Treffpunkt Deutsch 4, Schulbuch

Sprach-Lexikon – Überblick Grammatik Wortarten Die Wörter einer Sprache lassen sich je nach ihrer Bedeutung, ihrem Formenbestand und ihrem Verhalten im Satz verschiedenen Wortarten zuordnen. a Verben (= Zeit- oder Tätigkeitswort) beschreiben Handlungen, Vorgänge oder Zustände. Verben können verändert (= konjugiert) werden; sie sind dann u. a. bestimmt nach Person, Zahl, Zeit und Handlungsart. Beispiel es regnet, sie fuhren, er wurde gefragt, sie hatte sich verspätet b Nomen ( = Namenwörter ) beschreiben Lebewesen, Gegenstände oder Vorgestelltes bzw. Gedachtes. Nomen sind bestimmt nach Zahl (Numerus), Geschlecht (Genus) und Fall (Kasus) und können entsprechend verändert, d. h. dekliniert werden. Beispiel das Haus, die Ankunft, ein Bär, die Menschen c Adjektive (= Eigenschaftswörter ) haben eine bedeutungsunterscheidende Funktion, indem sie das Aussehen, den Zustand, das Verhalten oder die Eigenschaften von Lebewesen oder Dingen bezeichnen. Als Beifügung (Attribut) stimmt die Form des Adjektivs dabei in Fall, Zahl und Geschlecht mit dem Artikel und dem Nomen überein. Beispiel das alte Haus, die baldige Ankunft, ein großer Bär, die meisten Menschen Die meisten Adjektive können gesteigert werden. Man unterscheidet: Grundform (= Positiv): schön, alt, groß, schnell … – Sie ist so alt wie er . Mehrform (= Komparativ): schöner, älter, größer, schneller … – Sie ist älter als er . Meistform (= Superlativ): am schönsten, am ältesten, am größten, am schnellsten … – Sie läuft am schnellsten . Unregelmäßig werden gesteigert: gut – besser – beste; viel – mehr – meist; nah – näher – am nächsten; hoch – höher – am höchsten Nicht gesteigert werden können manche Adjektive aufgrund ihrer Bedeutung: halb – halber, schwanger – schwangerer d Numeralien (= Zahlwörter ) sind den Adjektiven sehr ähnlich, können aber nicht gesteigert werden. Man unterscheidet u. a.: Kardinalzahlen (= Grundzahlen): null, eins, zwei, drei Ordinalzahlen (= Ordnungszahlen): erstens, zweitens, drittens e Artikel sind fest mit einem Nomen bzw. einer Nominalisierung verbunden; sie stehen entweder direkt vor dem Nomen oder vor einem vor dem Nomen stehenden Adjektiv (z. B. das Haus; das alte, längst nicht mehr bewohnte Haus ). Der Artikel stimmt mit dem Nomen und dem Adjektiv in Fall, Zahl und Geschlecht überein. Man unterschei- det zwischen unbestimmten (ein, eine, ein …) und bestimmten (der, die, das …) Artikeln. f Pronomen (= Fürwörter ) können als Stellvertreter und Begleiter eines Nomens bzw. eines nominalen Ausdrucks stehen. Man unterscheidet: Personalpronomen (= persönliches Fürwort ); ich (meiner, mir mich), du (deiner, …), er, sie, es, wir … Possessivpronomen (= besitzanzeigendes Fürwort ): mein, dein, unser, … Demonstrativpronomen (= hinweisendes Fürwort ): dies, dieser, jenes, … Interrogativpronomen (= fragendes Fürwort, Fragepronomen ): Wer? Was? Welcher? … Reflexivpronomen (= rückbezügliches Fürwort ): sich, uns, … Indefinitpronomen (= unbestimmtes Fürwort ): man, etwas, irgendwer, … Relativpronomen (= bezügliches Fürwort ): Das Haus, das … Der Mann, der … g Adverbien (= Umstandswörter ) gehören, wie die Konjunktionen (Bindewörter), Präpositionen (Vorwörter) und Interjektionen (Ausrufwörter) auch, zu den nicht flektierbaren Wortarten. Nach ihrer Bedeutung lassen sich vier Hauptgruppen von Adverbien unterscheiden: Lokaladverbien (= Umstandswörter des Ortes ): hier, da, dort, draußen, … Temporaladverbien (= Umstandswörter der Zeit ): heute, morgen, eben, schließlich, dann, … Modaladverbien (= Umstandswörter der Art und Weise ): anders, gern, so, wie, irgendwie, … Kausaladverbien (= Umstandswörter des Grundes ): also, darum, folglich, weshalb, so, … h Konjunktionen (= Bindewörter ) verbinden Wörter, Wortgruppen, Satzglieder sowie Sätze. Ihrer Form nach unter- scheidet man: einteilige Konjunktionen : und, aber, sondern …; weil, da, obwohl … mehrteilige Konjunktionen : entweder … oder, sowohl … als auch; weder … noch; um … zu, statt … zu … Ihrer Funktion nach unterscheidet man: nebenordnende Konjunktionen : und, sowie, oder, sowohl … als auch/wie auch, weder … noch, nicht nur …, sondern auch … unterordnende Konjunktionen : weil, da, zumal, dass, so dass, indem, wenn, falls, … 1 S. 14 f. S. 112 171 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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