Spielpläne Oberstufe, Maturatraining mit Audio-CD

Die Entdeckung Amerikas gehört zu den wichtigsten europäischen Entwick- lungen mit enormen Auswirkungen für die folgenden Jahrhunderte. Dementsprechend wird das musikalische Hauptmotiv (man könnte es „Ent- decker-Motiv“ oder „Abenteurer-Hymne“ nennen) im Sinne einer Hymne ge- staltet, mit einfachem Rhythmus und klarem melodischen und harmoni- schen Verlauf. Sound-Elemente bei Vangelis: Rhythmischer Beginn mit Schlagwerk; Einsatz eines Summ-Chores; Melodie-Variante mit größeren In- tervallsprüngen als im Thema bei Corelli; Einsatz des Chores mit Text; dann zusätzlich Klavier. Die Variation findet hier nur über die Instrumentierung, den Sound statt, während die harmonische Struktur, die musikalische Form und die Melodie gleich bleiben. Dies ist genau gegensätzlich zu Corellis So- nate, in der Besetzung und Klang gleich bleiben und nur die Melodie vari- iert wird. 15.2.2 Das Motiv erklingt genau dann, wenn das Team gemeinsam entweder zum Einsatzort unterwegs ist oder nach erledigter „Mission“ den erfolgreichen schnellen Rückzug antritt. Im letzteren Einsatz verstärkt das Motiv die Schlusspointe, dass eine „Mission Impossible“ wieder gelungen ist. Das Mo- tiv wird als Leitmotiv des Teams benutzt. Das Musikstück steht im ungewöhnlichen 5/4-Takt. Zusammen mit der durchgehenden Synkopierung auf den ersten drei Vierteln entsteht ein spannungsreicher Grundrhythmus, der taktweise nach oben bzw. nach un- ten geführt wird. Damit entstehen zweitaktige Rhythmus-Muster. Die Melodietöne setzen in der Art von Vorschlägen oder Doppelschlägen ein und wirken, versetzt zum Grundrhythmus, ebenfalls synkopierend. Die Span- nung wird dadurch verstärkt. Die Intervalle der rhythmisch völlig gleichmä- ßigen viertaktigen Phrasen werden sowohl nach unten als auch nach oben geführt. Eine selbst erstellte Grafik sollte vor allem das Verhältnis der beiden rhythmischen Muster zueinander darstellen, wie z.B. 15.2.3 Der Begriff „Soundtrack“ wird alltagssprachlich auch als Synonym für Film- musik verwendet. Damit wird der Filmmusik auch ein eigener Stellenwert zugesprochen. Im engeren Sinn bedeutet er die Auskoppelung der Filmmu- sik auf einen Tonträger, der separat in den Handel kommt. Der Begriff „Sounddesign“ umfasst alle klanglichen Geschehnisse eines Fil- mes. Neben der Filmmusik werden auch eine Vielzahl an Geräuschen und Klängen aufgenommen, die Schauplätze oder die Atmosphäre illustrieren. Zusammen werden Musik und Geräusche auf die Tonspur des Filmes ge- bracht. „Sounddesign“ kann auch als Überbegriff für einen spezifischen Stil für die Musik und die Atmosphäre eines Films gelten. Leitmotivtechnik: Von der Oper (seit Hector Berlioz und Richard Wagner) übernommen, werden Personen, Situationen oder Ideen eigenständige Mo- tive oder Themen zugeordnet, die im Film mehrmals wiederkehren. Das Wiedererkennen von Personen, Situationen oder Ideen wird dadurch er- leichtert und unterstützt. Die Filmmusik erhält durch diese Technik eine in- tensive Strukturierung. 15.2.4 Gemeinsam ist den beiden Gattungen Film und Musical das Element der Spannung (engl.: suspense), das durch die Dramaturgie im Drehbuch bzw. Textbuch und durch musikalische Elemente erzeugt wird. Die Spannung soll die Fantasie der Zuschauer anregen und sie sollen über den Ausgang der Szenen oder des ganzen Stücks unsicher sein. Die Entwicklung von Film und Musical erfolgt zeitlich parallel im Laufe des 20. Jahrhunderts, wodurch starke Ähnlichkeiten und Zusammenhänge ent- standen sind. In der Musik wird ein Titelsong oder Hauptthema kreiert, der zwar – haupt- sächlich als Leitmotiv – im Werk verankert ist, aber auch selbstständig Hit- Qualitäten besitzt und dadurch als Zugnummer auf dem separat erschei- nenden Soundtrack fungieren kann (siehe auch Teilaufgabe 15.2.1). Der Spannungsbogen bei Film