Treffpunkt Deutsch 3, Sprachbuch

Markiere im Text alle Wörter und Formulierungen, mit denen es dem Autor gelingt, Spannung zu erzeugen. Denke dabei an die Elemente des spannenden Erzählens, die du bereits in der 2. Klasse kennengelernt hast: Wahrnehmungen, Gedanken und Gefühle, anschauliche und spannende Wörter und Wendungen, Fragen an sich selber stellen, sprachliche Bilder und Vergleiche, unbestimmte Wörter, unterstützende Satz- zeichen, Zeitangaben, wörtliche Rede, Zeit- verzögerung, unheimliche Orte und Figuren. Vergleicht eure Ergebnisse und legt in eurem Heft oder eurer Arbeitsmappe eine Seite an, auf der ihr weitere Spannung erzeugende Wörter und Formulierungen sammelt. Besprich mit deiner Sitznachbarin bzw. deinem Sitznachbarn, welches Geheimnis der Spiegel bergen könnte. Überlegt, wie fremde Menschen in das Haus eindringen könnten. Beachtet dabei, welche Hinweise und Spuren es gibt, und gestaltet dazu eine Mind-Map. Schreibe eine spannende Fortsetzung der Geschichte. 1  C 2  N B 3  N 4  tus das Lachen. Da sprang er blitzschnell auf und rannte stolpernd die Treppe hinunter. Plötzlich war die Erscheinung im Spiegel ver- schwunden. Alles war wieder ganz finster. Jus- tus sauste durch die Halle zur Bibliothek und tastete aufgeregt nach einem Licht. Seine Hände stießen an eine Lampe und er knipste sie an. Der Raum war leer. Außer Justus selbst mit seinem bleichen Ebenbild im Zauberspiegel war niemand da. 112 114 116 118 120 „Also gut“, sagte Justus. „Ich schlage Fol- gendes vor: Wir gehen alle hinauf ins Oberge- schoss. Und zwar bald. Haben Sie oben ein Fernsehgerät?“ Mrs. Darnley nickte. „Gut. Dann können wir zusammen fernsehen.“ „Alle zusammen?“, fragte Jenny. „Mit einer Ausnah- me“, sagte Justus. „Wir schalten in der Halle das Licht aus und ich setze mich auf die Treppe – dorthin, wo Sie, Mrs. Darnley, heute Nachmit- tag standen, als Sie und Jenny das Gespenst sa- hen. Vielleicht erscheint Chiavos Geist wieder, wenn es im Haus ruhig ist. Vielleicht können wir verfolgen, auf welche Weise die Erschei- nung im Spiegel auftaucht.“ Das war eine gute Idee. Als alle gegessen hatten, stiegen Jenny, Jeff und Mrs. Darnley geräuschvoll die Treppe hin- auf. Und als Mrs. Darnley im oberen Flur das Licht ausknipste, bezog Justus seinen Posten auf den Stufen, mit Blick auf die Flügeltür zur Bi- bliothek. Hin und wieder zuckte ein Blitz herab und der Donner war zu hören. Justus harrte aus, ohne sich einen Augenblick der Entspan- nung zu gönnen. Dann hörte er unten ein leises Geräusch. Es war ein ganz leises, hohes Stöh- nen, vielleicht auch nur ein Quietschen am Haus: War es nun ein Gebälk, das nach dem jähen Temperaturabfall ächzte, oder hatte sich da tatsächlich etwas bewegt? Und da krachte es dumpf! Justus erschrak. Das war unüberhörbar gewesen. Doch noch immer sah Justus nichts. Da lachte es unten. Obwohl Justus nicht leicht zu erschrecken war, erschauerte er. Das Lachen war gemein, hämisch, fast wie das Lachen eines Irrsinnigen. Ein grünliches Licht flackerte in der Bibliothek und Justus’ Blick fiel durch die offen stehende Tür geradewegs auf den widerli- chen Spiegel. Und er sah das Gespenst! Justus war einen Augenblick starr vor Entsetzen. Dann verschwand die Erscheinung im Spiegelglas und Justus rieb sich die Augen. Er konnte kaum glauben, dass er sie gesehen hatte. Das Haar war grau und verfilzt und hing zu beiden Seiten des Gesichts in wirren Strähnen wie feuchter Tang herab. Das Gesicht war kreidebleich und die Augen waren weit geöffnet: grüne, funkelnde, höhnische Augen! Oben auf dem Flur ging die Tür zum Fernsehzimmer auf. Wieder hörte Jus- 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 100 102 104 106 108 110 25 Am Tatort Nur zu Prüfzwecken – Ei entum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=