Begegnungen mit der Natur 1, Schulbuch
Blütenpflanzen Frucht- und Samenverbreitung Damit ein Same keimen kann, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. Eine davon ist ein geeigneter Platz. Fielen alle Samen einer Pflanze ein- fach auf den Boden, würden sich die daraus entwickelnden Pflänzchen ge- genseitig beim Wachsen behindern. Die Früchte beziehungsweise Samen müssen deshalb erst verbreitet wer- den. Dies geschieht bei verschiedenen Pflanzenarten auf unterschiedliche Weise. Oft erfolgt die Verbreitung durch Tiere oder durch den Wind. Viele Früchte und Samen werden von Tieren verschleppt Saftige Früchte, wie beispielsweise Weichseln, werden von Tieren gefres- sen. Die Samen sind unverdaulich und werden deshalb mit dem Kot der Tiere, weit entfernt von der Mutterpflanze, wieder ausgeschieden. Trockene Früchte wie Nüsse, Eicheln oder Kastanien werden unter ande- rem von Eichhörnchen, Haselmäusen und Siebenschläfern als Wintervorrat vergraben. Einige davon werden von den Tieren nicht mehr gefunden und können deshalb keimen. Manche Samen oder Früchte haben auch Widerhaken, mit denen sie im Fell oder im Gefieder von Tieren hängen bleiben, zum Beispiel die Früchte der Wilden Möhre , einer wild wachsenden Verwandten unserer Karotte. Die Samen mancher Pflanzen, wie beispielsweise die des Schneeglöck- chens, des Lerchensporns und des Veilchens, sind mit einem ölhaltigen Anhängsel ausgestattet, das von Ameisen gefressen wird. So werden die Samen beim Transport ins Ameisennest verschleppt. Flugeinrichtungen helfen bei Windverbreitung Samen oder Früchte mit „Flügeln“ (zB Berg-Ahorn oder Linde) werden vom Wind vertragen, ebenso die „ Fallschirmfrüchte “ des Löwenzahns. Auch Mohnsamen werden durch den Wind verbreitet: Die reifen Mohnkapseln haben oben Löcher, aus denen die Samen durch das Hin-und-her-Bewegen der Kapseln durch den Wind herausgeschüttelt werden. Manche Pflanzen verbreiten ihre Samen selbst Es gibt auch Pflanzen, die ihre Samen selbst verbreiten. So besitzt bei- spielsweise das Große Springkraut längliche Früchte, die, wenn sie reif sind, bei Berührung so schnell aufspringen, dass die Samen einige Meter weit weggeschleudert werden. Das hat ihm auch den Namen „Rühr-mich- nicht-an“ eingebracht. keimen erste Entwicklung eines Pflänzchens aus einem Samen Wilde Möhre Bei der wilden Möhre bilden viele kleine weiße Blüten schirmchenartige Blütenstände, die als Dolden bezeichnet werden. Die aus einer Dolde hervorgehenden Früchte bilden zusammen einen Fruchtstand. Fallschirmfrüchte Jede einzelne Lö- wenzahnfrucht hängt an einem Stiel unter einem Schirm aus feinen Haaren. 39 Löwenzahnfrüchte 40 Mohnkapsel Recherchiere, welche Früchte bzw. Samen die Tulpe hervorbringt und wie sie verbreitet werden. Du bist dran! 41 Berg-Ahorn; Früchte 42 Linde; Früchte 43 Springkraut; Blüte 37 Wilde Möhre, Blüten- und Fruchtstände Fruchtstand Blütenstand 38 Wilde Möhre, Fruchtstand Einzelfrüchte 130 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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