Treffpunkt Deutsch 3, Sprachbuch

Spuk im Spiegel – Spannung erzeugende Elemente erkennen Schreiben Umgang mit Texten Alfred Hitchcock Die drei ??? und der Zauberspiegel Das sind sie, die drei ???: Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews; die drei hoffnungsvollen Jünglinge lösen etliche Kriminalfälle auf der ganzen Welt. Ausgerüstet mit Justus’ Superhirn, Bobs Forscherdrang, Peters Sportgeist und einer perfekten technischen Ausrüs- tung sind sie ein unschlagbares Detektiv-Team. In dem vorliegenden Fall geht es um einen Einbruch bei der reichen Mrs. Darnley. Der Eindringling hatte es offen- bar auf einen riesigen, antiken Spiegel abgesehen. Eines Nachts scheint ein Gespenst aus dem Spiegelglas zu treten. Die drei ??? wollen nicht an Spuk glauben. Doch irgendein Geheimnis muss das Möbel bergen. Gleich mehrere Männer interessieren sich bren- nend dafür und schrecken vor nichts zurück. Als Bob und Peter mit Morton weggefahren wa- ren, schritt Justus aufmerksam durch das große Haus und prüfte nach, ob alle Türen verschlos- sen und verriegelt und die Fenstergitter unver- sehrt waren. Er durchstreifte die abgedunkelten Räume und versuchte, sich des Eindrucks zu erwehren, dass sich ringsumher alles Mögliche bewegte. Er machte sich immer wieder klar, dass das alles von den Spiegeln herrührte – Spiegel über Spiegel. Dann stand er in der Bibliothek und horchte. Er konnte Jenny und Mrs. Darnley in der Küche hören. Sie klapper- ten mit dem Geschirr. Das waren normale All- tagsgeräusche, tröstlich und gut. Doch selbst diese Geräusche wirkten eigenartig in einem Haus, wo trotz Schlössern und Eisengittern und massiven Wänden irgendjemand oder irgendet- was ungehindert kommen und gehen konnte. Der Donner grollte weit hinten im Norden und im Zauberspiegel bewegte sich schon wieder ein Schatten. Es war Jeff Parkinson, der gerade in die Bibliothek gekommen war. Jeffs Miene war angespannt. „Großmama hat das Abendessen fertig“, sagte Jeff. „Wir essen in der Küche. Ich glaube, zurzeit will sie keine Spiegel mehr sehen.“ Justus nickte und folgte Jeff den langen Flur entlang in die hell erleuch- tete Küche. „Hier werden wir keine Gespenster sehen“, sagte Mrs. Darnley. „Ich bin tatsächlich froh, dass John hier in der Küche keine Spiegel haben will.“ „Sie haben doch nur in einem be- stimmten Spiegel eine Erscheinung gesehen“, brachte Justus in Erinnerung. „Im Chiavo-Spie- gel.“ Mrs. Darnley setzte sich hin. Jetzt wirkte sie müde und alt und verbraucht. „Manchmal“, sagte sie, „glaube ich, dass alle meine Spiegel verhext sind.“ „Mrs. Darnley“, fragte Justus schnell, „Sie haben doch vorher noch nie in ir- gendwelchen Spiegeln Gespenster gesehen?“ […] „Ich habe noch nie vorher in einem Spiegel ein Gespenst gesehen.“ „Gut“, meinte Justus. „Dann müssen wir uns nur mit dem einen Spie- gel befassen, mit dem Chiavo-Spiegel. Mrs. Darnley, entweder spukt es wirklich in diesem Spiegel oder es gibt eine Möglichkeit, ins Haus zu gelangen, von der Sie nichts wissen, oder aber es hält sich hier jemand versteckt, an ei- nem Ort, den wir nicht finden können. Eine von diesen drei Möglichkeiten muss zutreffen.“ Mrs. Darnley nickte. „Ja, ich weiß.“ „Die meisten der beunruhigenden Ge- räusche, die hier in der vergangenen Woche zu hören waren, traten bei Nacht auf, oder nicht?“, erkundigte sich Justus. „Ja“, sagte Mrs. Darnley. „Als ich den Geist zum ersten Mal sah …“ Justus erstarrte. „Sie haben ihn nicht erst heute gesehen?“ „Gestern Nacht sah ich ihn“, bekann- te sie. „Es war spät, schon sehr spät. Ich hörte Schritte auf dem Flur. Ich stand auf und hörte ein grässliches, leises Kichern. Es schien aus der Bibliothek zu kommen. Ich ging zur Treppe vor und stieg hinunter und da sah ich diese entsetz- liche Fratze im Spiegel.“ 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 24 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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