Begegnungen mit der Natur 1, Schulbuch
Vögel Spechtvögel sind Klettervögel Der Begriff Klettervögel umfasst mehrere Vogelordnungen, deren Vertreter Füße ausgebildet haben, die sich besonders gut zum Klettern auf Baum- stämmen eignen. Sie weisen je zwei nach vorne und zwei nach hinten gerichtete Zehen auf, die mit starken Krallen ausgestattet sind. Der Buntspecht ist die häufigste Spechtart in Österreich Der Buntspecht, der häufigste Specht unserer Heimat, lebt in Wäldern, Obstgärten und Parks. Er ist gut an seinem typischen schwarz-rot-weißen Gefieder zu erkennen. Typisch für die Vertreter der Ordnung der Specht vögel sind Schwanzfedern, die besonders starke Kiele haben. Sie dienen beim Klettern als Stütze. Der Specht sucht unter der Borke nach Insekten In Spiralen klettert der Specht einen Baumstamm hinauf und sucht nach Insekten und Insektenlarven. Entdeckt er welche, klopft er mit seinem Mei- ßelschnabel Löcher in die Borke und angelt sich die Beute mit seiner lan- gen, klebrigen Zunge heraus. Da die Spechte auch Schadinsekten bzw. de- ren Larven (zB Borkenkäferlarven ) fressen, spielen sie eine wichtige Rolle bei der biologischen Schädlingsbekämpfung. Darunter versteht man die Bekämpfung der Schädlinge durch ihre natürlichen Feinde anstelle von chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln (Gifte). In der kalten Jahreszeit frisst der Buntspecht auch Samen aus Zapfen so- wie Nüsse. Die Zapfen und Nüsse werden zwischen Astgabeln, in Risse im Stamm oder in die rissige Borke eines Baumes gesteckt (das wird als Spechtschmiede bezeichnet) und danach mit dem Schnabel bearbeitet. Buntspechte ringeln Beim Ringeln schlagen die Vögel so tiefe Löcher in die Baumrinde, dass süßer Baumsaft austritt, der getrunken wird. Trommeln dient der Partnersuche und der Revierabgrenzung Im Frühjahr ist das Trommeln der Spechte zu hören. Es wird durch schnelle Schnabelschläge auf meist dürre Äste verursacht. Die sonst als Einzelgän- ger lebenden Tiere suchen damit einen Partner. Gleichzeitig grenzen sie so ihr Revier ab. Spechte sind Höhlenbrüter und Nesthocker Haben Männchen und Weibchen zueinander gefunden, wird gemeinsam eine etwa 30 cm tiefe Nisthöhle in einen Baumstamm gemeißelt. Das Gelege besteht aus fünf bis sechs weißen Eiern. Weibchen und Männ- chen brüten abwechselnd. Nach etwa zwei Wochen schlüpfen nackte, blinde Junge. Meißelschnabel Der obere Schnabel des Spechts ist nicht spitz, sondern wie ein Meißel senkrecht abgeschrägt. Dies verhindert ein Steckenbleiben des Schnabels im Holz. Damit die Schnabelschläge nicht direkt auf den Schädel übertragen werden, ist die Verbindung zwischen Schnabel und Schädelknochen elastisch. Borkenkäferlarven ernähren sich von Rindengewebe, wodurch der Nähr- stofftransport im Baum beeinträchtigt wird. 37 Spechtschmieden 1. Überlege, warum Förster gerne vereinzelt alte, morsche Bäume im Wald stehen lassen. 2. Stelle eine Vermutung darüber an, warum Amseleier bläulichgrün mit feinen rostroten Flecken sind, Spechteier aber weiß. 3. Recherchiere, welche Spechtarten außer dem Buntspecht es in Öster- reich gibt. Du bist dran! 36 Buntspecht Stützschwanz Kletterfuß 108 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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