und Musical ist ähnlich, die Begrenztheit der Bühne bewirkt eine Konzentration der Handlung auf einige wenige Schau- plätze (ausgenommen Filmmusical). Beide Gattungen sind vorrangig Entwicklungen in den USA (bzw. von dort ausgehend) und sind geprägt von privatwirtschaftlich geführter Filmin- dustrie und nicht staatlich subventionierter Musiktheater. Dies hat Konse- quenzen für die inhaltliche und musikalische Gestaltung, da ein Erfolg beim Publikum erreicht werden muss. 16.1 VOLKSLIED IN ÖSTERREICH 16.1.1 Wienerlied: Im 19. Jhdt. flossen in die bisher dominierenden ländlichen Ge- sänge der Wiener Sänger zunehmend Motive aus dem Leben der Stadt ein; Hauptthemen: Wien, unerfüllte Liebe, Wein, Tod; gewisse Traurigkeit, wei- nerlich; das „Raunzen“ und eine Leichtigkeit in der Lebenseinstellung sind charakteristisch; typische Instrumente: Violinen, Gitarre, Kontragitarre, Kla- rinette, Akkordeon; diese Stilmerkmale sind in beiden Strophenliedern er- kennbar. 16.1.2 Schlichtes, bei diversen Anlässen gesungenes Lied; meist anonym; münd- lich überliefert; der jeweiligen Sing- und Musiziergewohnheit einer Region angepasst; je nach Inhalt, Form, Funktion oder Trägerschaft verschiedene Gattungen wie z.B. Almlieder. Melodie im Volkslied: leichte Singbarkeit; einfache Motive; keine großen Tonsprünge. Liedformen: 2-teilig AB; 3-teilig ABA; Barform AAB; Reprisenbarform AABA. Funktionstheorie: nennt die Akkorde in Beziehung zu einer Grundtonart; Hauptfunktionen: Tonika (Dreiklang der I. Stufe), Dominante (Dreiklang der V. Stufe), Subdominante (Dreiklang der IV. Stufe); Dominantseptakkord ver- stärkt mit Hilfe einer Septim das Spannungsmoment dieses Akkordes. Analyse A A F F C 7 F F F C 7 F F F C 7 F I I V I I V 7 I I I I I V 7 I Dreiklangsmelodik; Tonleiterausschnitt T. 11f; auftaktig; jeder 2. Takt punk- tierter Notenwert auf dem 1. Taktschlag (Betonung); harmonisch einfach, nur I. und V. Stufe; Über- bzw. Unterstimme ergänzt Noten zu Dreiklang, meist eine Terz oder Sext. 16.1.3 Besetzung: Gesang, Steirische Harmonika, E-Gitarre, Keyboard, Schlagwerk (verstärkt); Einleitung, Strophe sowohl im Text als auch in der Melodiefüh- rung verändert; nach Refrain-Teil ist ein Jodler eingefügt; der 2/4-Takt bleibt klar erhalten; immer klare Betonung auf dem ersten Taktschlag durch Schlagwerk; Melodie und Text des Refrain-Teils ist mit der mündlich über- liefert Form ident. 16.1.4 Gstanzl; Vierzeiler, themenbezogen, humorvoll, spontan getextet, Paarrei- me, in Mundart gedichtet, zumeist 3/4-Takt; mit Jodler abgeschlossen. 16.2 ETHNISCHE EINFLÜSSE IN DER KUNSTMUSIK 16.2.1 Furiant = begeisternd rasend; Volkstanz aus Tschechien; im Dreivierteltakt mit typischen Hemiolen (= Akzentverschiebungen) notiert; eigentlich stän- diger Taktwechsel zwischen 2/4- und 3/4-Takt (ersten 2 Takte wären 2/4-Takt; es folgen 2 Takte 3/4-Takt). 16.2.2 19. Jhdt. Begriff der Nationaloper; Völker, Volksgruppen suchten Identität in der Rückbesinnung auf kulturelle Ursprünge; Einbeziehung typischer volks- musikalischer Elemente. 16.2.3 Volkslied: Melodie gesungen, mit traditionellen bulgarischen Instrumenten (Kava = Hirtenflöte, Kaba Gajda = Art Dudelsack) begleitete, bulgarische Volksmusik ist von unsymmetrischen Taktarten und komplexen Rhythmik geprägt, lange Zeit stand das Gebiet unter osmanischer Herrschaft. Jazz-Version: Ausgangsmaterial für Jazzarrangement: Volksliedthema mit mikrotonaler Struktur. Andere Besetzung: keine Volksinstrumente, sondern Brass Section, Schlag- zeug, Guitar, veränderte Harmonie, komponierte zweite Stimme. Jazz ist Improvisation: Charakter wird oft gänzlich verändert, improvisierte Soli werden ergänzt. Rhythmus komplex, aber durchgehend, gleichbleibend. 88 | Lösungsansätze Nur u Prüfzwecken A 7 I – Eigentum des Verlags B C C 7 F F V V 7 öbv

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