Treffpunkt Deutsch 4, Schulbuch

69 Teste dich selbst Ergänze durch jeweils ein Beispiel. gehören zu den meinungsäußernden Textsorten, sollten ausschließlich sachlich formuliert sein. Lies den Text genau, bevor du die dazugehörenden Aufgaben löst. 3 4 Schon vor über 50 Jahren meinten viele, dass die gedruckten Nachrichten bald überflüssig würden. Bereits 1952 wurde der Untergang der Tageszeitung vorhergesagt; Radio und Wochen- schau im Kino würden sie schnell verdrängen. Als das Fernsehen aufkam, verkündeten die Fachleute, die Bürger würden sich wohl nur mehr elektronisch informieren. TV und Print (die gedruckten Medien) existieren jedoch friedlich nebeneinander; jeder hat seinen Markt und seine Möglichkeiten. Dann kam die Aufre- gung um das Internet: Wieder wurde der Tod der Papierzeitungen herbeigeredet, mitleidig jeder belächelt, der von einer sinnvollen Ergän- zung verschiedener medialer Formen sprach. Heute ist keine Rede mehr von der Verdrän- gung der gedruckten Zeitung durch das Inter- net. Dies dürfte daran liegen, dass Online-Nut- zerinnen und -Nutzer ebenso gedruckte Zeitungen lesen, die verschiedenen Medien also komplementär genutzt werden. Zwar wurde der Fernsehkonsum eingeschränkt, das Lesen von Zeitungen oder Zeitschriften wurde aber nicht nennenswert reduziert. Die große Herausforderung für die Zeitungs- verantwortlichen ist das Informationsverhalten der ganz Jungen. Sie haben sich im Nachrich- tenbereich an breite Gratis-Angebote gewöhnt. Bei ihnen hat die Überzeugung, man sollte re- gelmäßig Zeitung lesen, abgenommen. Das In- ternet befriedigt ihr Bedürfnis nach schneller Unterhaltung und aktiver Kommunikation. Der Anspruch an die Bezahl-Zeitung wächst daher. Sie sollte den jugendlichen Lesern die Hinter- gründe und Zusammenhänge erklären. Der So- zialwissenschaftler John Naisbitt meint, die Ju- gendlichen „ertrinken in Informationen und hungern nach Wissen“. Die Zeitung der Zukunft, die ein natürliches Wachstum haben will, muss aktuell sein und wichtig und unterhaltsam. Bei der Aktualität ist der Wettlauf mit den elek- tronischen Medien nicht zu fürchten. Das Fern- sehen ist flüchtig, die Zeitung fest. Sie be- schreibt nicht nur, was geschehen ist, sondern warum und welche Folgen es haben wird. Zur Dienstleistung der Zeitung gehört immer stärker, die Bedeutung und Wichtigkeit von Meldungen zu bewerten. Die Zeitung bezieht Stellung, damit die Leserschaft Stellung bezie- hen kann, das heißt, sie gibt Meinungen wieder, damit das Publikum sich eine Meinung bilden und diese auch äußern kann. Zu den Gewinnern im journalistischen Wettbe- werb wird gehören, wer die Aufmerksamkeit und Meinungsführerschaft beim Publikum je- den Tag neu erobert. Online-Ausgaben sind neben der gedruckten Ausgabe der Zeitung unverzichtbar, können aber aufgrund der hohen Kosten auf Dauer nicht gratis sein. Die Erfahrung zeigt aber, dass die Leserinnen und Leser auch kostenpflichtige Angebote im Internet gut annehmen, wenn Qualität und Tempo stimmen. Dr. Christoph Kotanko, Journalist (u. a. Profil, Kurier) 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 a) Finde die passende Überschrift und schreibe sie oben auf die Zeile. • Die Ursachen schrumpfender Leserzahlen • Internet auf der Überholspur • Kostenexplosion am Zeitungsmarkt • Die Zeitung der Zukunft Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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