Begegnungen mit der Natur 1, Schulbuch
Die Lehre vom Naturhaushalt Die grüne Pflanze ist der Produzent Die Schnecke braucht, um überleben zu können, Nahrung und Sauerstoff. Beides bekommt sie von der Wasserpflanze. Diese produziert , um selbst wachsen zu können, mithilfe des Lichts, das von außen eindringt, Zucker beziehungsweise Stärke und Sauerstoff. Die Schnecke ist der Konsument Die Schnecke frisst von der Pflanze und atmet den Sauerstoff ein. Sie konsumiert also die von der Pflanze erzeugten Stoffe. Die Schnecke scheidet aber auch Stoffe aus – Kot und Kohlenstoffdioxid. Du weißt ja bereits, dass Pflanzen Kohlenstoffdioxid für die Fotosynthese benötigen. Was aber passiert mit dem Kot? Würde er sich allmählich im Glas anhäu- fen, müssten die Pflanze und die Schnecke bald in diesem „Naturmüll“ ersticken. Bakterien sind Destruenten Außer der Pflanze und der Schnecke leben im Glas Lebewesen, die es im Wasser, in der Luft, im Boden, auf allen Dingen um uns gibt – es sind Bak- terien. Diese Lebewesen sind so klein, dass unsere Augen sie nicht mehr erkennen können. Die Bakterien im Glas ernähren sich vom Kot der Schnecke und zersetzen ihn dabei. Auch sie scheiden Abfallprodukte aus: Mineralstoffe, die wiederum die Pflanze für ein bestmögliches Wachstum als Dünger braucht und deshalb mit den Wurzeln aufnimmt. Lebewesen sind voneinander abhängig Weder Pflanze, Schnecke noch Bakterien könnten allein für sich existieren. Sie sind voneinander abhängig. Sie bilden eine Lebensgemeinschaft, eine so genannte Biozönose . Ein Lebensraum und seine Bewohner bilden ein Ökosystem Das Einsiedeglas mit dem Sand und dem Wasser ist der Lebensraum für die Schnecke und die Pflanze. Der Fachbegriff dafür heißt Biotop . Da Biotope sehr unterschiedlich sein können, zum Beispiel die Lebensräu- me Wald, Meer oder Wüste, unterscheiden sich auch die darin lebenden Biozönosen voneinander. Biotop und Biozönose bilden zusammen ein Ökosystem. In einem gesun- den Ökosystem herrscht ein ökologisches Gleichgewicht – Produzenten, Konsumenten und Destruenten stehen in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander. Verschiedene Arten besetzen bestimmte ökologische Nischen In einem Biotop können viele Arten gemeinsam leben. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass sie unterschiedliche Ansprüche an ihre Umwelt stellen, sich beispielsweise unterschiedlich ernähren, unterschiedliche Schlafplätze oder unterschiedliche Behausungen zur Aufzucht der Jungen haben. Jede Tierart findet in ihrem Biotop ihre so genannte ökologische Nische . Betrachten wir zum Beispiel den Lebensraum Wald: Der Buntspecht holt Spinnen, Insekten und deren Larven unter den Baumrinden hervor. Blau- meisen finden im äußeren Bereich der Bäume Nahrung, während die Kohl- meisen den inneren Bereich nutzen. Das Eichhörnchen sucht in den Bäu- men und Sträuchern nach Nüssen und Samen. Das Reh frisst frische Triebe von jungen Bäumen und Sträuchern und der Fuchs jagt bevorzugt Mäuse. produzieren producere (lat.) = her- vorführen, hervorbringen, erzeugen konsumieren consumere (lat.) = ver- brauchen zersetzen heißt im Lateinischen „destruere”; Lebewesen, die Kot, tote Tiere, abgestorbene Pflanzen usw. zer- setzen, werden deshalb als Destruen- ten bezeichnet. Biozönose bios (griech.) = Leben, koinos (griech.) = gemeinsam Biotop bios (griech.) = Leben, topos (griech.) = Ort ökologische Nische Der „Beruf“ einer Art. Ihre Lebensbedingungen im Biotop mit allen Wechselbeziehungen zur Umwelt. 2 Lebensraum Wald 3 Lebensraum Meer 4 Lebensraum Wüste 137 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum d s Verlags öbv
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