Treffpunkt Deutsch 4, Schulbuch
7 • Hochzeit: Das im heutigen Sprachgefühl nicht mehr als Zusammensetzung mit ‚hoch’ empfundene Wort geht zu- rück auf mhd. hochgezit, verkürzt hochzit „hohes kirch- liches oder weltliches Fest; höchste Herrlichkeit; höchste Freude; Vermählung[sfeier]; Beilager“. • Gatte: Mhd. gate „Genosse, Gefährte; Ehegefährte, -mann“, daneben gleichbed. ge-gate, asächs. gigado „Genosse, Gefährte“, niederl. gade „Ehemann“, aengl. [ge]gada „Genosse, Gefährte“ gehören im Sinne von „der einem gleichsteht, der derselben Gemeinschaft angehört“ zu der Wortgruppe von gut. • Paar: Die Bezeichnung für zwei zusammengehörende oder als zusammengehörig empfundene Dinge von gleicher oder ähnlicher Beschaffenheit, insbesondere für zwei in einer Lebensgemeinschaft verbundene, einander ergän- zende Lebewesen verschiedenen Geschlechts, mhd., ahd. par „zwei Dinge von gleicher Beschaffenheit“, geht zurück auf lat. par (paris) „gleichkommend, gleich; Genosse, Gatte, Gattin; das Paar”. Seite 106/107 1 Hier weißt du selbst am besten, wie heute ein Brief ankom- men würde. 2 Der Brief weist in einigen Punkten einen zu gehobenen bzw. veraltenden Sprachgebrauch auf („Wonne“, Präteritum, Satz- bau), weicht aber insgesamt nicht allzu stark vom gegen- wartssprachlichen Standard ab, d.h. dass Hilal den Brief na- türlich verstehen könnte. Entscheidend ist hier, dass der Brief der Situation nicht gerecht wird. 3 Hier weißt du besser als die Erwachsenen, was man am bes- ten schreibt. 4 Hier geht es darum, dass du Wörter oder Wendungen findest, die zu deiner Sprache gehören. 5 Jugendsprachliche Merkmale: Anglizismen (cool, cu), Um- gangssprache (echt, total super). 6 Hier weißt du wieder besser als die Erwachsenen, wie dein Wortschatz aussieht. 7 Jugendsprache dient zunächst der Sprachprofilierung, ist also eine Art experimenteller Umgang mit Sprache, bei dem be- wusst sprachliche Konventionen verletzt werden. Jugendspra- che dient dann auch zur Abgrenzung der Jugendlichen ge- genüber der Welt der Erwachsenen. Seite 108/109 1 Ur(ur)großvater Jonas’ Brief Jonas’ E-Mail Recht- schreibung alte Rechtschrei- bung u. Zeichensetzung neue Rechtschrei- bung u. Zeichensetzung; nichtamtlicher Gebrauch der Buchstaben („cu“) korrekte Zeichensetzung, aber reduzierte Rechtschreibung („jec“, „Gfreids“) nichtamtlicher Gebrauch der Satzzeichen („:D“) Wortbe- deutung veraltender Wortschatz zum Teil übertragend („echt“ i.S.v. „wirklich“) keine Auffälligkeiten Satzbau längere Satzgefüge (hypotaktisch mit Nachstellungen) Hauptsätze und einfache Satzgefüge reduzierte bzw. kurze Sätze, ein dass-Satz Sprachstil gehoben normalsprachlich mit jugendsprach- lichen Einspren- gseln jugendsprachlich salopp 2 Die Sprache ist noch salopper geworden (vor allem in der Rechtschreibung); es finden sich außerdem Dialektausdrücke. 3 Bei Emoticons kennst du dich wahrscheinlich besser aus als die Erwachsenen. Die Vorteile dieser Zeichen liegen sicher in ihrer Kürze und Unverbindlichkeit; gerade diese Unverbind- lichkeit (niemand nimmt die Zeichen so ernst wie echte Wörter) ist aber zugleich auch ein Nachteil. 4 Hier ist deine eigene Meinung gefragt, die du aber auch be- gründen solltest. 5 Auch hier weißt du selbst am besten, wann welches Medium bei Gleichaltrigen am besten geeignet ist. Bedenke aber, dass viele Erwachsene einen Brief oder eine standardsprachliche E-Mail angemessener finden als etwa eine SMS. Seite 110–112 (Teste dich selbst) 1 Das lyrische Ich spricht zu sich selbst (und indirekt natürlich auch die Leserinnen und Leser an). 2 Die Adjektive sind überwiegend positiv: Das lyrische Ich ist „fröhlich“ (2×) und „glücklich“. 3 a) produktiv verstehendes Schreiben; b) produktiv gestalten- des Schreiben. 4 Konjunktiv II zur Bezeichnung eines irrealen Sachverhalts (die Frühlingszeit kommt noch nicht). 5 Es handelt sich um Nominalisierungen. 6 ein Singen, zum Schreiben. 7 a) richtig; b) falsch; c) richtig; d) falsch; e) richtig. 8 „Etymologie“ ist die Lehre von der Herkunft und Geschichte eines Wortes. 9 Beispiel aus dem Text: „Lieb“ bzw. „mein Lieb“ – weitere Beispiele: Parapluie, Trottoir, hold, wohlig. 10 „Doppelwhopper“ ist sowohl ein Anglizismus als auch eine Übertreibung, als auch bedeutungsübertragend. 11 Beispiele: abzappeln, cool, megamäßig, krass, … 12 Anglizismen sind aus der englischen Sprache übernommene Wörter wie chillen, out, cool usw. 13 a) kann zusammengeschrieben werden, da das Adjektiv ein Resultat der Handlung bezeichnet; b) Regelschreibung von Adjektiv + Verb; c) Verkürzung eines längeren Ausdrucks; d) Regelschreibung von Nomen + Verb; e) Verbindung hat eine übertragene Bedeutung; f) erster Bestandteil verstärkt die Bedeutung des Adjektivs. Das ist hier die Frage! – Erörtern Seite 113 1 argumentieren – Entscheidungsfrage – Meinung – erörtern – Diskussion Seite 114/115 1 In dem Text wird begründet, weshalb in den HAKs in Ober- österreich künftig die Schülerinnen und Schüler ihre Lehrerin- nen und Lehrer benoten können. Der wesentliche Grund ist dabei: Die Schülerinnen und Schüler sollen Sozialkompeten- zen wie Kritikfähigkeit erlernen, die Lehrerinnen und Lehrer sollen dies vorleben. 2 a) Entscheidungsfrage; b) Ergänzungsfrage; c) Entschei- dungsfrage. 3 Die Frage lautet sinngemäß: Was sollen Schülerinnen und Schüler bei ihren Lehrerinnen und Lehrern benoten? 4 Strittig ist allgemein, ob es wirklich sinnvoll ist, dass Schüle- rinnen und Schüler ihre Lehrerinnen und Lehrer benoten. 5 Hier geht es nur darum, ein erstes Meinungsbild zu bekom- men. 6 Der Schüler sieht die Gefahr der ungerechten Benotung aus Rache. 7 Hier geht es erneut um eine Selbsteinschätzung. Seite 116/117 1 a) für Lehrkräfte-Benotung; b) unentschieden (eher: gegen Lehrkräfte-Benotung); c) für Lehrkräfte-Benotung; d) für Lehr- kräfte-Benotung. Lösungen 187 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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