Begegnungen mit der Natur 1, Schulbuch
Vögel – gefiederte Wirbeltiere Die Eizelle wird von Eiklar, der Eihaut und der Kalkschale umhüllt Unabhängig davon, ob eine Befruchtung stattgefunden hat oder nicht, wird die Eizelle aus dem Eierstock im Eileiter in Richtung Kloake befördert. Auf ihrem Weg dorthin lagert sich zunächst eiweiß-, vitamin- und mine- ralstoffreiches Eiklar und danach die Eihaut rundum an. Zuletzt sondert die Schalendrüse (siehe Abb. 26) die Kalkschale ab. Diese besitzt viele Po- ren , durch die Luft eindringen kann. Danach legt die Henne das Ei ins Nest . Die befruchtete Eizelle entwickelt sich zum Embryo Aus der befruchteten Eizelle entwickelt sich der Vogelembryo. Ganz am Anfang ist er nur als kleine Keimscheibe, die auf der Dotterkugel liegt, zu erkennen (siehe Abbildung 27). Die Dotterkugel ist von einer Dotterhaut umgeben. Von ihr ziehen nach rechts und nach links die aus dickflüssigem Eiklar bestehenden Hagelschnüre weg. Sie verankern den Dotter mit der Keimscheibe in der Eimitte. Während des Brütens wendet der Vogel die Eier regelmäßig mit seinem Schnabel. Die Hagelschnüre halten dabei die Dotterkugel stets so, dass die Keimscheibe oben liegt. Die Luftkammer dient als Luftvorrat beim Schlüpfen Mit der Luft, die durch die Poren in der Kalkschale eindringt, erhält der Embryo ausreichend Sauerstoff. Vor dem Schlüpfen dreht sich das Vogel- junge im Ei so, dass sein Kopf zum stumpfen Eiende zeigt, dorthin also, wo sich die Luftkammer befindet. Mit dem Eizahn wird nun die Schalenhaut vor der Luftkammer aufgeritzt und das Junge beginnt zu atmen. Gleich da- nach pickt es mit dem Eizahn zunächst ein Loch in die Eischale, wodurch ausreichend Luft von außen eindringen kann. Erst dann wird die Schale mit dem Eizahn so lange bearbeitet, bis sie auseinanderspringt. Hühnerjunge sind Nestflüchter Die Hühnerkücken besitzen bereits ein Federkleid aus Daunen. Sie verlas- sen schon kurz nach der Geburt das Nest, folgen der Mutter und suchen selbst nach Nahrung. Sie sind Nestflüchter. Poren winzig kleine Löcher Nest Vom Follikelsprung bis zum fer- tigen Ei vergehen 24 Stunden. Ein Huhn kann deshalb maximal ein Ei am Tag legen. Wie alle Vögel legen auch Hühner so- lange Eier, bis das Nest voll ist (bei Hühnern zehn bis zwölf Eier). Bei Le- gehennen ist das anders. Legehennen sind spezielle Hühnerrassen, die ei- gens fürs Eierlegen gezüchtet werden. Sie zeichnen sich durch eine hohe Le- geleistung – rund 300 Eier jährlich – aus. Ihre wildlebenden Vorfahren, die Bankivahühner legen im Vergleich dazu nur acht bis zwölf Eier pro Jahr. Wird Legehennen das Ei täglich weg- genommen, hören sie mit dem Eierle- gen nicht auf. Eizahn spitzer, verhornter Fortsatz auf der Spitze des Oberschnabels; verschwindet einige Tage nach dem Schlüpfen Wenn du ein befruchtetes, noch nicht bebrütetes Hühnerei aufschlägst, kannst du die Keimscheibe als hellen, etwa vier Millimeter großen Fleck auf dem Eigelb erkennen. Vermute, warum Hühnereier, die du im Super- markt kaufst, meistens nicht befruchtet sind. Du bist dran! 26 Eientstehung beim Huhn (Schema) Eierstock Magen Niere Harnleiter Kloake Darm Eileiter Kalkschale Trichterorgan dotterreiche Eizelle Schalendrüse Eidotter Eiklar Kloake 27 Aufbau eines Hühnereies (Schema) Kalkschale Schalenhaut Keimscheibe Dotter Hagelschnur Luftkammer Eiklar Dotterhaut 105 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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