Begegnungen mit der Natur 1, Schulbuch

Der Mensch Die Ohren Beim Sprechen, Singen, Klatschen usw. wird die umgebende Luft in Schwingung versetzt. Es entstehen so genannte Schallwellen. Gelangen sie in unser Ohr an das Trommelfell , beginnt es zu schwingen. Wie du in Abbildung 46 sehen kannst, liegen im Mittelohr die drei Gehör- knöchelchen Hammer , Amboss und Steigbügel . Über sie ist das Trommel- fell mit einem weiteren dünnen Häutchen, dem ovalen Fenster, verbunden. Die Gehörknöchelchen übertragen die Schwingungen des Trommelfells auf das ovale Fenster, das ebenfalls zu schwingen beginnt. Dadurch wird die Flüssigkeit in der dahinter liegenden Hörschnecke in Bewegung ver- setzt. Die Hörschnecke liegt im innersten Teil des Ohres, im Innenohr. In der Schnecke sitzen Sinneszellen mit feinen Härchen. Die Bewegung der Schneckenflüssigkeit führt zum Verbiegen dieser Härchen, was in den Sinneszellen Signale auslöst. Die Signale werden über den Hörnerv ans Gehirn gesendet. Erst dort entsteht die Hörwahrnehmung. Trommelfell  ein dünnes Häutchen zwischen Außen- und Mittelohr Hammer, Amboss und Steigbügel sind die kleinsten Knochen in unserem Ske- lett Diskutiere mit deinen Klassenkolleginnen und -kollegen, ob man im Vakuum, also in einem luftleeren Raum, hören kann. Du bist dran! In Österreich leben rund 460 000 hörgeschädigte Personen Bei etwa 9000 in Österreich lebenden Menschen ist der Hörverlust so groß, dass sie gesprochene Sprache nicht mehr mit den Ohren wahrnehmen können. Sie werden als gehörlos oder taub bezeichnet. Die häufigste Ursache für Hörbeeinträchtigungen ist ständiger Lärm hoher Lautstärke. Sprechenlernen steht in enger Verbindung mit dem Hören. Besteht eine Hörschädigung von Geburt an, kann auch die Sprachentwicklung gestört sein. Hörgeschädigte, die gesprochene Sprache nur noch unvollständig oder gar nicht mehr wahrnehmen können, „hören“ zusätzlich bzw. ganz mit den Augen, indem sie von den Lippen der Sprechenden ablesen. Hast du schon einmal gehörlose Menschen gesehen, die sich durch Hand- zeichen verständigen? Es handelt sich dabei um die Gebärdensprache, die auch als Sprache der Gehörlosen bezeichnet wird. 45  Ohren empfangen Schallwellen. 47  Gebärdensprache 1. Damit du dir ein bisschen vor- stellen kannst, wie sich das Le- ben eines gehörlosen Menschen von deinem unterscheidet, führe folgende Versuche durch: Sieh dir einen spannenden Film ohne Ton nur mit Untertiteln an. Was kannst du dabei feststel- len? Setze dich in ein Zimmer und schließe die Augen. Welche In- formationen treffen über dein Gehör ein? Lärm von der Straße, das Klappern von Geschirr aus der Küche …? Verschließe danach deine Ohren und wiederhole den Versuch so- wohl mit geschlossenen als auch mit geöffneten Augen. 2. Recherchiere, wie das interna- tionale Gehörlosenlogo aus- sieht. Du bist dran! 46  Bau und Funktion des Ohres (Schema) Gehörknöchelchen Gleichgewichtsorgan Schallwelle Hörnerv Hörschnecke ovales Fenster Trommelfell Außenohr Mittelohr Innenohr 30 Nur zu Prüfzw cken – Eigentum des Verlags öbv

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