Spielpläne Oberstufe, Maturatraining mit Audio-CD

Rhythm Song: ein einprägsamer Rhythmus schafft Dramatik und Aktion; Tempo und Spannung werden erhöht; dazu passend ist Tanz möglich. Comedy Song: lustige Nummer, in jedem Musical vorhanden; entweder durchgehend mit Pointen versehen oder auf eine Schlusspointe hinzielend; meist von Nebenrollen dargestellt. Charm Song: meist optimistisch und gefällig; bezieht sich auf den jeweili- gen Charakter der Rolle; soll das Publikum verzaubern. Musical Scene: eine größere dramatische, komische oder poetische Szene; Herzstück des Musicals; dramaturgisch von Operette und Oper übernom- men; meist zu den Aktschlüssen. 12.2.3 Songtyp: Rhythm Song. Der Rhythmus ist einfach und prägnant und eignet sich für den Tanz in der Gruppe (den „Chorus“) und auch als Schlussnummer im Finale des Musicals. Der Song wird im Ensemble gesungen, mit wechselnden Stimmgruppen. Der Text thematisiert die Situation rund um Castings (Vortanzen) für Musi- cal-Produktionen mit ihren erbarmungslosen Ausleseprozessen. 12.2.4 Songtyp: Ballade. Intro: Klavier solo. Unterstreicht den ruhigen Beginn. Strophe 1: Gesang (tief gelegen), nur mit Klavierbegleitung, kurze Bläser- figur. Strophe 2: Gesang (gleich wie Strophe 1), Klavierbegleitung präsent, Orches- terbegleitung mit Streichern und Bläsern. Merkliche Steigerung zur Strophe 1, aber nur in der Begleitung. Refrain: Gesang mit höherer Stimmführung, stärkere Stimmgebung, lang gehaltene Töne, im Rhythmus frei über der Begleitung, Orchester verstärkt, Änderung in der Basslinie, in den Bläsern markante Gegenstimme zum Ge- sang, Klavier tritt zurück. Zwischen dem Choreografen Zach und der Tänzerin Cassie, die früher ein Paar waren, kommt es zu einer Aussprache, in der Zach Cassie mitteilt, dass sie nicht in die Gruppe passt. Ihre Stimmung ist am Nullpunkt, alle Träume einer Karriere auf der Bühne sind geplatzt. Die frühere Liebe bleibt als Erin- nerung. Mit diesem Song wird kurz vor Schluss des Musicals ein retardie- rendes Moment gesetzt. 13.1 GRUNDLEGENDE FORMPRINZIPIEN IM JAZZ 13.1.1 Jazz entstand aus der Verbindung afrikanischer und europäischer Musikelemente. Die Musikpraxis der Sklavinnen und Sklaven in den Südstaaten der USA ver- mischte sich mit der aus Europa stammenden Musik. Ein prägendes Element waren Worksongs (Arbeitslieder), die zur Koordinie- rung von Arbeitsabläufen dienten und Möglichkeiten zur Kommunikation boten. Weitere Formen: Spirituals, Gospels, Blues, Ragtime, Dixieland. Stilistische Besonderheiten: Hot Intonation (emotionsreich) und Dirty Into- nation (ungenauer Ansatz, Anschleifen der Töne); differenzierte Rhythmik wie z.B. Swing-Feeling, lateinamerikansiche Rhythmen, Polymetrik, u.a. Besetzungen: Das Jazzensemble wird als Band bezeichnet; Combo ist solis- tisch besetzt (bis ca. 8 Instrumente); Big Band ist ein bläserbetontes großes Ensemble mit Bläsergruppe (melody section) mit 5 Saxofonen, 4–5 Trompe- ten, 3–4 Posaunen und der Rhythmusgruppe (rhythm section) mit Klavier, Gitarre, Bass und Schlagzeug. Klassische Formation ist das Jazz-Trio als Klaviertrio mit Klavier, Bass und Schlagzeug. Im Hörbeispiel 1 („Minnie the Moucher“) ist durch den Wechsel von Vor- sänger und Gruppe das Prinzip des Call and Response klar erkennbar. Außerdem wird Nonsens-Text im Stil von Scat-Gesang eingesetzt (Hi-de-hi- de-hi-de-hi, usw.). In der Instrumentalbegleitung wird von den Bläsern (Trompeten) Dirty Intonation angewendet. 13.1.2 Hörbeispiel 2 (Robert Johnson): schnelles Tempo; hohe Improvisationsdichte im Melodieverlauf; raue Stimmführung mit großer Bandbreite. Hörbeispiel 3 (Eric Clapton): langsamer als Robert Johnson; Melodieverlauf nahe an der notierten Version im Notenbeispiel; saubere Stimmführung mit begrenzter Bandbreite. 13.1.3 12-taktige Bluesform. Innerhalb der Bluesform Struktur von Call and Response: Call A – (Response) – Call A’ – (Response) – Response – (Response). Akkordfolge von Septimakkorden auf den Stufen I, IV und V, das sind, basie- rend auf G-Dur, die Akkorde G7, C7 und D7. 376 Vokal Call A Call A‘ Response Instrumental Response (optional) Response (optional) Response (optional) Harmonien G 7 (C 7 ) G 7 C 7 G 7 D 7 (C 7 ) G 7 D 7 Takte 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Formteile A A‘ B „Walkin’ Blues“ 09 praxis entwicklungen – spektren – tendenzen: jazz 13.1.4 Hörbeispiel 3 (Eric Clapton) wird als Sound-Datei der Musiksoftware „Audacity“ angeboten. Unterhalb der Soundspur, die die 12-taktige Blues-Strophe enthält, befindet sich die Textspur, in der die Textmarker vorbereitet sind, die auf die richtigen Stellen gesetzt werden sollen. An folgend Stellen sollen die Textmarker durch einfaches Anklicken (des mittigen kleinen Kreises) und (geklicktes) Ziehen auf den jeweils richtigen Platz gesetzt werden: Beginn Call A (= Takt 1) Beginn Call A’ (= Takt 5) Beginn Response B (= Takt 9) Zusätzlich soll im Teil Call A’ die Unterstruktur des Call and Response mit Beginn des Gesangs (Voc) (= Takt 5–6) und Beginn des Instrumental Fill in (Instr) (= Takt 7–8) sichtbar gemacht werden. Vorlage: Lösung: | 85 Lösungsansätze Nur zu Prüfzwecken – Eige tum des Verlags öbv

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