Treffpunkt Deutsch 4, Schulbuch

Österreichische Geldgeschichte – Informationen finden und auswerten Umgang mit Texten und Medien Sprechen und Zuhören „Gefütterte“ Goldmünze – zeitgenössische Fälschung, Fundstätte Roseldorf Geldwesen in der Antike Die ersten Münzen traten auf dem Gebiet Österreichs Mitte des zweiten vorchristlichen Jahrhunderts auf. Es handelte sich um Prägun- gen mittelkeltischer Stämme. […] Unter Kaiser Augustus (27 v. Chr. bis 14 n. Chr.) dehnte Rom seinen Einfluss auf fast das gesamte Gebiet des heutigen Österreich aus. Mit den römischen Truppen, dem Aufblühen des Handels, der Errichtung von Straßen und dem Ausbau städtischer Siedlungen strömte römisches Münzgeld in die Gebiete entlang des Donaulimes ein. […] Auffallend bei den Münzfunden aus der römischen Zeit sind die zahlreichen Fälschungen. Eine davon, die so genannte „Limes-Falsa“, scheint im lokalen Geldverkehr eine bedeutende Rolle gespielt zu haben und dürfte Anfang des dritten Jahrhun- derts mit behördlicher Duldung zur Abhilfe der drückenden Kleingeldnot ausgeprägt worden sein. […]. 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 Regionalisierung 1 Münzgeld wurde bis ins 12. Jahrhundert vor- wiegend für den Export benötigt, im alltägli- chen Verkehr dominierte 2 der Tauschhandel. Mit der fortschreitenden Arbeitsteilung und der Expansion 3 der Städte erlangte Geld jedoch eine wachsende Bedeutung für regionale Wirt- schaftsräume. […] Es kam zu einer Regionali- sierung des Geldwesens. Der vorwiegend für den Export bestimmte, grenzüberschreitende „Fernhandelsdenar“ wurde durch den regiona- len Pfennig abgelöst. […] 2 4 6 8 10 Das Zeitalter des Talers Maximilian I., der 1493 die habsburgischen Länder unter sich vereinigte, bemühte sich im Rahmen der Neuordnung der Verwaltung auch um eine Vereinheitlichung des Münzwe- sens. Die 1510 für die österreichischen Länder erlassene Münzordnung wurde 1511 in nahe- zu identischer 4 Ausführung für Tirol verfügt. Damit war die formale Basis für eine gemein- same österreichische Währung gelegt. […] 2 4 6 8 4 gleicher In der Münzordnung von 1481 setzte Friedrich III. den österreichischen Gulden offiziell als neue Währungsmünze fest. […] Im 14. und 15. Jahrhundert erhielten […] Goldmünzen eine wachsende Bedeutung. […] [M]it der Wiederaufnahme der Goldprägung [war] ein wichtiger Schritt zur weiteren Ausbildung des österreichischen Münzwesens getan. […] 12 14 16 18 1 Unterteilung in verschiedene Gebiete 2 vorherrschen 3 Ausbreitung Papiergeld Angesichts der schweren Belastung des Staats- budgets durch den Siebenjährigen Krieg gegen Preußen um Schlesien entschloss sich Maria Theresia 1762 zur erstmaligen Ausgabe von Papiergeld. […] Ende des 18. Jahrhunderts geriet Österreich nach dem Feldzug gegen die Türken 1788 und ab 1792 durch die Kriege gegen das revolutionäre Frankreich in schwere finanzielle Bedrängnis. Waren die Staatsaus- gaben vor dem Türkenkrieg noch bei etwa 90 Millionen Gulden gelegen, so stiegen sie danach rasch an. 1798 erreichten sie eine Höhe von 572 Millionen. Als einziger Ausweg blieb der Regierung unter Kaiser Franz II. (1792 bis 1835) die Vermehrung des Papiergeldes. […] 2 4 6 8 10 12 14 76 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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