Treffpunkt Deutsch 2, Leseheft

Umgang mit Texten Angriffe aus dem Internet – Wenn man gemobbt wird Tomas Feibel Ich weiß alles über dich Nina bekommt nach einer Party ständig SMS von einem unbekannten Absender. Es werden ihr Pakete geliefert, die sie nicht bestellt hat. Jemand hackt sich in ihrem Namen in den Schulcomputer ein. Steckt etwa ihr Exfreund dahinter? Die Ereignisse überschlagen sich, bis Nina die Initiative ergreift und mit Unterstützung von Freunden den vermeintlichen Übeltäter zur Rede stellt. Das Mathe-Leck Nach meinem Treffen mit Limo im Stadtpark bin ich so ratlos, dass ich mich doch bei Ben melde. Zwar ist es mir sehr peinlich, ihn wegen des Paula-Problems um Hilfe zu bitten. Aber was bleibt mir anderes übrig? „Mach dir keine Sorgen“, beruhigte er mich am Telefon. „Ich rufe den Jugendschutzbeauf- tragten von Frienderline an. Den kenne ich von einem Treffen in München.“ Ben reagiert wirklich total nett. Falls er im- mer noch in mich verknallt ist, lässt er sich das nicht anmerken. Er will mir einfach bloß hel- fen, ohne eine Verabredung als Gegenleistung zu erwarten. Einen Tag später ist meine falsche Friender- line -Seite tatsächlich weg. Für eine Weile herrscht Ruhe und ich atme auf. Am Montag regnet es so heftig, dass Paula und ich die Räder stehenlassen und mit der U-Bahn zur Schule fahren. Kaum sind wir eingestiegen, umarmt Paula mich so fest, dass ich fast keine Luft mehr be- komme. Ich bin echt erleichtert, dass wir uns wieder vertragen. „Mister Solo hat also mit Limo geredet und die Frienderline -Sache geklärt?“, will sie wissen. „Ben“, verbessere ich sie wieder. „Sieht so aus. Seit Freitag herrscht jedenfalls Funkstille.“ Dann seufze ich, weil ich ahne, dass Limo be- stimmt gerade etwas Fieses ausheckt. Als wir in der Schule ankommen, winken mir ein paar unserer Mitschüler grinsend zu. Einer klopft mir sogar auf die Schulter. „Was haben die denn?“, frage ich Paula. „Vielleicht hat sich die Sache mit Kickers Kreuzberg herumgesprochen.“ Das bezweifle ich. Bisher hat sich hier keiner für meine Fußballerfolge interessiert. Die Mathearbeit steht erst in der dritten Stunde an. Sonst herrscht an solchen Tagen immer schon morgens eine starke Anspan- nung in der Klasse. Kein Wunder, denn Frau Werners Arbeiten sind berüchtigt. Aber heute herrscht eine eher ausgelassene Stimmung, und als wir das Klassenzimmer be- treten, applaudieren alle. Unser Klassenlehrer Herr Palmer erscheint zehn Minuten zu spät. Im Gegensatz zur Werner ist der quirlige Glatzkopf sehr beliebt. Manchmal bringt er Kuchen mit oder liest uns in Deutsch Kurzgeschichten vor. Doch jetzt wirkt er gestresst. „Nina, kommst du mal mit raus?“, fragt er ernst. Draußen erklärt er mir, dass die Direk- torin mich sehen will. Verwirrt folge ich ihm zu Frau Hanssens Büro. Dort wartet nicht nur die große, blonde Direktorin auf mich, sondern auch unsere strenge Mathelehrerin. Ich entdecke sogar Marina, unsere Klassensprecherin, Schülerver- treterin und Oberstreberin. Ohne mir in die Augen zu sehen, schlüpft sie aus dem Raum. Ein Stuhl bleibt frei. Aber ich weiß nicht, ob ich mich setzen darf. Frau Hanssen schiebt ein Blatt Papier über den Tisch. „Kommt dir das bekannt vor?“ Ich werfe einen Blick drauf. Es sind Mathe- aufgaben. „Nein.“ „Beachte das Datum oben.“ Allmählich begreife ich. „Ist das …?“ „… die Mathearbeit von heute“, ergänzt Frau Werner mit schneidender Stimme. Sie legt zwei weitere Zettel auf den Tisch. „Und hier sind die Aufgaben für die Parallelklassen für morgen und übermorgen.“ 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 30 Nur zu Prüfzwecken – Eigentu des Ver ags öbv

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