Begegnungen mit der Natur 1, Schulbuch

Der Mensch Durch die Speiseröhre gelangt der Speisebrei in den Magen Die Speiseröhre besitzt Ringmuskeln, die sich zusammenziehen und da- durch den Speisebrei und Flüssigkeiten in Richtung Magen befördern. Der Magen kann bis zu zwei Liter aufnehmen. Durch Bewegung der starken Magenwandmuskeln wird der Brei mit Magensaft durchmischt. Je nachdem, aus welchen Bestandteilen die Nahrung besteht, bleibt der Nahrungsbrei länger oder kürzer zur Verdauung im Magen. So wird zum Beispiel gedünsteter Reis schneller verdaut als ein gebratenes Huhn. Während der Reis bereits nach zwei Stunden weiterbefördert wird, passiert dies beim Huhn erst nach etwa sechs Stunden. Vom Magen geht es weiter in den Dünndarm Am Magenausgang befindet sich ein ringförmiger Schließmuskel, der als Pförtner bezeichnet wird. Er öffnet sich regelmäßig, wodurch der Nah- rungsbrei portionsweise von der Magenmuskulatur in den Dünndarm ge- schoben wird. Zur besseren Verdauung fettreicher Kost fließt Galle in den Dünndarm. Galle ist eine Körperflüssigkeit, die bei der Verdauung fettrei- cher Speisen hilft. Sie wird von der Leber erzeugt und in der Gallenblase , die an der Rückwand der Leber liegt, gespeichert. Die endgültige Zerlegung der Nahrung geschieht durch Verdauungsstoffe, die von der schleimigen Dünndarminnenwand und von der Bauchspeichel­ drüse in den Dünndarm abgegeben werden. Über die Dünndarmwand gelangen die Nährstoffe ins Blut Die Dünndarmwand wird von vielen feinen Blutgefäßen durchzogen. Diese nehmen die verdauten Nährstoffe aus dem dünnflüssigen Nahrungsbrei auf. Mit dem Blut als Transportmittel gelangen sie dann überall dorthin, wo sie benötigt werden. Der Dünndarm befördert durch Zusammenziehen seiner Muskulatur nicht verwertbare Stoffe weiter in Richtung Dickdarm. Diese Stoffe werden auch als Ballaststoffe bezeichnet. Ballaststoffe nehmen im Darm Wasser auf, wodurch sie an Volumen zunehmen. Dies bewirkt einen stärkeren Druck auf die Darmwand (Darmmuskulatur), was den Weitertransport der unver- daulichen Stoffe in Richtung After anregt. Enthält die Nahrung zu wenig Ballaststoffe, wird der Darm träge und es kommt zur Verstopfung. Der Dickdarm dickt den restlichen Nahrungsbrei ein Über die Dickdarmwand wird dem Brei Wasser mit den darin gelösten Vitaminen und Mineralstoffen entzogen. Der dadurch eingedickte restliche Darminhalt wird zum Kot geformt. Der Kot gelangt durch Bewegungen der Dickdarmmuskulatur in den letzten Abschnitt des Dickdarms, den Mastdarm. Durch den mit einem Ringmuskel verschließbaren After verlässt der Kot den Darm. Der Blinddarm ist der Anfangsteil des Dickdarms Der Blinddarm ist ein wenige Zentimeter langes Darmstück am Übergang des Dünndarms in den Dickdarm, an dessen Ende ein kleiner Fortsatz hängt. In diesem so genannten Wurmfortsatz können Entzündungen ent- stehen, so genannte Blinddarmentzündungen. In schweren Fällen muss der entzündete Wurmfortsatz durch eine Operation entfernt werden. Magensaft  wird von der schleimigen Magenwand abgesondert. Er besteht aus weiteren Verdauungsstoffen und Salzsäure. Diese tötet Bakterien ab, die wir mit der Nahrung aufnehmen. Pförtner  Der Name Pförtner für den Schließmuskel am Magenausgang lei- tet sich vom Beruf des Pförtners ab. Ein Pförtner ist eine Person, die den Zugang zu Gebäuden oder Betriebsge- länden kontrolliert. Gallenblase  In der Galle sind ver- schiedene Stoffe, wie zB Salze, gelöst. Diese Stoffe können sandkorn- bis we- nige Zentimeter große Kristalle, die so genannten Gallensteine, bilden, die das Abfließen der Galle in den Zwölf- fingerdarm behindern und eine Ent- zündung der Gallenblase hervorrufen können. Es kommt dann zu heftigen Schmerzen im rechten Oberbauch, die bis in den Rücken ausstrahlen können. Eine operative Entfernung der Gallen- blase kann hier helfen. Bauchspeicheldrüse  Drüse, die hin- ter dem Magen liegt Ballaststoffe  Unter Ballast versteht man eine schwere, unnütze Last. Da man früher annahm, dass unverdauli- che Nahrungsbestandteile unnötig sind, hat man sie Ballaststoffe ge- nannt. Heute weiß man, dass sie für eine geregelte Verdauung unverzicht- bar sind. Ballaststoffe sind vor allem in Vollkornprodukten, Bohnen, Linsen, Nüssen sowie in Obst und Gemüse enthalten. Wurmfortsatz  wird von Ärztinnen und Ärzten als Appendix bezeichnet Finde eine Erklärung, warum du auch im Kopfstand essen und trinken kannst, ohne dass etwas zurückfließt. Du bist dran! 28  Warum kannst du im Kopfstand trinken und essen? 22 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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