Spielpläne Oberstufe, Maturatraining mit Audio-CD

Streng formale Strukturierung mit Intro, instrumentales Thema, Chorus, und unterschiedlichen Improvisationsteilen. 16.2.4 17.1 DER EINFLUSS VON POLITIK UND KRIEG AUF DIE MUSIK 17.1.1 Richtlinien für Kunstschaffende seit 1932 („Sozialistischer Realismus“). Kunst wird unter die permanente Kontrolle der Kommunistischen Partei der Sowjetunion gestellt. Politische „Säuberungen“ unter Stalin 1937/38. Überfall der Deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion 1941. Dreijährige Belagerung von Leningrad (heute: St. Petersburg) durch die Deutsche Wehrmacht, die Stadt war von der Außenwelt abgeschnitten. 800.000 Opfer durch die dreijährige Belagerung Leningrads. Schostakowitsch hat die Sinfonie gewidmet „unserem Kampf gegen den Faschismus“, dem „Sieg über den Feind“ und seiner Heimatstadt Leningrad. 17.1.2 17.1.3 Wesentlich ist hier das Nachvollziehen des Rhythmus der Hauptstimme. 17.1.4 Schostakowitsch prangert die Invasion der Deutschen Wehrmacht in die Sowjetunion an. Das Thema „Armee“ oder „Soldat“ wird mit Marschrhythmus und Trommel- wirbel ausgedrückt. Die oftmalige Wiederholung des Themas (insgesamt 11 Mal) weist auf das lange Marschieren der Soldaten hin, kann aber auch als Wiederholung des immer wiederkehrenden Phänomens Krieg gedeutet werden. 17.2 MUSIK ALS MEDIUM FÜR GESELLSCHAFTSKRITIK 17.2.1 Konkurrenzkampf von rivalisierenden Banden im Londoner Viertel Soho im 18. Jahrhundert. Das Stück bringt Gewalt, Prostitution, Abhängigkeiten, Armut und Bettlerei, Mafia-Clans, Korruption, etc. auf die Bühne. Hörbeispiel 1 (Lotte Lenya): Musik: in der Art einer Drehorgel, Steigerung von Strophe zu Strophe unter Hinzunahme weiterer Instrumente; Gesang: genau im Takt im Sinne einer Moritat, starker Stimmeinsatz; Interpretation als Moritat. Hörbeispiel 2 (Hildegard Knef): Musik: Beginn easy listening, Steigerung von Strophe zu Strophe mit Bigband-Sound; Gesang: chansonartiger Gesang mit Schlagerstimme; Interpretation als Chanson. Hörbeispiel 3 (Frank Sinatra): Musik: Beginn Jazz-Trio, teilweise Improvisati- on, Steigerung von Strophe zu Strophe mit Bigband-Sound; Gesang: Jazzge- sang mit Zäsuren, Improvisation und freier metrischer Interpretation des Textes; Interpretation als Jazzsong. 17.2.2 Die Interpretation einer Moritat bedeutet grundsätzlich Gleichförmigkeit al- ler Strophen. Bei „Höhepunkten“ im Text bei expliziter Gewalt (Mord, Vergewaltigung) kann die Intensität verstärkt werden. Als Kontrast können einzelne Strophen „geheimnisvoll“ (im p) angelegt wer- den. 17.2.3 Moritat = Bänkelsang; Vortrag von schaurigen Geschichten; meist tragische Handlung mit Gewalt oder Tod. „Melodie des Jahrhunderts“: ab den 1950er-Jahren mit dem englischen Text als „Mack the Knife“ verstärkt sich die internationale Verbreitung; Interpre- ten aller Stilrichtungen nehmen das Lied in ihr Repertoire auf, das auch als Jazzstandard gilt; auch als Chanson; auch Liedermacher und Kabarettisten; auch aktuelle Interpretinnen bzw. Interpreten. 17.2.4 Die Parteimitglieder sowie die Sympathisanten und Sympathisantinnen der NSDAP waren nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges bemüht, ihre Rolle während der NS-Zeit herunterzuspielen, allenfalls als notgedrungene Mit- läufer und Mitläuferinnen zu gelten. Gerichtsverfahren hatten mit umfangreichen Verzögerungstaktiken und Verschleierungsbemühungen zu kämpfen. Besonders Erinnerungslücken sowohl von Angeklagten als auch von Zeugen und Zeuginnen behindern oftmals die Gerichtsverfahren, sodass keine Be- weise erbracht werden können und Schuld nicht zugewiesen werden kann. Wie Mackie Messer entschlüpft der oder die Beschuldigte den Anschuldi- gungen. Nicht nur Privatpersonen, auch die Vertreter der Republik Österreich agier- ten mit Ausflüchten, wenn z.B. kurz nach 1945 der Innenminister Oskar Hel- mer mit dem Satz „Ich bin dafür, die Sache in die Länge zu ziehen“ in Bezug auf Restitution an Jüdinnen und Juden zitiert wird. 18.1 GRUNDLAGEN DER AKUSTIK 18.1.1 Ton: periodische Sinusschwingung; von Sinusgenerator erzeugt. Klang: mehrere Sinusschwingungen überlagern sich; periodische Schwin- gung; z.B. Schallereignisse von Instrumenten oder Stimme mit klarer Tonhö- he. Geräusch: aperiodische Schwingungen; Schallereignisse mit unbestimmba- rer Tonhöhe. Luigi Russolo: seine Musik wurde zum Kennzeichen des Futurismus (Beginn 20. Jhdt.); diese Kunstrichtung stellt bisher nicht als kunstwürdig geltende Gegenstände, Motive und Kräfte provokativ in den Mittelpunkt; Bruitismus (bruit = Lärm) bewusste Verwendung von Lärm und Geräuschen als Kompo- sitionsmaterial; obwohl die Eigenart des Geräusches darin besteht, uns brutal ins Leben zu versetzen, darf sich die Geräuschkunst nie auf imitative Wiederholung des Lebens beschränken. 18.1.2 Keine genauen Messdaten angegeben, daher nur Relationen beschreibbar: A: geringe Frequenz (Schwingung pro Sekunde/Maßeinheit: Hertz); geringe Amplitude (Dezibel) tief/leise B: höhere Frequenz; gleich geringe Amplitude höhere Tonhöhe/gleiche leise Lautstärke C: hohe Frequenz; große Amplitude hoher Ton/große Lautstärke | 89 Lösungsansätze Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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