Sexl Physik 7, Schulbuch

Land Wasserkraft Wärme Kernenergie Sonne & Wind Export Norwegen 96% 2% – 2% 10% Österreich 60% 30% – 10% –9% Schweiz 60% 5% 33% 2% –9% Frankreich 10% 13% 71% 6% 7% Deutschland 4% 52% 12% 22% 8% OECD (Europa) 16% 48% 22% 14% Tab. 21.1 Stromerzeugung in einigen europäischen Ländern 2017 (Quelle: Internationale Energieagentur IEA) Die vermehrte Stromerzeugung in Wärmekraftwerken erhöht die Abhängigkeit von importierten Brennstoffen. Im Jahr 1980 wurden etwa 10% der erzeugten elektrischen Energie exportiert, im Jahr 2000 war die Bilanz ausgeglichen. Seither steigen die Stromimporte je nach Wirtschaftslage (2015: 13% ). Sowohl aus wirtschaftlichen Gründen als auch zur Verminderung der Umweltbe- lastung ist bei Kraftwerken ein hoher Wirkungsgrad wichtig. Während Wasser- kraftwerke einen Wirkungsgrad von 90% erzielen, liegt der Wirkungsgrad von Wärmekraftwerken bei 40% . (Eine Steigerung auf bis zu 90% ist durch die Nutzung der Abwärme als Fernwärme erreichbar. Dies wird als Kraft-Wärme-Kopplung be- zeichnet.) Die Verteilung erfolgt über ein Hochspannungsnetz ( 110 kV , 220 kV , 380 kV ) von ins- gesamt 10 000 km Länge ( 21.2 ). Der Verbundbetrieb erfordert eine genaue Ab- stimmung der von allen Kraftwerken gelieferten Leistungen auf den Bedarf und eine genaue Netzfrequenz von 50Hz . d) Ökostrom Ökostrom ist elektrische Energie aus erneuerbaren Energieträgern. Daten zur erneuerbaren Energie In Österreich betrug 2014 der Anteil erneuerbarer Energie am Energieverbrauch 30% und soll bis zum Jahr 2020 auf 34% gesteigert werden. EU-weit soll der Anteil erneuerbarer Energie bis 2020 auf 20% gesteigert werden. Im Jahr 2015 betrug der Anteil von Ökostrom (Wasserkraft, Wind und Biomasse) an der österreichischen Stromerzeugung 78% . Da die Erzeugung von Ökostrom – sieht man von der Wasserkraft ab – zumeist teurer ist als die herkömmliche Stromerzeugung, sind staatliche Förderungen für die Einspeisung von Ökostrom ins öffentliche Stromnetz vorgesehen. Die Stromlieferanten sind verpflichtet, auf der Stromrechnung die Anteile der ver- schiedenen Primärenergieträger anzuführen. Der Konsument hat dadurch die Möglichkeit, sich zu informieren, aus welchen Energieträgern sein Strom erzeugt wird, und z. B. seinen Strom gezielt von einem Ökostromanbieter und nicht aus Kernkraftwerken zu beziehen. Die Förderung und die Herkunftsnachweise von Ökostrom sind im Ökostromgesetz 2012 geregelt. 21.3 Das Flusskraftwerk Ybbs/Persenbeug (NÖ) erzeugt bei einer Fallhöhe von 10,9m und einem maximalem Durchfluss von 2 650m³/s eine Leistung von 236,5MW. Lexikon Ökostrom: Strom aus erneuerbaren, also nicht fossilen Energieträgern. Dazu zählen Wind, Sonne, Erdwärme, Wasserkraft, Biomasse, Deponie-, Klär- und Biogas, Abfall mit hohem biogenen Anteil sowie Wellen- und Gezeiten- energie. (Quelle: e-Control) Energiequelle: in großem Rahmen nutzbarer Energielieferant (Quelle: Duden) Energieträger: Feste, flüssige, gasförmige und radioaktive Stoffe, die Energie in sich spei- chern. Sie dienen der Energieerzeugung. Primärenergieträger werden im Wesentlichen in ihrer natürlich vorkommenden Form genutzt (Erdöl, Erdgas, Kohle, Uranerz, Wasserkraft). Sekundärenergie entstammt dagegen einem Umwandlungsprozess (Benzin, Heizöl, Strom, Fernwärme). (Quelle: Fischer Weltalmanach) Treibhauseffekt: Die Treibhausgase (Wasser- dampf, CO 2 , CH 4 , fluorierte Kohlenwasserstof- fe) absorbieren einen Teil der von der Erde ab- gestrahlten Wärmestrahlung und strahlen sie teilweise zur Erde zurück. Ohne Treibhaus- effekt wäre die mittlere Temperatur der Erd- oberfläche – 18 °C statt +14 °C. Der Planet Venus verdankt seine hohe Temperatur von 460 °C dem Treibhauseffekt. 21.2 Das österreichische Hochspannungsnetz wird von Austrian Power Grid betrieben. (Quelle: Austrian Power Grid) 21.1 Sektorale Verteilung des Nutzenergie- verbrauchs in Österreich 2014 (Quelle: Statistik Austria) Verkehr Produktion 35% 30% 11% 22% 2% Haushalte Dienstleistungen Landwirtschaft 21 | ENERGIE Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=