Treffpunkt Deutsch 3, Sprachbuch

Die Zeiten ändern sich – Zeitadverbien richtig gebrauchen Nachdenken über Sprache Umgang mit Texten Setze die Verbformen im Präteritum (Mitvergangenheit) Aktiv ein. Die Entwicklung der Mode im 19. und 20. Jahrhundert Die Zeit der bürgerlichen Mode (beginnen). Der Adel viele seiner Privilegien 1 (aufgeben) und (überlassen) die Führung dem Bürgertum. Während und nach der Französischen Revolution sich die Kleidung den Idealen und Bedürfnissen der republikanischen Gesellschaft (anpassen), die Begeisterung für die Revolution (führen) europaweit zu einer Verbreitung der neuen Mode. Wir Revolutionäre uns bewusst an die einfache Kleidung der Bauern und Matrosen (anlehnen). 1  Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurden allerdings Forderungen laut nach Herstellung der alten po- litischen Ordnung. Je lauter diese Stimmen wurden, umso prunkvoller wurde wieder die europäi- sche Mode. Am Hof entstand erneut eine verspielte Art der Kleidung mit aufwändigen Reifröcken und kostbaren Hofkleidern. Seide und Taft 2 wurden wieder zu begehrten Materialien. Die Bürge- rinnen ahmten den höfischen Stil nach und schätzten exklusive Kleidung. Modemacher gaben den Ton an und die ersten Vorläufer der späteren Haute Couture  3 erschienen. Im Rahmen der gesellschaftlichen Veränderungen, die das 19. Jahrhundert mit sich brachte, gab es allerdings auch Kritik am neuen aufwändigen Modestil. Einige Stimmen forderten eine schlichtere, zweckmäßigere Frauenkleidung. Eine frühe Feministin schlug schon 1851 in den USA die Hosen- tracht vor, eine Idee, mit der sie jedoch viel Spott erntete. Erst im 20. Jahrhundert, nicht zuletzt in Zusammenhang mit der Frauenarbeit während der beiden Weltkriege, konnte sich die Frauenhose durchsetzen. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts und nach dem Ersten Weltkrieg hat sich die moderne Frau durchgesetzt, die selbstbewusst ihre Rechte an- meldet und häufig ihren eigenen Lebensunterhalt verdient. Die Umbruchzeit der Jahrhunderte hat- te besonders in den Großstädten die traditionel- len Rollenmuster erschüttert, die alten Konven- tionen  4 galten als überholt. Man trug die Röcke und Haare kürzer, die sportlichere Mode betonte die schlanken Körperformen. 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 1  Privilegien = Sonderrechte, Vorrechte         2  Taft = Seidengewebe 3  Haute Cou|ture [ot ku’ty r] = elegante Mode      4  Konventionen = Bräuche, Übereinkünfte 72 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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