Begegnungen mit der Natur 1, Schulbuch

Vögel – gefiederte Wirbeltiere Der Storch ist ein Schreitvogel Schreitvögel, auch als Stelzvögel bezeichnet, haben stark verlängerte Läu- fe und Unterschenkelknochen. Der wahrscheinlich bekannteste Vertreter dieser Vogelordnung ist der Weißstorch. In Österreich ist er in der warmen Jahreszeit im Nord- und Südburgenland, im östlichen und teilweise nördli- chen Niederösterreich sowie in der Oststeiermark anzutreffen. Auf seinen langen Beinen langsam dahinschreitend, sucht er feuchte Wiesen, Sümpfe und Gewässerränder nach Nahrung ab. Bevorzugte Beutetiere sind Frösche, Mäuse, Fische, Schlangen, Regenwür- mer, Schnecken und Insekten. Aber auch Aas wird gefressen. Weißstörche sind Nesthocker Storchennester kann man hoch oben in Bäumen oder auf Gebäuden fin- den. Das Gelege besteht aus drei bis sechs Eiern. Männchen und Weibchen brüten. Nach etwa einem Monat schlüpfen die noch blinden Jungstörche. Im Alter von drei Monaten können sie sich selbst ernähren. Der Weißstorch ist ein Zugvogel Im August sammeln sich die Störche und fliegen weg. Da sie in der kalten Jahreszeit in ihren Brutgebieten keine Nahrung finden, ziehen sie gemein- sam nach Afrika. Vier bis acht Wochen sind sie in ihre Winterquartiere unterwegs, wobei sie täglich Strecken bis 300 Kilometer zurücklegen. Störche sind Tagzieher Störche ziehen nur tagsüber und wählen hauptsächlich über dem Festland gelegene Flugrouten. Der Grund dafür ist, dass sich die Landmassen durch die tägliche Sonneneinstrahlung stärker erwärmen als das Meer. Deshalb gibt es über den Landgebieten mehr Aufwinde, die die Störche für den energiesparenden Segelflug nützen können. Tagzieher, wie der Storch, orientieren sich am Stand der Sonne sowie an Gebirgen, Tälern, Flüssen und Küsten. Nachtzieher orientieren sich an den Sternen Mehr als die Hälfte der Vögel, die bei uns brüten, sind Zugvögel. Während eher größere Vögel wie der Storch Tagzieher sind, sind kleine Vogelarten wie beispielsweise der Zaunkönig und das Rotkehlchen Nachtzieher. Sie orientieren sich an den Sternen. Untertags fressen und rasten die Tiere. Schwalben bilden bei den kleinen Vogelarten eine Ausnahme. Da sie sich von fliegenden Insekten wie Mücken und Fliegen ernähren, die im Flug gefangen werden, sind sie tagsüber unterwegs. Läufe  Im Fußskelett eines Vogels fin- det man keine Fußwurzelknochen. Ein Teil der Fußwurzelknochen ist mit dem Schienbein zu einem Knochen ver- wachsen. Der andere Teil ist mit den Mittelfußknochen zum Laufknochen verwachsen. 1. Die Weißstörche sind bei uns in ihrem Bestand gefährdet. Recherchiere die Ursachen. 2. Im Folgenden kannst du zwei Volkssprüche lesen. a) Folgender Spruch soll angeben, wann die Schwalben von unserer Heimat wegziehen und wann sie wiederkommen: „Zu Maria Geburt fliegen die Schwalben furt, zu Marienverkündigung kommen sie wiederum.“ Finde heraus, um welches Datum es sich jeweils handelt. b) Interpretiere den Spruch: „Wenn Schwalben niedrig fliegen, wird man Regenwetter kriegen. Fliegen sie bis in die Höh´n, bleibt das Wetter noch recht schön!“ Du bist dran! 39  Zaunkönig, ein Nachtzieher 40  Rotkehlchen, ein Nachtzieher 41  Rauchschwalbe, ein Tagzieher 38  Weißstorch, ein Stelzvogel Unterschenkel Lauf 109 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=