Begegnungen mit der Natur 1, Schulbuch
Reptilien Einheimische Schlangen Von den sechs bei uns heimischen Schlangenarten gehören zwei zur Fami- lie der Vipern und vier zur Familie der Nattern. Vipern sind Giftschlangen mit einklappbaren Giftzähnen, senkrecht ge- stellten schlitzförmigen Pupillen, kleineren Kopfschildern und einem etwas plump wirkenden Körperende. Nattern haben keine Giftdrüsen bzw. Giftzähne und runde Pupillen, große Kopfschilder und ein allmählich schmäler werdendes Körperende. heimische Schlangenarten sind die Kreuzotter, die Sandotter, die Ringel- natter, die Würfelnatter, die Äskulap- natter und die Schling- oder Glattnat- ter. Kreuzotter Ottern gehören zur Fami- lie der Vipern. Die Kreuzotter ist an ihrem Zickzackband zu erkennen Die 50 bis 70 cm lange Kreuzotter kommt in 300 bis 2500m Höhe vor. Du kannst sie auf Wiesen, an Waldrändern, auf Kahlschlägen, auf Feuchtwie- sen sowie in Mooren antreffen. Die Kreuzotter kann in den unterschiedlichsten Färbungen vorkommen. Ein Kennzeichen der meisten Kreuzottern ist jedoch ein dunkles Zickzack- band, das sich an der Rückenseite von vorne bis nach hinten zieht. Es gibt aber auch einfarbige Kreuzottern, zB die schwarze „Höllenotter“. Bevorzugte Nahrung der Kreuzotter sind Mäuse, Frösche und Echsen. Die Schlange lauert der Beute auf und beginnt zu „züngeln“. Handelt es sich um ein geeignetes Beutetier, beißt sie blitzschnell mit den Giftzähnen zu. Danach verfolgt sie das Tier, das aufgrund des Giftes immer schwächer wird und schließlich stirbt. Wie alle Schlangen verschlingt die Kreuzotter die Beute im Ganzen. Ende September zieht sich die Kreuzotter in ein frostsicheres Versteck, in eine Felsspalte, einen verlassenen Bau von kleinen Säugetieren, unter einen Baumstumpf oder in ein Erdloch, zurück und fällt in Winterstarre. Mitte März bis Ende Mai (abhängig von der Höhenlage) verlässt sie ihr Winterquartier wieder. Kreuzottern sind eilebendgebärend Zwischen April und Juli ist Paarungszeit. Noch im selben Jahr oder im Früh- jahr des nächsten Jahres (abhängig vom Zeitpunkt der Begattung) werden bis zu achtzehn 14 bis 20 cm lange Jungtiere geboren. 1. Recherchiere folgende Informa- tionen zur Wiesenotter (siehe Abb. 14): Die Wiesenotter ist bei uns mit großer Wahrscheinlich- keit ausgestorben. Wo in Öster- reich ist oder war sie verbreitet? Wovon ernährt sie sich? Von welcher anderen einheimi- schen Schlange ist sie nur schwer zu unterscheiden? 2. Die Kreuzotter ist eine Gift- schlange. Informiere dich, wie man sich nach einem Biss der Kreuzotter verhalten sollte. Welche Folgen kann so ein Schlangenbiss haben? Du bist dran! kleinere Kopfschilder größere Kopfschilder schlitzförmige Pupillen runde Pupillen 10 Unterscheidungsmerkmale Vipern (links) und Nattern (rechts) 11 Kreuzotter 12 Sandotter (Hornviper) 13 Höllenotter, eine schwarze Form der Kreuzotter 14 Wiesenotter, in Österreich vermutlich ausgestorben 118 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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