Treffpunkt Deutsch 4, Leseheft

43 Überlegt, welche Stimmungen in den verschiedenen Jahreszeitengedichten vermittelt werden, und schreibt Substantive, Verben und Adjektive heraus, die die jeweilige Jahreszeit charakteri- sieren. Exzerpiere „Anthropomorphismus“ aus einem Lexikon. In welchem Gedicht werden etwas Abstraktem menschliche Eigenschaften zugeschrieben? 2  B N 3  N Friedrich Hebbel (1813–1863) Herbstbild Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah! Die Luft ist still, als atmete man kaum, und dennoch fallen raschelnd, fern und nah, die schönsten Früchte ab von jedem Baum. O stört sie nicht, die Feier der Natur! Dies ist die Lese, die sie selber hält; denn heute löst sich von den Zweigen nur, was vor dem milden Strahl der Sonne fällt. 2 4 6 8 Johann Gottfried Herder (1744–1803) An die Bäume im Winter Gute Bäume, die ihr die starr entblätterten Arme Reckt zum Himmel und fleht wieder den Frühling herab! Ach, ihr müsst noch harren, ihr armen Söhne der Erde, Manche stürmische Nacht, manchen erstarrenden Tag! Aber dann kommt wieder die Sonne mit dem grünenden Frühling Euch; nur kehret auch mir Frühling und Sonne zurück? Harr geduldig, Herz, und bringt in die Wurzel den Saft dir! Unvermutet vielleicht treibt ihn das Schicksal empor. 2 4 6 8 Christian Morgenstern (1871–1914) Novembertag Nebel hängt wie Rauch ums Haus, drängt die Welt nach innen; ohne Not geht niemand aus, alles fällt in Sinnen. Leiser wird die Hand, der Mund, stiller die Gebärde. Heimlich wie auf Meeresgrund, träumen Mensch und Erde. 2 4 6 8 Besprecht, inwieweit sich Mörikes „Er ist’s“ und Erhardts „Frühling“ inhaltlich gleichen. Worin besteht der besondere Effekt in „Frühling“? 1  C Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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