Treffpunkt Deutsch 4, Schulbuch

Liebesgedichte aus verschiedenen Zeiten – Lyrische Situationen erfassen Sprechen und Zuhören Umgang mit Texten und Medien Unbekannter Verfasser Dû bist mîn, ich bin dîn: des solt du gewis sîn. dû bist beslozzen in mînem herzen: verloren ist daz slüzzelîn: dû muost immer drinne sîn. Lies das Gedicht laut. Beachte die Aussprachehinweise. Übertrage das Gedicht anschließend mit Hilfe deiner Lehrerin bzw. deines Lehrers ins Gegenwartsdeutsche. Arbeite in deinem Heft. Sibylla Schwarz Ist Lieb ein Feur Ist Lieb ein Feur / und kann das Eisen schmiegen / Bin ich voll Feur / und voller Liebes Pein / Wohrvohn mag doch der Liebsten Hertze seyn? Wans eisern war / so würd eß mir erliegen / Wans gülden war / so würd ichs können biegen Durch meine Gluht […] Übertrage auch das Gedicht „Ist Lieb ein Feur“ ins Gegenwartsdeutsche. Beschreibe anschlie- ßend mit deinen eigenen Worten, wie sich die Sprache seit der Zeit des ersten Gedichts („Dû bist mîn“) bis heute verändert hat. Arbeite in deinem Heft. Theodor Storm Im Volkston Tipp Aussprachehinweise: • alle Vokale werden kurz gesprochen, wenn sie keinen Zirkumflex („^“) haben • „zz“ wird wie „ss“ gesprochen, ebenso „z“ in „daz“ 2 4 6 N 1 2 4 6 N 2 1. Als ich dich kaum gesehn, Mußt es mein Herz gestehn, Ich könnt dir nimmermehr Vorübergehn. Fällt nun der Sternenschein Nachts in mein Kämmerlein, Lieg ich und schlafe nicht Und denke dein. Ist doch die Seele mein So ganz geworden dein, Zittert in deiner Hand, Tu ihr kein Leid! 2. Einen Brief soll ich schreiben Meinem Schatz in der Fern; Sie hat mich gebeten, Sie hätt’s gar zu gern. Da lauf ich zum Krämer, Kauf Tint’ und Papier Und schneid mir ein’ Feder, Und sitz nun dahier. Als wir noch mitsammen Uns lustig gemacht, Da haben wir nimmer Ans Schreiben gedacht. Was hilft mir nun Feder Und Tint’ und Papier! Du weißt, die Gedanken Sind allzeit bei dir. 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 90 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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