Treffpunkt Deutsch 4, Schulbuch

Gudrun Ostermann Was den Wert der Arbeit bestimmt „Wir brauchen Arbeit aus einem ganz einfachen Grund, nämlich um gesellschaftlich dazuzuge- hören“, sagt Motivforscherin Helene Karmasin. Um Teil der Gesellschaft zu sein, brauche es finanzielles, kulturelles und soziales Kapital, so die Motivforscherin weiter. Ersteres bekommen die Menschen hauptsächlich durch Arbeit. „Was die Gesellschaft als bezahlte Arbeit definiert und wie hoch die Entlohnung ausfällt, hängt stark mit dem Wertegefüge innerhalb der Ge- sellschaft zusammen.“ Über die Zukunft der Arbeit und die Arbeit der Zukunft wurde beim gleichnamigen Symposium […] im Novomatic Forum in Wien diskutiert. Viele Berufe mit Zukunftspotenzial finden im gesellschaftlichen Wertegefüge nicht die Anerkennung, die ihnen gebührt, fügt Regina Prehofer, Vizerektorin an der Wirtschaftsuniversität Wien, an. Dazu ge- hört für sie neben dem Bildungs- und Pflege- bereich auch das Handwerk. „Damit diese Be- rufsgruppen aufgewertet werden, müssten sie besser bezahlt werden, aber auch der gesell- schaftliche Nutzen müsste stärker in unser Be- wusstsein rücken“, erklärt Prehofer. […] Nikolaus Dimmel, Sozialwissenschafter und Jurist an der Universität Salzburg, sprach in seinem Impulsvortrag am Vormittag von den „Abgehängten“, gemeint ist damit die steigende Zahl derer, die mit den gestiegenen Leistungs- und Mobilitätsanforderungen am Arbeitsmarkt nicht mehr mitkommen. Die moderne Arbeits- welt sei durch tiefgreifende, gegenläufige und vielgestaltige Umwälzungen geprägt. Wachsen- de Lohnungleichheit gehe mit dramatischen relativen Bildungsverlusten einher, hielt Dim- mel fest. […] Die Gehaltsspreizung entstehe vor allem da- durch, dass sich die oberen Ränge untereinan- der messen und nicht mit den einfachen Arbei- tern, erklärte Karmasin. „Früher wurde der Geltungskampf über die Ehre ausgetragen, heu- te ist es das Geld.“ Dass die Arbeit ausreichend Geld abwirft, sei nur ein Anspruch, die Motive, wann Arbeit glücklich macht, seien vielfältig. Selbstverwirklichung habe dabei an Stellenwert gewonnen, ergänzt die Motivforscherin. […] 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 Lies den Text und kreuze an, ob die Aussagen in ihm vorkommen oder nicht. richtig falsch Motivforscherin Helene Karmasin behauptet, dass man Arbeit brauche, um gesellschaftlich dazu zu gehören. Viele Berufe mit Zukunftspotenzial finden, laut Regina Prehofer, im gesell- schaftlichen Wertegefüge schnell die Anerkennung, die ihnen gebührt. Die Zahl derer, die mit den gestiegenen Leistungs- und Mobilitätsanforderun- gen am Arbeitsmarkt nicht mehr mitkommen, ist seit Jahren leider konstant. Laut Karmasin entsteht Gehaltsspreizung vor allem dadurch, dass sich die oberen Ränge untereinander messen und nicht mit den einfachen Arbeitern. Markiere im folgenden Ausschnitt alle Formen im Konjunktiv und kreuze die richtige Antwort an. Die moderne Arbeitswelt sei durch tiefgreifende, gegenläufige und vielgestaltige Umwälzungen geprägt. Wachsende Lohnungleichheit gehe mit dramatischen relativen Bildungsverlusten einher, hielt Dimmel fest. Konjunktiv I Konjunktiv II 1 2 86 Teste dich selbst Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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