Treffpunkt Deutsch 4, Schulbuch
Überblick Grammatik Der Konjunktiv II wird auch in der indirekte Rede verwendet, vor allem dann, wenn die Konjunktivform gleich der Verbform im Indikativ ist. Beispiel Er sagte, dass sie wahrscheinlich nicht zur Party kommen ( kommen : Konjunktiv I = Indikativ Präsens). 1 Er sagte, dass sie wahrscheinlich nicht zur Party kämen (= Konjunktiv II). Statt einer Form im Konjunktiv II kann die würde -Umschreibung gewählt werden, wenn • der Konjunktiv II mit einer Indikativform identisch ist. Beispiel Liefen die Filme im Fernsehen, könnte man das Geld fürs Kino sparen (Konjunktiv II = Indikativ Präteritum). Würden die Filme im Fernsehen laufen , könnte … (= Umschreibung). • die reguläre Form veraltet oder gestelzt wirkt, z. B.: würde waschen – wüsche. Die würde -Umschreibung wird darüber hinaus oft im mündlichen Sprachgebrauch verwendet. Handlungsart Im Aktiv wird ein Geschehen oder eine Handlung vom Verursacher aus dargestellt. Der Handelnde (der/die/das Aktive) ist zugleich das Subjekt des Satzes, z. B.: Die Feuerwehr löscht den Brand . Im Passiv wird eine Handlung vom Betroffenen (der/die/das Passive) aus dargestellt. Der Verursacher der Handlung oder des Geschehens kann ungenannt bleiben, z. B.: Der Brand wird [ von/durch die Feuerwehr ] gelöscht . Neben dem werden- oder Vorgangspassiv (z. B. ein Brand wird gelöscht ) gibt es im Deutschen auch ein sein- oder Zustandspassiv , das mit einer Personalform von sein und dem Partizip II eines Vollverbs gebildet wird (z. B. ein Brand ist gelöscht ). Formen Aktiv Vorgangspassiv Zustandspassiv Präsens ich frage ich werde gefragt ich bin gefragt Perfekt du hast gefragt du bist gefragt worden du bist gefragt gewesen Präteritum er, sie, es fragte er, sie, es wurde gefragt er, sie, es war gefragt Plusquamperfekt wir hatten gefragt wir waren gefragt worden wir waren gefragt gewesen Futur I ihr werdet fragen ihr werdet gefragt werden ihr werdet gefragt sein Futur II sie werden gefragt haben wir werden gefragt worden sein wir werden gefragt gewesen sein Satzglieder Zwischen der Wort- und der Satzebene gibt es eine weitere Ebene relativ selbstständiger Spracheinheiten, die man Satzglieder nennt. Satzglieder kann man mit Hilfe der Verschiebeprobe erkennen. a Subjekt (= Satzgegenstand) Beispiel Johanna (Frage: Wer oder was?) gab Paul gestern ihr Heft . b Prädikat (= Satzaussage) Beispiel Johanna gab (Frage: Was tat Johanna?) Paul gestern ihr Heft . c Objekt (= Ergänzung) Das Objekt (= Ergänzung) ist eine Ergänzung zum Prädikat. Ob und welche Objekte bei einem Prädikat stehen können, hängt dabei vom Verb ab. Man unterscheidet zwischen: Genitivobjekt (= Ergänzung im 2. Fall, Frage: Wessen?): Paul bedurfte des Heftes . Dativobjekt (= Ergänzung im 3. Fall, Frage: Wem?): Johanna gab Paul gestern ihr Heft . Akkusativobjekt (= Ergänzung im 4. Fall, Frage: Wen oder Was?): Johanna gab Paul gestern ihr Heft . Präpositionalobjekt (= Vorwortergänzung, d. h. Ergänzung nach einem Verb mit fester Präposition): Johanna hoffte auf baldige Rückgabe . d Die adverbiale Bestimmung (= Umstandsergänzung) Die adverbiale Bestimmung (= Umstandsergänzung ) ist das Satzglied, mit dem die Umstände eines Ereignisses näher bestimmt werden können. Beispiel Johanna gab Paul gestern (= adverbiale Bestimmung der Zeit: Wann?) ihr Heft . 4 173 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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