Treffpunkt Deutsch 3, Sprachbuch

Noten fürs Verhalten? – Meinungen und Argumente unterscheiden Sprechen und Zuhören Umgang mit Texten Am Gymnasium von Sarah und Lino, Klassensprecherin und Vizeklassensprecher der 3b, wird von der Schülerinnen- und Schülervertretung die generelle Abschaffung von Verhaltensnoten diskutiert. Sarah und Lino sollen die Meinung ihrer Klasse in Erfahrung bringen. Sarah: Wir sollen also besprechen, ob die Mehrheit für oder gegen die allgemeine Abschaffung der Verhaltensnoten ist. Lukas: Ich bin dafür, ganz klar. Tayla: Ja, find’ ich auch besser, wenn die Verhaltensnoten weg sind. Sarah: Und warum seid ihr dafür? Florian: Ich bin dagegen. So, wie es jetzt ist, finde ich es gut. Lino: Ihr solltet uns aber schon auch ein paar Gründe für eure Meinung nennen. Sonst können wir in der Schülerinnen- und Schülervertretung nicht argumentieren. Also: Warum seid ihr dafür oder dagegen? Lukas: Die Verhaltensnote hängt immer auch von den Lehrerinnen und Lehrern ab. Wenn eine Lehrperson eine Schülerin oder einen Schüler nicht mag, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass man bei auffälligem Verhalten eine schlechte Note kriegt. Wenn ich zum Beispiel nach der fünften Klasse eine Lehre anfangen will oder die Schule aus irgendwelchen Gründen wechsle, dann kann die Verhaltensnote aus der fünften total wichtig sein. Mit einer schlechten Verhaltensnote kann man bestimmte Schulen vergessen. Vielleicht ist die aber gar nicht fair zustande gekommen! Florian: Das stimmt so aber nicht! Sarah: Also, Florian: Warum bist du für die Beibehaltung? Florian: Ja, eben deshalb, weil es später mal wichtig sein kann, ist die Verhaltensnote etwas wert. Und dann müssen sich manche Schülerinnen und Schüler zusammenreißen und können nicht einfach tun und lassen, was sie wollen. Manche Lehrerinnen oder Lehrer schaffen es einfach nicht, sich durchzusetzen, da ist so eine Verhaltensnote eine gute Hilfe. Seyma: Ja, ich kenne einige Schüler, denen tut es einfach gut, wenn sie wissen, dass es eine Rolle spielt, wie sie sich verhalten. Wenn eh alles egal ist und man keine Note bekommt, dann tun sie, was sie wollen. Jonas: Ich bin eindeutig dagegen! Was soll denn das überhaupt bedeuten: Wenig zufriedenstellend? Das weiß doch niemand ganz genau. Es steht dann aber dick und fett in meinem Zeugnis, und alle, die es sehen, denken sich irgendwas anderes dabei. Schuljahr 2018/19 Jahreszeugnis für Mira Muster geboren am 24. Juni 2006 Religionszugehörigkeit: ohne Bekenntnis Schülerin der fünften A-Klasse (9. Schulstufe) der Schulform Gymnasium Verhalten in der Schule: Sehr zufriedenstellend Pflichtgegenstände Beurteilung Pflichtgegenstände Beurteilung Religion 1 Mathematik 4 Deutsch 3 Biologie und Umweltkunde 2 Englisch (1. lebende Fremdsprache) 3 Musikerziehung 2 Latein (Oberstufe) 3 Bildnerische Erziehung 1 Französisch (2. lebende Fremdsprache) 3 Informatik 1 Geschichte und Sozialkunde/ Politische Bildung 3 Bewegung und Sport 1 1. Sie ist gemäß § 25 des Schulunterrichtsgesetzes zumAufsteigen in die sechste Klasse (10. Schulstufe) berechtigt. 2. Sie hat die allgemeine Schulpflicht gemäß § 3 des Schulpflichtgesetzes 1985 mit Ende des Schuljahres 2018/19 beendet. Bregenz, am 5. Juli 2019 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 Lest gemeinsam die Diskussion der Schülerinnen und Schüler. Findet dann heraus, welche Meinung eure Klasse hat. Erstellt zunächst ein Meinungs- bild durch Abstimmung. Begründet in einem Klassen­ gespräch eure Meinung mit möglichst vielen Argumenten und führt Beispiele an. C 1  C 2  8 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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