sich fast ausschließ- lich von Pflanzen, bevorzugt von Bam- bus. Raubtiergebiss ist bestens zum Fan- gen, Festhalten und Töten von Beute- tieren geeignet Vormahlzähne, Mahlzähne Der erste Mahlzahn im Unterkiefer (in jeder Gebisshälfte) und der vierte Vormahlzahn im Oberkiefer (in jeder Gebisshälfte) sind besonders mächtig ausgebildet. Sie werden als Reißzähne bezeichnet. Haushunde waren vermutlich die ersten Haustiere des Menschen. Die ältesten Knochenfunde eines Haus- hunds sind 14 000 Jahre alt. Domestikation aus dem Lateini- schen stammendes Fremdwort (lat. domus = Haus) für die Züchtung von Haustieren aus Wildtieren Der Hund stammt vom Wolf ab Haushunde sind mehr oder weniger zahme Raubtiere, die vom Wolf ab- stammen. Die Domestikation der Wölfe stellen wir uns heute so vor, dass sich die Tiere immer wieder in der Nähe der Menschen aufhielten, um sich von de- ren Speiseabfällen zu ernähren. Allmählich gewöhnten sich Mensch und Tier aneinander. Die Menschen, die jagend und sammelnd umherzogen, begannen, die Wölfe zu zähmen und sie auf die Jagd mitzunehmen. Schließlich fingen sie an, die Wölfe gezielt zu züchten. Das heißt, sie kon- trollierten die Fortpflanzung der Tiere, indem sie nur bei solchen Wölfen eine Paarung zuließen, die gewünschte Eigenschaften besaßen. So gab es beispielsweise Wölfe, die besser als Wachtiere geeignet waren, während sich andere wiederum als bessere Jäger erwiesen. Die Weiterzucht der Nachkommen führte zur Entstehung vieler verschie- dener Hunderassen und damit zu einer Spezialisierung der Tiere wie beispielsweise zu Jagd-, Hüte-, Wach- und Spürhunden. 9 Raubtiergebiss des Hundes (Schema) Schneidezahn Eckzahn = Fangzahn Reißzahn Vormahlzahn Mahlzahn 54 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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