Das Zahlenbuch 1, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer mit CD-ROM

6 Erste Orientierung Habe deine Zwecke im Ganzen vor Augen und lasse dich im Einzelnen durch die Umstände bestimmen. Johann Wolfgang von Goethe Allen Kolleginnen und Kollegen, die neu mit dem Zahlenbuch arbeiten, empfehlen wir, sich eingehend mit der Grundkonzep- tion (s. Anhang, S. 158–173) auseinanderzusetzen, da dies für eine erfolgreiche Arbeit mit dem Buch unabdingbar ist. Auch im Elternbrief, der auf www.oebv.at online zur Verfügung steht, wer- den einige zentrale Punkte benannt. Wichtig für die Arbeit in der täglichen Praxis ist es, die intelligen- ten und gleichzeitig schlichten Lösungen zu kennen, die das Zah- lenbuch für Schlüsselprobleme des Unterrichts anzubieten hat. Diese seien hier kurz erläutert. Differenzierung Die üblichen Methoden der Differenzierung bestehen darin, dass die Lehrperson Gruppen von Kindern oder einzelnen Kindern Auf- gaben für ein bestimmtes Lernziel zuweist, die nach Einschät- zung der Lehrperson dem jeweiligen Lernstand entsprechen. Es gibt Werke, bei denen die Kinder weitgehend unabhängig vonei- nander Heftchen für Heftchen abarbeiten. Dadurch werden aber nicht nur die Bildungsstandards verfehlt, auch soziales Lernen wird verhindert. Im Zahlenbuch wird ein grundsätzlich anderer Weg der Differen- zierung beschritten: Das Buch ist vomGrundsatz her so konzipiert, dass Kinder mit unterschiedlichen Voraussetzungen, Interes- sen und Möglichkeiten gemeinsam damit arbeiten können und gleichwohl individuell gefördert werden. Die Differenzierung ergibt sich aufgrund des besonderen Aufbaus von selbst: –– Das Zahlenbuch bietet einerseits eine Grundlage für den Er- werb der Kenntnisse und Fertigkeiten, die für das weitere Lernen notwendig und daher für alle Kinder in gleicher Weise verbindlich sind. Das Arbeitsheft enthält Übungen zur Festi- gung und Vernetzung der Grundlagen. Bereits auf dieser Stufe besteht ein Spielraum bei der Auswahl der Aufgaben, der Wahl der Lösungswege, der Form der Darstellung, der den Kindern eine gewisse Selbststeuerung ermöglicht. –– Auf dieser Grundlage bauen Lernangebote auf, die sich eben- falls an alle richten, aber von jedem Kind in vollem Umfang nach seinen Möglichkeiten individuell wahrgenommen wer­ den können und dürfen ( natürliche Differenzierung). Diese Angebote, die durch eine grüne Unterlegung deutlich zu er- kennen sind, beginnen immer auf der Stufe der Basiskompe- tenzen, reichen aber bis in vertiefende Kompetenzen hinein und verknüpfen die Übung allgemeiner mathematischer Kom- petenzen mit der Übung inhaltlicher Kompetenzen. Die Kinder werden bei der Bearbeitung dieser Angebote unterschiedlich weit kommen, was aber kein Problem ist, denn ihre mathe- matischen Kräfte werden auch gesteigert, wenn sie sich mit diesen Angeboten nur auf der unteren Anforderungsstufe befassen. Trotz der unterschiedlichen Bearbeitungen ist ein sozialer Austausch möglich, den wir als hohes Gut anse- hen. Wenn beispielsweise die Ergebnisse von Rechnungen an der Tafel zusammengetragen werden, damit auf dieser Grundlage Muster erkannt und beschrieben werden, können auch Kinder einbezogen werden und den Anschluss finden, die selbst nur wenige Rechnungen durchgeführt haben. Für die Bearbeitung der grün unterlegten Aufgaben ist die An- lage eines Portfolios sinnvoll. Übung der Basiskompetenzen ZumGrundangebot gehört der „Blitzrechenkurs“ mit 10 Übungen pro Schuljahr, der ständig auf der Tagesordnung stehen muss. Allen Beteiligten sollte bewusst gemacht werden, dass es sich lohnt, an dieser Stelle intensiv und fortgesetzt zu üben. Hilfreich ist hier der Vergleich mit dem Sport, wo Fitness- und Konditions- programme eine Selbstverständlichkeit sind. Wer sich körperlich fit hält, kann körperlich etwas leisten. Wer in der Mathematik die Basiskompetenzen übt, kann damit seine mathematische Leis- tung steigern. Zum Wesen der Basiskompetenzen gehört es ja, dass sie ständig benutzt werden. Jede Blitzrechenübung wird an der entsprechenden Stelle im Schülerbuch eingeführt. Die Kinder lernen dabei, sich gegenseitig Aufgaben zu stellen. Die für die Blitzrechenübungen erforderlichen Operationsfelder sind im Schülerbuch im ausklappbaren Umschlag integriert. Es ist sinnvoll, Mathematikstunden mit dem Blitzrechnen als „warm up“ zu beginnen. Für Kinder, die zu Hause beim „Blitzrechnen“ keine Unterstützung finden–das sind oft gerade die Kinder, für die es am nötigsten ist – sollten andere „Rechentrainer“ rekrutiert werden (Mitschüler, Erwachsene in der Nachmittagsbetreuung, Senioren, …). Damit sich diese externen Helfer über die Übungen informieren können, befindet sich eine Übersicht über die Übungen des betreffenden Schuljahrs auf den Seiten 174–175 des Lehrerbands, sowie auf den Seiten 134–135 des Schülerbuchs. Die Praxis des Blitzrechnens wird unterstützt durch die Rechen- kartei „Blitzrechnen. Basiskurs Zahlen“ und die CD-ROM „Blitz- rechnen“. Die Rechenkartei für jedes Schuljahr enthält ca. 400 Aufgaben- karten. Auf der Vorderseite jeder Karte ist eine Aufgabe symbo- lisch und bildlich dargestellt. Die Lösung steht auf der Rückseite. Mit der Kartei können auch schwächere Kinder trainieren. Sie ist auch eine Hilfe für externe Rechentrainer. Die CD-ROM „Blitzrechnen“ bietet noch mehr Möglichkeiten. Insbesondere enthält sie Testmodule, mit denen die Kinder ihre Lernfortschritte selbst überprüfen können. Diese CD-ROM gibt es als Beilage in der Version des Arbeitsheftes mit CD-ROM, als ein- zelne CD-ROM pro Klasse und als kombinierte CD-ROM jeweils für die Klassen 1/2 und 3/4. Die kombinierte Version enthält auch ein Auswertungstool für die Lehrperson. Auch im Sachrechnen und in der Geometrie gibt es Basiskompe- tenzen, die besondere Übungsanstrengungen erfordern. Hierfür stehen die Karteien „Sachrechnen im Kopf. Basiskurs Größen 1/2 und 3/4“ sowie „Geometrie imKopf. Basiskurs Formen“ (ab Klasse 3) zur Verfügung. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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