Begegnungen mit der Natur 1, Schulbuch
Nervensystem und Sinnesorgane Nase und Zunge In der Nasenschleimhaut befinden sich Sinneszellen, die uns das Riechen ermöglichen (Geruchssinn). Spezielle Sinneszellen auf der Zunge vermit- teln uns Geschmacksempfindungen (Geschmackssinn). Schmecken und Riechen gehören zusammen Die Riechsinneszellen werden durch gasförmige, in der Luft verteilte Stof- fe gereizt, die Geschmackssinneszellen durch im Speichel gelöste Stoffe. Vielleicht ist dir schon einmal aufgefallen, dass bei einem starken Schnup- fen die besten Speisen nicht mehr schmecken. Das liegt daran, dass der Geruchssinn durch die Erkältung beeinträchtigt wird, beim Essen aber der Geschmacks- und der Geruchssinn zusammenspielen. Der gute Duft von Speisen regt den Appetit und den Speichelfluss an. Ver- dorbene Speisen hingegen bewirken durch ihren meist schlechten Geruch Ekelgefühle oder Brechreiz, was uns daran hindert, sie zu essen. Wir unterscheiden fünf Geschmacksqualitäten Die Geschmackssinneszellen ermöglichen uns, fünf Geschmacksqualitäten mit der Zunge zu unterscheiden: süß, sauer, salzig, bitter und umami. Umami ist ein Geschmack, der am häufigsten durch das Salz Glutamat hervorgerufen wird. Es wird als Geschmacksverstärker hauptsächlich bei salzigen Speisen, bei Fertiggerichten und bei Fleischspeisen verwendet. Auch in reifen Tomaten und in Käse ist es enthalten. Die Haut In der Haut gibt es wärme- und kälteempfindliche Sinneszellen ( Tempera tursinn ), Schmerzsinneszellen (Schmerzsinn), Sinneszellen, die auf Berüh- rung ansprechen (Tastsinn), und solche, die durch Erschütterungen gereizt werden (Vibrationssinn). Durchschnittlich befinden sich pro cm² Haut 200 Schmerzsinneszellen, insgesamt 25 Tast- und Vibrationssinneszellen, 13 kälte- und zwei wärme-empfindliche Sinneszellen. Es gibt allerdings Körperstellen, an denen bestimmte Sinneszellen in grö- ßerer Zahl vorhanden sind. So liegen in der Mund- und Wangenregion ver- mehrt kälte- und wärmeempfindliche Sinneszellen, während die für den Tastsinn sowie die für den Vibrationssinn zuständigen Sinneszellen ver- mehrt auf den Handinnenflächen und den Fußsohlen vorkommen. Unsere Haut ist auch Schutzhülle Wenn der Körper zu warm ist, sind die Blutgefäße in der Haut weit und stark durchblutet, wodurch an der Körperoberfläche Wärme abgegeben werden kann. Reicht dies zur Kühlung nicht aus, wird die Haut durch die Abgabe von Schweiß, der an der Hautoberfläche verdunstet, gekühlt. Durch das Verdunsten von Flüssigkeit wird Wärme entzogen. Gleichzeitig werden nicht mehr benötigte Stoffe ausgeschieden. Bei Kälte verengen sich die Blutgefäße zum Schutz vor zu großem Wärme- verlust. An besonders beanspruchten Stellen, wie beispielsweise an den Fersen, ist die Haut zum Schutz vor Verletzungen verdickt. Weiters verhindert die Haut eine Austrocknung des Körpers sowie das Eindringen von Schmutz und Krankheitserregern und schützt uns durch Einlagerung von bestimmten Farbstoffen (Hautpigmenten) vor gefähr- lichen Sonnenstrahlen. Nasenschleimhaut schleimabson- dernde Haut, die die Nasenhöhle aus- kleidet Temperatursinn Da es wesentlich mehr kälte- als wärmeempfindliche Sinneszellen in der Haut gibt, ist das Kälteempfinden besser entwickelt als das Wärmegefühl. 48 Sinneszellen auf der Zunge vermitteln Geschmacksempfindungen. Leite her, warum deine Haut rot wirkt, wenn dir heiß ist, und blass, wenn dir kalt ist. Du bist dran! Verbinde einer Versuchsperson die Augen. Sie muss sich die Nase fest zuhalten. Bringe mit Wattestäb- chen etwas Salzwasser, Essig, Zuckerwasser, frisch gepressten Zitronen- sowie Grapefruitsaft auf die Zunge auf. Die Versuchsperson muss den Geschmack erkennen. Wiederhole den Versuch ohne Na- sezuhalten. Was kannst du feststel- len? Interpretiere das Ergebnis. Du bist dran! 49 Stärker temperaturempfindliche Regionen 31 Nur zu Prüfzwecken – Eigentu des Verlag öbv
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