Treffpunkt Deutsch 4, Leseheft

59 höchstwahrscheinlich einem großen Stück Metall. Sie suchten die Waffe. Der Mörder, sagte Jack, habe sie vermutlich mitgenommen; er könne sie aber ebensogut im Garten oder im Hause versteckt haben. „Es ist die alte Geschichte“, schloss er. „Wenn man die Waffe hat, hat man auch den Täter.“ Später kam einer der Detektive und setzte sich neben sie. Viel- leicht habe irgendein Gegenstand im Hause als Waffe gedient, meinte er. Würde sie wohl so freundlich sein und nachsehen, ob etwas fehlte – ein sehr großer Schraubenschlüssel zum Beispiel oder eine schwere Metallvase. Metallvasen hätten sie nicht […], auch keinen großen Schraubenschlüssel. Höchstens in der Garage. Die Suche ging weiter. […]. Es war schon ziemlich spät, fast neun, wie ihr ein Blick auf die Uhr zeigte. Die vier Männer, die die Zimmer durchsuchten, machten einen müden, leicht gereizten Eindruck. […] Wacht- meister Noonan ging aus irgendeinem Grund in die Küche, kam sofort zurück und sagte: „Hören Sie, Mrs. Maloney, Ihr Ofen ist noch an, und das Fleisch ist noch drin.“ „Ach herr- je“, rief sie. „Das hatte ich ganz vergessen. […]. Würden Sie mir einen kleinen Gefallen tun – Sie und die anderen? […] Sie alle sind doch gute Freunde meines lieben Patrick gewesen, und jetzt bemühen Sie sich, den Mann zu fangen, der ihn umgebracht hat. Inzwischen werden Sie wohl schon schrecklichen Hunger haben, denn Ihre Essenszeit ist ja längst vor- bei. […]. Wollen Sie nicht den Lammbraten essen, der im Ofen ist? Ich denke, er wird gar sein.“ „Kommt überhaupt nicht in Frage“, wehrte Jack Noonan bescheiden ab. „Bitte“, sagte sie flehentlich. „Bitte, essen Sie das Fleisch. Ich könnte keinen Bissen davon anrühren, weil es für Patrick bestimmt war, verstehen Sie? Aber für Sie ist das etwas ande- res. Sie würden mir einen Gefallen tun, wenn Sie alles aufäßen. Hinterher können Sie ja wei- terarbeiten.“ Die vier Polizisten widersprachen zwar, doch sie waren tatsächlich sehr hungrig, und nach einigem Hin und Her willigten sie ein, in die Küche zu gehen und sich zu bedie- nen. Die Frau blieb in ihrem Sessel sitzen. Durch die offene Tür konnte sie hören, wie sich die Männer unterhielten. […] „Noch ein Stück, Charlie?“ „Nein. Wir wollen lieber nicht alles aufessen.“ „Aber sie will, dass wir’s aufes- sen. Wir tun ihr einen Gefallen damit, hat sie gesagt.“ „Na gut. Dann gib mir noch was.“ „Muss eine verdammt dicke Keule gewesen sein, mit der dieser Kerl den armen Patrick erschlagen hat“, bemerkte einer der Polizisten. „Der Doktor sagt, sein Schädel ist völlig zer- trümmert. Wie von einem Schmiedehammer.“ „Na, dann dürfte es nicht schwer sein, die Mordwaffe zu finden.“ „Ganz meine Mei- nung.“ „Wer’s auch getan hat – er wird so ein Ding nicht länger als nötig mit sich herum- schleppen.“ Einer von ihnen rülpste. „Also ich glaube ja, dass es noch hier im Haus oder im Garten ist.“ „Wahrscheinlich genau vor unse- rer Nase, was, Jack?“ Und im Wohnzimmer begann Mary Maloney zu kichern. 278 280 282 284 286 288 290 292 294 296 298 300 302 304 306 308 310 312 314 316 318 320 322 324 326 328 330 332 334 336 338 340 342 Markiere die Stellen, an denen unerwartete Entwicklungen eintreten. Wodurch werden diese erreicht? Warum wird nicht geschildert, was Patrick seiner Frau sagt? Klärt unbekannte Wörter. Worin besteht die Schlusspointe der ganzen Geschichte? 1  N 2  C 3  N Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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